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0480 - Satan mischt die Karten

0480 - Satan mischt die Karten

Titel: 0480 - Satan mischt die Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu seiner Arbeit.
    ***
    »Schon wieder zurück?« fragte Carsten Möbius erstaunt, als er auf dem Korridor dem soeben dem Lift entsteigenden Dr. König beinahe über die Füße lief. »Pardon, Horst - wenn ich gewußt hätte, daß Sie gerade jetzt hier aufkreuzen, hätte ich natürlich einen Ausweichbogen gemacht.«
    König lächelte. »Es scheint mein Schicksal zu sein, heute gegen alle möglichen und unmöglichen Leute zu prallen. Erst das Fiasko mit diesem Seelenklempner, dann der Taschendieb, und jetzt Sie, Carsten.«
    Möbius legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Kommen Sie mit«, schlug er vor, »wenn Sie gerade nichts Besseres Vorhaben. Ich wollte in die Kantine, ’nen Eimer Kaffee trinken. Der aus dem Automaten schmeckt nicht und meine neue Sekretärin kann eine Viertelmillion verschiedener Dinge, bloß wenn sie einen vernünftigen Kaffee kochen soll, scheitert sie. Sie ist der Ansicht, es reiche, eine Kaffeebohne in die Tasse zu legen und einen Viertelliter braune Farbe draufzuschütten…«
    »Okay, ich nehme Ihre Einladung gern an, Carsten«, grinste König.
    »Nassauer«, brummte Carsten Möbius. »Machen Sie bloß so weiter, und ich kürze Ihnen das Gehalt.«
    »Was wollen Sie da denn noch kürzen?« fragte König mit großen Augen. »Wie wäre es, wenn Sie der Buchhaltung mal den Tip gäben, statt des Gehalts die Abzüge auszuzahlen? Dann könnte ich endlich mal mit meiner Frau nach Bad Homburg in die Spielbank und ein paar Millionen Mark verlieren, ohne unseren Kindern gegenüber ein schlechtes Gewissen zu haben…«
    »Also, Sorgen haben Sie, Horst«, stöhnte Möbius. »Kein Wunder, daß Sie unter Schlafstörungen leiden. Hat Ihr Besuch bei diesem Psychodingsbums wenigstens geholfen?«
    König winkte ab. »Ein Scharlatan erster Güte.«
    »Ich habe Ihnen ja gleich gesagt, daß das Unsinn ist«, stellte Möbius fest. »Statt Ihr schwererarbeitetes Gehalt Ihrer Frau und Ihren Kindern vorzuenthalten und es diesem Seelendompteur in den Rachen zu werfen, sollten Sie lieber mal ein wenig ausspannen.«
    »Würde ich ja gern, aber…«
    Möbius blieb stehen.
    »Die Konkurrenz hat derzeit auf Feuerpause geschaltet«, sagte er. »Also können Sie auch ein wenig zurückstecken, Horst. Sie arbeiten hart genug, und ich wüßte nicht, was ich ohne Sie gegen die Expansionsbestrebungen der Tendyke Industries machen sollte, nachdem die unsere damaligen Absprachen einfach ignorieren.«
    »Zum Teufel, wenn Sie oder ich wenigstens mal mit diesem Riker in direkte Verhandlungen treten könnten«, brummte König. »Aber der hat ja nie Zeit. Kommt Ihnen das nicht auch spanisch vor, Carsten?«
    Der Juniorchef nickte. »Ich denke, Rob Tendyke hat einen Fehler begangen, als er Rhet Riker zu seiner Nummer eins im Konzern machte.«
    »Vielleicht sollte ich mal versuchen, mit Tendyke selbst zu reden«, schlug König vor und öffnete die Kantinentür, um seinem Boß den Vortritt zu lassen. Möbius schüttelte den Kopf. »Tendyke kümmert sich selbst doch überhaupt nicht um seine Firma und überläßt Riker alles, so wie mein Vater damals fast alles Erik Skribent überlassen hat.«
    »Glauben Sie etwa, Riker wäre wie Skribent ein Außerirdischer? Einer von diesen… diesen ›Ewigen‹?«
    »Zumindest deutet alles darauf hin, daß Riker mit den Ewigen kontak tiert«, sagte Möbius. »Vielleicht sollten wir mal mit Professor Zamorra dar über reden. Der alte Knabe hat ja, scheint’s, jederzeit Zutritt zu Rikers Büro. Weiß der Henker, weshalb er das schafft, woran wir verzweifeln. Viel leicht weiß Zamorra mehr.«
    Sie blieben vor der langen Theke der Kantine stehen. König sah den fragen den Blick des Mädchens hinter der Theke und deutete auf Möbius. »Der Boß hat sich und mich zum Kaffee eingeladen. Einen ganzen Eimer, meinte er.«
    »Sehr wohl. Einen ganzen Eimer Kaffee für den Boß«, bestätigte das Mädchen und verschwand durch die Zwischentür in die Küche. Möbius seufzte. »Horst, Sie untergraben mit Ihrer Flapsigkeit meine Autorität.«
    »Ich habe mir nur an Herrn Ullich ein sprachliches Beispiel gekommen«, wehrte sich Dr. König.
    Carsten Möbius winkte ab. »Ich weiß - gute Beispiele verderben schlechte Sitten. - Oder heißt das Sprichwort anders?«
    König verzichtete darauf, das Thema weiter zu vertiefen. »Sie sagten, dieser Zamorra könne praktisch ständig mit Riker reden?« griff er den Kern der Unterhaltung wieder auf.
    Möbius nickte. »Sieht so aus. Wir können ihn ja nachher fragen. Er kommt nach

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