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0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jaguar, ließ den Motor aufheulen und jagte los. Absichtlich gab ich Vollgas, um Hefler zu zeigen, daß ich bereit war, im Nonstop bis Washington zu fahren. An der nächsten Ecke jedoch, als ich außer Sichtweite des Gangsters war, riß ich das Steuer nach rechts und lenkte den Wagen in eine Tiefgarage.
    Unten angekommen, sprang ich heraus und raste im Laufschritt zum Aufzug. Es waren keine drei Minuten vergangen, als ich mich in den Drugstore zwängte, der Heflers Haus direkt gegenüberlag. Ich ging an die Theke und bat ums Telefon. Die Inhaberin, eine füllige Blondine mit harmlosem Allerweltsgesicht, schob mir wortlos den Kasten herüber. An der Telefonschnur baumelte ein Schild mit den wichtigsten Rufnummern, wie Überfall, Feuer, Kino und Theateransagen, Pferdelotto und Taxis. Ich wählte die letzte Nummer und bestellte brandeilig einen Wagen in die Jones-Street zum Drugstore. Der Fahrer solle sich allerdings erst dann nähern, wenn vor Heflers Haus ebenfalls ein Taxi gehalten hatte und eine Person eingestiegen war. Der Mann an der Taxizentrale wiederholte den wichtigen Auftrag und versprach, in zwei Minuten einen Wagen in die Jones Street zu schicken.
    In der Zeit bestellte ich einen Kaffee und machte mir Gedanken über Heller. War der Bursche tatsächlich auf dem Weg zu einem Kunden gewesen? Nichts deutete darauf hin. Bis jetzt war an seinem Haus noch kein Taxi vorgefahren. Wie aber wollte der Bursche zu Bolg & Co kommen, wenn ihm der Wagen fehlte? Er mußte ein Taxi nehmen.
    Ich stützte mich auf die Theke und schlürfte den heißen Kaffee, ohne meinen Blick von Heflers Haustür zu nehmen.
    Keine drei Minuten waren vergangen, als sich die Haustür gegenüber öffnete und Joe Hefler herauskam. Er blickte nach links und schien auf ein Taxi zu warten.
    Es klappte wie nach einem gut ausgearbeiteten Drehbuch. Heflers Taxi fuhr nach wenigen Sekunden vor, und der Werbemanager stieg ein. Ich warf einen Dollar auf die Theke für Getränk und Telefon und trat in die Tür. Ich war sicher, daß Hefler mich nicht sah, denn die Jalousie am Hinterfenster seines Taxis war heruntergelassen und geschlossen.
    Trotzdem wartete ich, bis mein Taxi am Bordstein ausrollte. Dann ging ich gemütlich auf den Wagen zu und sagte dem Fahrer:
    »Folgen Sie bitte unauffällig dem Taxi vor uns.«
    Der Fahrer war etwa Mitte zwanzig, und an dem begeisterten Gesicht sah ich, daß er Vergnügen an der Verfolgungsfahrt finden würde.
    »Wird gemacht«, sagte er begeistert. »Sind Sie hinter dem Fahrgast her?«
    Ich legte den Zeigefinger über die Lippen. »Großes Geheimnis«, sagte ich flüsternd. Der Fahrer grinste vielsagend.
    Es ist nicht immer einfach, am helllichten Tag einen Wagen zu verfolgen, ohne aufzufallen. Aber mein Driver benahm sich sehr geschickt. Er ließ jeweils fünf bis sechs Wagen zwischen sich und Heflers Taxi. Zeitweise, auf gerader Strecke, blieb er noch weiter zurück.
    Nach zwanzig Minuten Fahrzeit befanden wir uns in der Uptown von Manhattan. Hefler steuerte auf den Bezirk der Fabriken und Montagehallen zu. Plötzlich bog das Taxi nach links in den Hof eines ziemlich verwahrlosten Fabrikgebäudes ein. Ich ließ meinen Driver stoppen und zahlte.
    »Warten Sie aber bitte, bis ich wiederkomme. Es kann nicht lange dauern«, sagte ich hastig, dann sprang ich heraus.
    Das andere Taxi brauste gerade mit Vollgas aus der Einfahrt. Ich sah nur den Mann hinterm Steuer. Hefler mußte ausgestiegen sein, um seine Kunden zu besuchen.
    Ich überquerte die Straße. Eine acht Fuß hohe brüchige Mauer umgab das Fabrikgelände. Ich schlenderte an der Mauer entlang, erreichte die Einfahrt und warf einen Blick um die Ecke. Das Pförtnerhaus war zerfallen. Das verrostete Eisentor stand offen. Mein erster Eindruck: ein verrosteter Laden. Die brauchen wirklich einen guten Werbeberater, wenn sie was verkaufen wollen, dachte ich.
    Das Fabrikgebäude war einstöckig. An einigen Ecken fehlten Steine. Fensterscheiben gab es nicht, in den Rahmen hingen ab und zu ein paar Splitter.
    Deutlich waren im Hof die Reifenspuren des Taxis zu erkennen. Hefler hatte sich genau vor einer hellbraun gestrichenen Stahltür absetzen lassen, die sich in der Mitte des Gebäudes befand. Der Wagen war ohne Hefler abgefahren. Demnach mußte sich der Exgangster in dem verlassenen Gebäude befinden.
    Wenn ich unerkannt bleiben wollte, durfte ich nicht wagen, die Einfahrt zu überqueren. Denn Hefler würde bestimmt hinter einem Fenster stehen und das Stück Straße vor der

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