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0480 - Der Dieb von Gruelfin

Titel: 0480 - Der Dieb von Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Utter.
    Grammick kratzte sich an einem seiner großen Ohren, aber er schwieg.
    Für Mutter Mercedes war es der erste Zusammenstoß mit dem jungen Offiziersanwärter, aber er war von anderen Offizieren oft vor Grammick gewarnt worden. Die meisten gingen Grammick aus dem Weg, da er ihre Nervenkraft zu sehr strapazierte.
    Grammick, so wurde immer wieder gesagt, war kein Mann für die Raumfahrt. Eine Unachtsamkeit der Prüfer oder ein Fehler bei den Auswahltests hatte erst ermöglicht, daß Grammick an Bord der MARCO POLO gekommen war. Nun mußte man ihn hinnehmen wie ein Naturereignis, denn man konnte ihn schließlich nicht auf einem Planeten in Gruelfin aussetzen.
    Der Captain betrachtete Grammick aufmerksam und fragte sich, ob dieser übertrieben ängstlich aussehende Mann tatsächlich für alles verantwortlich war, was sich auf Deck 14 schon zugetragen hatte.
    „Erzählen Sie mir etwas über die Gefechtsbereitschaft des Schiffes", forderte Mercedes den Offiziersanwärter auf.
    „Wir haben Vollalarm, Sir!"
    „Richtig!" erwiderte Mercedes. „Sicher wissen Sie auch, warum das so ist?"
    Grammicks Lippen zuckten. Er starrte mitleidig auf das Robotwrack hinab.
    „Wir folgen einem Sammler, Sir - In dreißig Millionen Kilometer Abstand."
    Mercedes kniff die Augen zusammen.
    „Ich will nicht annehmen, daß Sie ein so großer Narr sind und während Ihrer Dienstzeit hier auftauchen. Es herrscht jedoch Vollalarm. Während dieser Zeit haben Sie sich auch außer Dienst in Ihrer Kabine oder in den Mannschaftsräumen aufzuhalten."
    „Das ist mir bekannt, Sir."
    Mercedes deutete auf Folly Utter.
    „Heben Sie das auf!"
    Grammick befolgte den Befehl.
    „Ich werde Sie melden!" verkündete Mercedes.
    „Sie und dieses Ding bedeuten eine Gefahr für das Schiff. Ich werde zusehen, wie man diesen Roboter in den Konverter stößt."
    „Was sagt er, Mason?" wollte Folly Utter wissen.
    „Du solltest nicht zuhören", empfahl ihm Grammick. „Der Captain hat etwas gegen uns."
    Mercedes überhörte diese Bemerkung.
    „Begeben Sie sich zusammen mit diesem Roboter ins Befehlszimmer!" Mercedes deutete in die entsprechende Richtung. „Dort warten Sie auf mich!"
    „Ja, Sir!"
    Grammick vollführte eine tollpatschige Kehrtwendung und floh dann hastig aus dem Lagerraum.
    Mercedes untersuchte den Platz unter dem Regal nach weiteren Spuren von Grammicks unheilvoller Tätigkeit, aber er konnte nichts finden. Er löschte das Licht und verschloß sorgfältig die schwere Tür. Hätte nicht Vollalarm bestanden, wäre Mercedes gründlicher vorgegangen. Vor allem hätte er den ranghöchsten Offizier von Deck 14 verständigt. So mußte er alles allein erledigen. Er war jedoch entschlossen, Grammicks Aktivität ein endgültiges Ende zu bereiten.
    Auf dem Weg zur Befehlsstelle wurde Mercedes vom Schrillen der Alarmanlagen überrascht. An der Decke flammten Lichter auf. Kabinentüren wurden aufgerissen. Raumfahrer stürmten auf den Gang.
    Mercedes vergaß Grammick und Folly Utter sofort.
    Während eines Vollalarms konnten die Signale nur bedeuten, daß die MARCO POLO angegriffen wurde.
     
    *
     
    Nachdem feststand, daß in der Heimatgalaxis eine weitere Pedoinvasion zurückgeschlagen worden war, hatte Perry Rhodan den Befehl gegeben, den vom Planeten Cham im System der Doppelsonne Aroch aus gestarteten Sammler zu verfolgen.
    Schon unmittelbar nach dem Verlassen des Aroch-Systems war es zu einem Zwischenfall gekommen, als tausend takerische Großkampfschiffe aus dem Linearraum hervorgestoßen waren. Die Takerer konnten jedoch weder den Sammler noch die MARCO POLO angreifen, denn beide Flugkörper standen bereits dicht vor der Lichtmauer. Bevor die Angreifer ihre Manöver beenden konnten, drangen der Sammler und sein Verfolger in die Librationszone ein. Mit Hilfe seiner neuentwickelten Halbraumspürer folgte das terranische Schiff dem skurrilen Gebilde.
    Der Sammler legte 20 000 Lichtjahre in drei Etappen zurück. Schon bald stand fest, daß er sich vom Zentrum der Sombrero-Galaxis entfernte. Sein Ziel mußte irgendwo in der Peripherie von Gruelfin liegen.
    Nachdem er zum drittenmal aus dem Linearraum auftauchte, griff der Sammler an.
     
    *
     
    Die Geschwindigkeit des Sammlers verminderte sich.
    „Bremsmanöver einleiten!" befahl Perry Rhodan.
    „HÜ-Schirm auf volle Leistung."
    Nach diesen Worten war den Männern in der Zentrale der MARCO POLO klar, daß Rhodan mit einem Angriff rechnete.
    Trotz der überraschenden Bremsmanöver des Sammlers

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