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0480 - Champagner-Party bei Capone

0480 - Champagner-Party bei Capone

Titel: 0480 - Champagner-Party bei Capone Kostenlos Bücher Online Lesen
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einem nicht einmal fingerdicken Strahl ein paar Yard weit. Clipwich richtete den Strahl auf den Teppich zwischen seinen gespreizten Beinen. Kalte Wassertropfen schossen nach allen Seiten und näßten seinen Oberkörper und sein Gesicht. Die Kälte rief sein Bewußtsein wieder zurück.
    Er leckte sich gierig über die Lippen.
    Und dann hörte er ihre Stimmen und ihre Schritte. Er legte die rechte Hand an das Verschlußrad und .wartete. Er konnte sie noch nicht sehen, der Empfangsraum war zu groß, als daß die kümmerliche Lampe der Notbeleuchtung über dem Ausgang ihn ausreichend hätte beleuchten können, aber irgendwie spürte Clipwich, daß sie aus der Kanzleitür kamen und sich ihm näherten.
    Und dann war mit einem Male das Licht wieder da. Clipwich drehte den Verschluß auf und brauchte seine ganze Kraft, um die Spritze festzuhalten. Es war, als ob nur mühsam gebändigte Urweltkräfte zwischen seinen Händen hindurchströmten. Auf einmal waren seine Schmerzen vergessen, eine Ohnmacht in weite Ferne gerückt, Blutverlust und Strapazen unwirklich geworden. Und Clipwich konnte einfach nicht anders, er lachte. Er mußte lachen, als er den Erfolg seiner Bemühungen sah, er lachte das befreiende allmächtige Gelächter eines großen Jungen.
    ***
    Wir hatten uns hinter die Streifenwagen verteilt. Die Scheinwerfer der beiden seitlich stehenden Fahrzeuge waren eingeschaltet und gossen gleißendes Licht auf die noch geschlossenen Türen der vier Schnellaufzüge.
    Die Kontrollämpchen in den Stockwerkanzeigern funktionierten genauso wieder wie alle anderen elektrischen Geräte in diesem riesigen Gebäude. Der Fahrstuhl, der irgendwo knapp unterhalb des fünfzigsten Stockwerkes angehalten hatte, setzte sich als erster abwärts in Bewegung.
    »Da kommen sie!« sagte Winter.
    Wie ein Geisterauge glitt das Lämpchen hinter der Glasscheibe an der Vierzig vorbei, auf die Dreißig zu.
    Dann an der Zehn vorbei. Wir faßten unwillkürlich die Kolben unserer Waffen fester. Ich sah auf die anderen Tafeln.
    Einer der Lifts mußte in der 72. oder 73. Etage stehen. Auch er sezte sich in Bewegung. Und nun kam auch der dritte herab, der irgendwo kurz oberhalb der zehnten Etage gestanden hatte. Ich gab Winter einen Rippenstoß.
    »Drei zur gleichen Zeit! Irgend was scheint beim vierten nicht zu klappen. Er steht immer noch dicht an der Vierzig! Wo lagen die Büros des Rechtsanwaltes, von wo aus die Streifenwagen des Hauptquartiers alarmiert wurden?«
    »In der neununddreißigsten«, sagte Winter ernst. »Hoffentlich gibt es da oben kein Blutbad.«
    »Wir räumen einen der Aufzüge so schnell wie möglich«, schaltete sich Phil ein, »und fahren hinauf, um nachzusehen.«
    »Guter Gedanke«, meinte Winter. »Und jetzt — aufpassen!«
    Der erste der Schnellaufzüge hatte das Erdgeschoß erreicht. Zuerst stand das Lämpchen auf Null. Dann schob sich ein Scherengitter automatisch auseinander. Dann folgten die beiden hölzernen Schiebetüren.
    Und dann kam Triggy Cathorpe mit seinen Komplicen heraus. Sie machten zwei Schritte in das blendende Licht der Scheinwerfer hinein, bevor ihnen überhaupt aufging, daß nicht alles so ganz in Ordnung sein konnte.
    »Hände hoch!« schrie Captain Morris. »Hier sind mehr als vierzig Cops und G-men! Ihr habt keine Chance! Stehenbleiben und Hände hoch!«
    Zwei von ihnen ließen mit maßlos verblüfften Gesichtern die Taschen fallen, die sie getragen hatten, und reckten die Arme hoch. Von der Seite her sprangen ein paar Cops in das gleißende Licht hinein, Handschellen glitzerten, schnappten zu, und die Cops verschwanden mit den beiden so jäh Überrumpelten wieder seitwärts aus dem grellen Licht.
    Cathorpes Hand tastete zu seinem Jackenausschnitt.
    »Bevor du sie packen kannst, hast du ein Dutzend Kugeln im Leib!« schrie Morris.
    Cathorpe verharrte reglos. In diesem Augenblick setzte der zweite Fahrstuhl im Erdgeschoß auf. Triggy Cathorpe hörte das Geräusch und wollte seine Chance nutzen. In diesem Augenblick schrie Phil gellend:
    Zugleich aber sprang er auch schon vor und schlug mit dem Lauf seines Revolvers zu. Cats Hand war schon zur Hälfte aus dem Jackenausschnitt wieder heraus, mit dem Kolben einer Schußwaffe zwischen den gekrümmten Fingern. Er sackte in Phils Arme, und Phil zog ihn rückwärts zu uns hin. Ich packte zu und half ihm.
    »Mach das nicht noch einmal!« sagte ich scharf zu ihm. »Du konntest ein Dutzend Kugeln von den Cops in den Rücken kriegen, wenn du wie ein Verrückter in

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