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0480 - Champagner-Party bei Capone

0480 - Champagner-Party bei Capone

Titel: 0480 - Champagner-Party bei Capone Kostenlos Bücher Online Lesen
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zwölfte Stockwerk. Was im Grunde eine überflüssige Mühe sein mußte. Sie konnten einfach nicht früh genug oben ankommen, um noch irgend etwas tun zu können. Ich rechnete in jedem Augenblick damit, daß plötzlich das Licht wieder aufflammte und die Lifts sich in Bewegung setzten.
    »Ich sehe nur eine Möglichkeit, die Lifts hier unten zu behalten, wenn sie erst einmal angekommen sind«, meinte der Lieutenant nachdenklich.
    »Und die wäre?« fragte ich.
    Winter grinste.
    »Vorsätzliche Beschädigung von Einrichtungen des Lorraine-Buildings, Cotton. Wir stellen ein paar Mann an die Lifttürea Her Schnellaufzüge im ersten Obergeschoß. Wenn man das Ohr dicht an die Schlitze zwischen den Schiebetüren legt, kann man hören, wenn ein Lift hier unten, also eine Etage tiefer, zum Stillstand kommt. In dem Augenblick muß oben jemand mit Gewalt die Schiebetüren auseinanderdrücken und dann tritt die automatische Sperre in Aktion. Sie wissen doch, daß kein Lift sich bewegen läßt, solange nicht alle Türen zu seinem Schacht geschlossen sind.«
    »Los, Winter, ich rechne jeden Augenblick damit, daß der Rummel losgeht. Für einen Überfall, wenn er so minutiös geplant war, braucht man nur ein paar Minuten.«
    Wir schickten vier von den Cops hinauf ins erste Obergeschoß und instruierten sie genau über das, was sie tun sollten.
    »Es genügt«, sagte Winter, »wenn ihr den Revolverlauf zwischen die Tür bekommt.«
    Die Cops trabten durch die Halle und -verschwanden im Treppenschacht. Ich spürte, wie eine nervöse Spannung von mir Besitz ergriff. Winter schickte zwei von seiner eigenen Mannschaft hinab ins dritte Kellergeschoß mit den Anweisungen, die den Transformatorenraum betrafen. Ich steckte mir eine neue Zigarette an und ließ mir noch einmal alles durch den Kopf gehen.
    Wenn die ganze Geschichte so ablief, wie wir uns das inzwischen ausgedacht hatten, mußten unsere vorsorglichen Empfangsmaßnahmen richtig sein. Wenn wir richtig gedacht hatten…
    ***
    Sergeant Walter Levky vom Streifendienst des Hauptquartiers hatte in mehr als dreißig Dienstjahren eines gelernt: seine Pflicht selbst dann noch zu tun, wenn die Umstände es eigentlich für sinnlos erklärten. Also begann er, mit seinen fünf Patrolmen die Treppen hinanzusteigen. Für 39 Etagen hatten sie achtundsiebzig einzelne Treppenabschnitte zu bewältigen, und es mochte eine Stunde oder noch länger dauern, bis sie zu Fuß ihr Ziel erreichten, wenn sie es überhaupt schaffen konnten. Andererseits konnte, so jedenfalls dachte der Sergeant, niemand eine Garantie j dafür geben, daß die Lifts früher wieder funktionieren würden. Taten sie es — um so besser.
    »Das ist doch Blödsinn, Sarge«, murrte einer der Männer. »Bis wir da oben angekommen sind, ist doch längst alles vorbei!«
    »Erstens«, erwiderte Levky ruhig und nahm Stufe um Stufe, »kannst du das nicht wissen. Zweitens hat dich niemand nach deiner Meinung gefragt. Und drittens begibt sich eine Streife, die ich führe, dorthin, wo sie verlangt wurde, und wenn sie sich durch das Zentrum eines Wirbelsturmes hindurchzuarbeiten hätte. Und jetzt halt deinen Mund, und spare dir die‘Luft fürs Treppensteigen. Es liegen noch einige Stufen vor dir.«
    Der junge Polizist verzog sein Gesicht, sagte aber nichts. Eine Weile stiegen sie schweigend die Stufen hinan,; bis der Sergeant plötzlich ein Zeichen gab, stehenzubleiben. Sie verhielten. Irgendwo hoch über ihren Köpfen, in dem schier endlosen Treppenhaus, waren Geräusche laut geworden. Als sie standen, vernahmen sie das Getrappel vieler Füße.
    Genauso, wie wir hinaufwollen, dachte Leyky, werden die Gangster, die den Überfall ausgeführt haben, herunterwollen. Und da die Fahrstühle nicht funktionieren, sind sie genauso auf das Treppenhaus angewiesen .wie wir. Er drehte sich um.
    »Jack, Ricci und Bob«, sagte er leise.: »Geht lautlos die Stufen bis zur nächsten Etage wieder hinab! Verschwindet im Flur, aber laßt die Tür offen und lauscht. Sobald ihr meine Stimme hört, kommt ihr wieder ins Treppenhaus und versperrt ihnen den Weg!«
    Er winkte den anderen und hastete leise die wenigen noch fehlenden Stufen bis zur Tür hinauf, die ins dritte Stockwerk hineinführte. Er ließ seine beiden Begleiter vorgehen, huschte als letzter durch die Tür und ließ sie einen winzigen Spalt offen. Mit dem schweren Polizeicolt der uniformierten Polizei in der Hand wartete er.
    Von oben kamen drei Männer herab: Roger Healing mit den beiden Komplicen,

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