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0480 - Satan mischt die Karten

0480 - Satan mischt die Karten

Titel: 0480 - Satan mischt die Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Prachtwetter eigentlich nicht vorstellen. Kein Nebel, kein Gewitter… aber vielleicht streikt ganz England mal wieder, wie?« schmunzelte er.
    »Nichts dergleichen«, sagte Zamorra. »Daß wir wohlbehalten hier sind, ist eher eine gehörige Portion Glück.« Er sah zu dem Mittfünfziger mit der randlosen Brille hinüber, der im Hintergrund des großen Chefbüros am Fenster stand.
    »Das ist Doktor König«, erklärte Carsten. »Er ist so etwas wie meine rechte Hand.«
    »Industriespionage und -abwehr«, bemerkte Nicole.
    Carsten hob die Brauen; Dr. König verzog indigniert das Gesicht. »Wie kommen Sie ausgerechnet darauf, Mademoiselle? Ich muß doch bitten…«
    »Sie denken zu laut, Doktor«, erwiderte Nicole lächelnd. »Tut mir leid…«
    König setzte zu einer Antwort an, aber Carsten Möbius winkte lässig ab. »Schon gut, Horst«, sagte er. »Ich denke, daß ich mich für den Rest des Tages meinen Gästen widmen werde. Wenn noch etwas Wichtiges anliegt, das wir bisher vergessen haben, besprechen Sie es doch bitte mit Herrn Ullich.«
    »He, dein zweites Ich ist jetzt voll in den Betrieb eingespannt?« staunte Zamorra.
    Carsten Möbius winkte ab, während sich Dr. König zurückzog. »An Michas Funktion hat sich nichts geändert, aber erfreulicherweise nimmt er mir hin und wieder ein paar kleine Arbeiten ab. Er wird nachher zu uns stoßen, dann machen wir ein Faß auf und lassen die Kuh fliegen. In Sachsenhausen haben ein paar Kneipen ihre Besitzer gewechselt, und wir sollten mal nachschauen, wie das Bier und der Ebbelwoi da jetzt schmecken. Der ›Nashville Rodeo Saloon‹ in Offenbach ist wieder eröffnet, und vorsichtshalber habe ich euch gleich nebenan im ›Scandic Crown‹-Hotel eine Suite reservieren lassen. Recht so?«
    »Recht so«, sagte Nicole. »Vorausgesetzt, wir sind dort vor Attentätern sicher.«
    »Was meinst du damit?« wunderte sich Möbius. »Und was war das vorhin für eine Andeutung?«
    Zamorra berichtete von dem Vorfall auf der Autobahn. »Da ist etwas gar nicht so abgelaufen, wie es eigentlich sollte. Jemand wollte uns umbringen und benutzte dazu euren Chauffeur als Werkzeug. Seltsamerweise hat Merlins Stern nicht darauf reagiert, aber wir kriegen noch heraus, was dahinter steckt.«
    »Es muß mehr als nur eine hypno-suggestive Beeinflussung gewesen sein«, ergänzte Nicole. »Ich habe versucht, Ebel anschließend telepathisch zu sondieren, aber da war auch für mich nichts. Er hat einfach ein Loch in der Erinnerung. So, als sei sein Geist vorübergehend überlappt und von einer anderen Macht verdrängt worden.«
    »Das klingt ja interesant«, brummte der Juniorchef kopfschüttelnd. »Sollten die alten Zeiten wieder anbrechen?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Versprich dir nicht zuviel davon, Carsten - auch wenn du der einzige Konzernboß bist, den ich kenne, der außer bei Konferenzen ständig in Jeans herumläuft, bist du doch nach wie vor deiner Firma verpflichtet. Oder du mußt es so machen wie Tendyke und einen Mann deines Ver trauens an diesen Schreibtisch setzen…«
    »Einen wie Riker, eh? Nein, danke, mir ist schon schlecht! Ich möchte die Kontrolle lieber selbst behalten.«
    »Wer wußte von unserer Ankunft?« kam Zamorra auf das eigentliche Thema zurück.
    »Du meinst…?«
    »Ich meine, daß ich von dir eine Antwort auf meine Frage möchte, Carsten!« Möbius hob die Brauen. »Der Fahrer wußte davon, der Fahrdienstleiter, Doc König, meine neue Sekretärin, die es einfach nicht schafft, vernünftigen Kaffee zu kochen und euch deshalb vorsichthalber auch noch keinen angeboten hat… ja, und eben die Leute im Hotel, die die Buchung entgegengenommen haben.«
    »In diesem Kreis ist also derjenige zu suchen, der verantwortlich für den Anschlag ist«, sagte Zamorra. »Ebel scheidet aus - er wäre selbst Opfer gewesen. Du dürftest auch nicht in Frage kommen. Bleiben deine Sekretärin, Doktor König und die Hotel-Leute.«
    »Für König lege ich meine Hand ins Feuer, und für meine Sekretärin ebenfalls.«
    »Hoffentlich nicht, ehe du dir eine Prothese hast maßarbeiten lassen«, warf Nicole ein.
    »Was willst du damit sagen?« fuhr Möbius auf.
    »Daß jeder in Frage kommt. Den Täterkreis haben wir also schon einmal eingeengt - fragen wir nach dem Motiv.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Der Ansatz ist falsch«, sagte er. »Fragen wir lieber danach, welchen Kontakt jede der verdächtigen Personen hat. An wen könnte die Information weitergegeben worden sein? An

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