0480 - Der Dieb von Gruelfin
Waffe in der Hand neben Ovaron stehenbleiben konnte. Eine Lösung mußte schnellstens gefunden werden.
An einem der Schotte entstand Lärm. Rhodan blickte sich um. Er sah Offiziersanwärter Mason Grammick in die Zentrale stürmen. Der junge Mann stieß einen Offizier zur Seite, der ihn aufhalten wollte. Grammick hielt einen Strahlenkarabiner in der Hand.
Rhodan gab Danton einen Wink.
Sein Sohn trat dem aufgebrachten Raumfahrer in den Weg.
„Sie vergessen sich!" fuhr Danton den Offiziersanwärter an. „Für Ihr Eindringen in die Zentrale und Ihren Angriff auf den Offizier werden Sie sich verantworten müssen."
Grammick schien überhaupt nicht zuzuhören.
„Gehen Sie zur Seite!" sagte er leise und mit Verzweiflung in der Stimme. „Die Bestie hat Folly Utter, und ich werde ihn mir zurückholen."
In diesem Augenblick bewies Danton, daß seine Reaktionsfähigkeit nicht hinter der seines Vaters zurückstand. Er tat, als wollte er Grammick Platz machen. Gleichzeitig griff er nach dem Waffenarm des jungen Mannes und drehte ihn mit einer blitzschnellen Bewegung seitwärts.
Grammick schrie auf. Der Karabiner landete auf dem Boden Danton ließ Grammick nicht los, denn er spürte, daß der Widerstandswille des Offiziersanwärters nicht gebrochen war.
„Sie führen sich auf wie ein Verrückter!" zischte Danton. „Abgesehen davon, daß Sie sich als Offiziersanwärter unmöglich machen, schadet Ihr Benehmen allen führenden Persönlichkeiten an Bord."
Grammick preßte trotzig die Lippen zusammen.
„Finden Sie sich damit ab, daß Ihr verdammter Roboter für alle Zeiten verschwunden bleiben wird."
Danton grinste. „Er hat uns genug Ärger bereitet, und ich kann mir nicht vorstellen, daß irgend jemand außer Ihnen traurig über sein Verschwinden ist."
„Ich gebe nicht auf", beteuerte Grammick. „Ich hole ihn mir zurück."
Danton übergab Grammick an zwei Kadetten und befahl ihnen, den jungen Mann in seiner Kabine einzusperren.
„Er wird sich bald beruhigen."
Der heftig protestierende Grammick wurde aus der Zentrale geführt.
Danton schüttelte in widerwilliger Bewunderung seinen Kopf.
„Mangelnden Mut kann man ihm nicht nachsagen", meinte er. „Er sollte jedoch allmählich etwas vernünftiger werden."
„Du hast gesehen, wie unbeherrscht diese Terraner sind", sagte Ovaron zu Florymonth. „Unter diesen Umständen solltest du meinen Warnungen Glauben schenken."
Der Riese hatte offenbar noch keine Entscheidung getroffen, denn er antwortete nicht.
„Es wäre besser für uns alle, wenn Sie ihn überzeugen könnten", sagte Rhodan zu Ovaron.
Kase rief dazwischen: „Der Aggregateklau strahlt immer heftigere Impulse aus."
Rhodan spürte, daß Ovaron unruhig wurde. Er lockerte den Druck der Waffe, um nicht ungewollt einen Schuß abzugeben. Die Unruhe des Ganjos schien mit den Impulsen zusammenzuhängen, die Florymonth abstrahlte. Da Ovaron sein Armbandgerät nicht eingeschaltet hatte, mußte er diese Impulse auf andere Weise empfangen.
„Bleiben Sie stehen!" warnte Rhodan den Ganjasen. „Solange uns Florymonth keine Sicherheit versprochen hat, kann ich Sie nicht aus dieser ungemütlichen Lage befreien."
„Sie brauchen sich keine Sorge zu machen." In Ovarons Stimme schwang Herablassung mit. „Ich weiß jetzt, wer dieser Fremde ist und wie ich ihn daran hindern kann, hier eine Katastrophe auszulösen."
Rhodan vermutete einen Trick und hielt seine Waffe weiter auf den ehemaligen Herrscher der Ganjasen gerichtet.
„Ich freue mich, daß sich Ihre Erinnerungslücken so plötzlich schließen", bemerkte er spöttisch.
Ovaron machte eine wegwerfende Handbewegung.
„Das hat nichts mit meiner Erinnerung zu tun. Ich habe mit Hilfe meiner Tryzomkörperchen eine Nachricht empfangen, die von Florymonth an mich abgestrahlt wurde." Er blickte Rhodan starr in die Augen. „Niemand außer mir wäre fähig gewesen, diese Nachricht zu verstehen."
Rhodan packte den Ganjasen am Arm und zog ihn von Florymonth weg. In der Nähe der Hauptpositronik stieß er ihn in einen Sessel und ließ sich neben ihm nieder. Die Mündung des Strahlers blieb auf Ovaron gerichtet.
Florymonth griff nicht ein, er war noch immer in tiefes Nachdenken versunken. Es schien ihn auch nicht zu stören, daß die Terraner inzwischen Impulskanonen, Narkosegeschütze und schwere Desintegratoren aufgefahren hatten, um einen eventuellen Angriff abzuwehren. Waringer und sein Team waren mit der Aufstellung von Fesselfeldprojektoren beschäftigt,
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