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0480 - Satan mischt die Karten

0480 - Satan mischt die Karten

Titel: 0480 - Satan mischt die Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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voraus zu kennen und beantwortete sie. Er schilderte die Vorteile von Parascience, und er schilderte auch das Entstehen dieser Lehre und der dahinterstehenden Organisation. Danach hatte ein Mann namens Elron Havard, der am Anfang seiner literarischen Karriere in den 30er und 40er Jahren zahlreiche Science-fiction-Stories verfaßte, plötzlich die Idee dieser Heilslehre entwickelt, die darauf abzielte, die Menschen glücklicher und zufriedener mit sich selbst zu machen. Er hatte Erkenntnisse gewonnen und Therapien entwickelt und all das in seinem etliche hundert Seiten umfassenden Standardwerk »Parascience« niedergeschrieben. Viele Jahre lang hatte er an diesem erstmals Anfang der 50er Jahre erschienen und seither millionenfach nachgedruckten Werk gearbeitet, dessen Lektüre dem aufmerksamen Leser ein völlig neues Lebensgefühl verlieh, sofern er sich an die Tips und Ratschläge hielt, versicherte Holger. Natürlich konnte in dem Buch trotz seines beträchtlichen Umfanges nur eine Auswahl an Themen und Empfehlungen gebracht werden, ein besseres, einfacheres und optomistischeres Leben zu führen. Aber die »Scientisten«, die Anhänger der von Mr. Elron Havard neu gegründeten Wissenschaft, veranstalteten auch Seminare, um den Mitmenschen Wege zum Glück zu zeigen, Depressionen abzubauen, Schwierigkeiten überwindbar zu machen - und neben den Seminaren natürlich auch Einzelberatungen und Einzeltherapien wie diese, auf die Holger Marina Brest einzustimmen versuchte. »Sehen Sie, Frau Brest«, erläuterte er, »es ist nicht nur ein Lebensgefühl, es ist tatsächlich eine Wissenschaft. Mister Harvards Erkenntnisse, richtig angewandt, können Ihr ganzes Leben revolutionieren. Sicher gibt es viele Menschen, die glauben, darauf verzichten zu können. Sie glauben, glücklich zu sein. Vielleicht sind sie sogar fest davon überzeugt. Aber können sie wirklich hundertprozentig sicher sein? In jeder Lebenslage? Vielleicht bedrückt sie ihre nächste Steuererklärung, vielleicht geht ihnen der Tod eines nahen Verwandten zu Herzen, vielleicht ärgern sie sich über einen verpaßten Lottogewinn oder die Dummheit des Autofahrers vor ihnen… es gibt bestimmt immer wieder Dinge, in denen die Parascience- Prinzipien zum besseren Bewältigen von Problemen benötigt werde. Glück ist doch immer relativ, oder? Und es ist flüchtig. Zudem ist Mister Havards Wissenschaft universal. Sie sollten sein Buch einfach mal lesen, sich seine Worte verinnerlichen, und vielleicht werden Sie über die derzeitige Therapie hinaus Interesse an dieser Wissenschaft finden, vielleicht wollen Sie sogar selbst Scientistin werden. Seien Sie sicher, daß es in diesem Leben keine Frage gibt, auf die Sie als Scientistin nicht viel leichter eine zufriedenstellende Antwort finden werden, denn als Unwissende.«
    Marina lächelte. »Das klingt fast wie eine Wahlkampfrede«, sagte sie.
    Holger schmunzelte. »Natürlich sind wir darauf aus, neue Anhänger zu gewinnen«, sagte er. »Und das ist gar nicht so schwierig. Wer sich einmal mit Parascience befaßt hat und erste Erfolge erzielte, wird künftig nicht mehr darauf verzichten wollen. Versuchen Sie es. Doktor Regbach wird Sie im Sinne der Parascience therapieren. Sie werden sehr schnell sehen, daß die von uns angewandten Methoden wesentlich wirksamer sind.«
    Wirksamer als was? fragte eine Stimme in Marinas Unterbewußtsein, aber sie drang nicht durch. Ebensowenig erkannte sie, daß das, was Holger sagte, wie auswendig gelernt klang -wie ein Standardprogramm, das er jedem neuen Klienten vorbetete.
    Sie fragte sich auch nicht danach, was das alles mit der Einstimmung auf die gegen 19 Uhr geplante Sitzung mit Dr. Regbach zu tun haben sollte. Etwas, von dem sie selbst nichts ahnte, hatte ihr die Kritikfähigkeit genommen.
    Darüber hinaus fand sie diesen Holger äußerst sympathisch. Und fast bedauerte sie es, als die Wartezeit vorüber war und Dr. Regbach endlich wieder - sogar eine halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit - im Parascien- ce-Center auftauchte, um sich ihrer wieder selbst anzunehmen.
    ***
    »Worüber denkst du nach?« wollte Nicole Duval wissen.
    Zamorra beugte sich über den Tisch vor. »Hä? Was sagtest du?« hakte er laut nach. Nicole wiederholte ihre Frage, aber erst beim dritten Mal verstand Zamorra sie. Er winkte mit beiden Händen ab, gab ihr ein Zeichen und verließ seinen Platz, um sich in Richtung Toilette durchzukämpfen. Nicole folgte ihm. Hinter der geschlossenen Tür war der Lärm nicht

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