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0480 - Der Doppel-Zombie

0480 - Der Doppel-Zombie

Titel: 0480 - Der Doppel-Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist ganz einfach, denn er gehörte zu den Menschen, die schon immer einen Hang zum Okkulten besaßen. Als Rockerchef propagierte er die Gebote des Teufels. Er und seine Bande hielten sich daran…«
    Van Akkerens Stimme wurde leiser. Ich vernahm einige Nebengeräusche und auch ein Kratzen.
    Das gefiel selbst Jilette nicht. Er hielt den Recorder zwar noch fest, schüttelte ihn aber jetzt und preßte ihn gegen sein Ohr, wobei er unwillig den Kopf bewegte.
    Er achtete nicht so sehr auf mich. Wahrscheinlich hielt er mich für erledigt, aber ausgeschaltet war ich noch lange nicht, auch wenn mich die Schlinge fesselte.
    Ich versuchte sie zu lockern. Das Band schnitt sehr hart durch meine Kleidung. Ich versuchte es mit einem Gegendruck, um die Schlinge zu Lockern.
    Das war nicht möglich. Die Schlaufe saß einfach zu fest, sie hatte einen starken Knoten gebildet, der sich durch Druck allein nicht öffnen lassen würde.
    Außerdem lief das Band wieder normal weiter, und ich hörte abermals van Akkerens Stimme. »Sinclair, du liegst hier an einem historischen Ort. Man nennt auch Ereignisse, die erst kurze Zeit zurückliegen, historisch. Und so ist das auch hier. Es gab in dieser Gegend einen Rocker - nicht Jilette -, der sich den schwarzmagischen Kräften der Hölle verschrieben hatte. Er wollte dem Teufel seine Seele überlassen, wie einst der berühmte Dr. Faustus. Der Teufel nahm dieses Opfer an, aber der Rocker machte einen Fehler. Er war einfach zu ungeduldig. Da der Teufel ihm versprochen hatte, daß er nach dem Tod noch weiterleben würde, wollte der Rocker es genau wissen. Eines Nachts - am Himmel stand der Vollmond - kam er an diesen Ort und trug einen Kanister mit Benzin. Seinen Freunden hatte er ebenfalls Bescheid gegeben und sie um Mitternacht herbestellt, ohne ihnen allerdings zu sagen, was er im Schilde führte. Als alle versammelt waren, verlangte er von seinen Freunden unbedingten Gehorsam. Dann ging er ans Werk, übergoß sich mit dem Benzin und zündete sich selbst an. Niemand durfte helfen, niemand sollte helfen. Sie alle schauten auf die menschliche Fackel, die aufloderte, aber nicht zerfiel. Die Flammen verbrannten ihn und verbrannten ihn doch nicht. Sie schwärzten ihn nur. Die Haut sah aus wie ein öliges, schwarzes Gebilde, ebenso der Kopf und das Gesicht. Die Augen wirkten in der Schwärze wie weiße Laternen. Für die Zuschauer war er tot. Einem unter ihnen, dem Vertrauten, und das war Jilette, hatte er etwas überreicht. Es war eine Art Testament, das Jilette noch in der gleichen Nacht vorlas. Der verbrannte und für die anderen tote Rocker wollte an dieser Stelle begraben werden. Man sollte das, Gebiet einzäunen und sein Grab mit einem bestimmten Stein verzieren. Der Grabstein mit dem Totenschädel. Als Jilette dies vorgelesen hatte, wußten die Rocker, daß sie ihrem Boß den letzten Wunsch erfüllen mußten, und sie erkannten Jilette gleichzeitig als neuen Chef an. In der folgenden Woche wurde alles geregelt. Sogar den Grabstein besorgte man, und dieser kleine Friedhof wurde zu einer Pilgerstätte der Rockerbande. Außer Jilette wußte niemand, daß dieses Testament noch einen zweiten Teil besaß, der nur für Jilette galt. Er war eingeweiht, daß es Tote gab, die noch leben konnten. Und eines Nachts geschah es…«
    Da genau hakte das Band. Jilette drückte auf einige Knöpfe. Er tat es mehr instinktiv als systematisch und hatte schließlich das Glück, die normale Bandgeschwindigkeit wieder laufen zu lassen.
    Einige Erklärungen waren übersprungen worden. Wichtiges bekam ich trotzdem mit.
    »Jilette tat, was man ihm befohlen hatte. Er nahm das Messer und tötete sich auf dem Grab des Verbrannten auf eine bestimmte Art und Weise. Als Jilettes Blut auf die Graberde tropfe, geschah es. Da stiegen die Dämpfe auf, da bewegte sich die Erde, und aus ihrer Tiefe sandte der Tote einen schaurigen Gruß. Jilette mußte spüren, wie er gepackt und in die Graberde hineingezogen wurde. Der Teufel hatte sein Versprechen gehalten. Sein Diener bekam einen neuen Körper, ohne den alten, verbrannten abgeben zu müssen, denn der neue Körper und der alte Körper schoben sich übereinander, so daß ein Zombie entstand, der tatsächlich aus zwei Körpern bestand. Noch blieben beide in der Erde. Der Grabstein diente den Pilgern als Beweis. Solange er sich im Boden befand, würde sich nichts ändern. Wurde er jedoch einmal herausgezogen, sahen die Dinge ganz anders aus. Du weißt, Geisterjäger, daß Asmodis,

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