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0480 - Satan mischt die Karten

0480 - Satan mischt die Karten

Titel: 0480 - Satan mischt die Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mal mit dem Boß darüber reden. Der hatte für seine Leute doch immer zwei offene Ohren.
    ***
    Franz Marquart war zufrieden. Der Observant glaubte, einen relativ harmlosen Taschendieb überrumpelt und abgewehrt zu haben, würde sich also keine weitergehenden Gedanken mehr machen. Daß er in Wirklichkeit etwas zugesteckt bekommen hatte, war ihm nicht aufgefallen. Es würde ihm vermutlich auch nicht gefallen. Aber für die nächste Zeit stand er dadurch unter Beobachtung. Das erleichterte Marquarts Arbeit wesentlich. Er brauchte dem Observanten nicht mehr überall hin nachzuschleichen, sondern brauchte nur noch Informationen abzurufen.
    Dr. König zu finden, war kein Problem gewesen. Rena, Dr. Regbachs Assistentin, hatte ihn darüber informiert, wer König war, wo er wohnte und wo er arbeitete - das ging aus der Personalakte hervor, die Rena angelegt hatte, als Dr. König sich als Patient anmeldete. König gehörte zur Chefetage des Möbius-Konzerns, also war anzunehmen gewesen, daß er nach dieser vergeblichen Konsultation nicht heimwärts fuhr, sondern zur Firma; es war Kernzeit, die mit Einschränkungen auch für das Management galt. Es war kaum anzunehmen, daß ein Mann wie Horst W. König sich für den Besuch bei einem Nervenarzt einen ganzen Tag Urlaub bewilligte.
    Marquarts Vermutung erwies sich als richtig; es war ihm gelungen, König rechtzeitig abzufangen. Er war ihm nicht gefolgt; er war nur zum geplanten Treffpunkt an der S-Bahn-Haltestelle gefahren und hatte ein paar Minuten gewartet, um den Ankömmling dann anrempeln zu können.
    Jetzt lief die Überwachung, ohne daß er sich noch besonders anstrengen mußte - und weitestgehend lückenlos Er war mit seiner Arbeit zufrieden, und Dr. Regbach und die über ihm Stehenden würden es auch sein.
    Vor allem das war wichtig. Versager bekamen selten eine zweite Chance.
    ***
    Peter Brest hatte für seine Frau den Termin abgeklärt. Schon in zwei Stunden hatte Dr. Regbach für sie Zeit. Dann würde sich Brest bereits an seinem Arbeitsplatz befinden. Marinas Job begann erst gegen Abend. Dann zog sie ihre Show ab und legte jenen, die leichtsinnig genug waren, etwas über ihre Zukunft erfahren zu wollen, die Karten. Niemand wußte besser als Martina alias Romana selbst, daß es alles nur Tricks waren. Aber sie pflegte ihren Klienten stets zu sagen, daß die ihnen von den Karten aufgezeigte Zukunft durch ihr eigenes Handeln noch verändert werden konnte. So konnte sie niemand zur Rechenschaft ziehen, wenn eine Voraussage nicht stimmte - und eine Übereinstimmung war mehr Zufall als sonst etwas.
    Die Zeit, bis sie sich auf den Weg machen mußte, nutzte Marina Brest, indem sie ein wenig mit den Karten trainierte. Manchmal hatte sie Klienten, die selbst etwas vom Kartenlegen verstanden - und zwar genug, um sie sich nicht selbst zu legen. Denen etwas vorzumachen, war schwierig. Martina mußte also jederzeit firm sein und die - gezinkten - Karten so manipulieren können, daß bei der Deutung genau das herauskam, was die Klienten hören wollten. Für die vorhergehende Show benötigte sie außerdem enorme Fingerfertigkeit.
    Sie mischte die Karten, legte sie aus und deckte sie dann nach dem vorgeschriebenen Muster aus.
    Sie erstarrte unwillkürlich. Sie hielt die gleichen Karten in der Hand wie in ihren Träumen, welche sich ständig wiederholten! Der Bube, der den Mann im weißen Anzug symbolisierte, der König, der den älteren Mann mit der Brille zeigte, und die Dame, die Marina selbst war - als der Tod!
    Hastig schob sie die Karten wieder zusammen und ließ sie verschwinden. Sie bemühte sich, ihre Erschütterung nicht deutlich werden zu lassen. Peter brauchte nichts von dem zu wissen, was sie gesehen hatte, und erst recht nicht davon, daß ihre Träume jetzt bereits in die Wirklichkeit griffen. Was, um Himmels willen, bedeutete das alles? Hatter sie etwa in ihren Träumen in die Zukunft gesehen? Hatte sie im Traum die Kartenbilder vorausgesehen, die sie jetzt ausgelegt hatte? Sie kniff sich in den Arm, und der Schmerz verriet ihr, daß sie diesmal hellwach war und sich nicht in einem ihrer gefürchteten Alpträume befand.
    Es war wirklich an der Zeit, daß sie etwas dagegen unternahm, und der Vorschlag und die tatkräftige Hilfe ihres Mannes kam ihr jetzt gerade recht.
    Peter bot ihr an, sie zu dem Nervenarzt zu begleiten, aber sie lehnte ab. Peter Brest hatte damit eigentlich auch gerechnet.
    Als sie fort war, führte er ein weiteres Telefonat. Danach begab er sich selbst

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