0481 - Das As der Killer-Gang
.denken alle Leute so, und wir sind am Ende brotlos.«
Mr. Bless trat in die hellerleuchtete Diele. Die beiden Cops folgten ihm.
Draußen wurde ein zweites Mal ungeduldig gehupt.
»Geduld, wir kommen schon«, murmelte Mr. Bless, schritt zur Tür und tippte auf den Schalter für die Außenbeleuchtung.
Sergeant Fred griff zur Türklinke, drückte sie herunter und zog die Tür auf.
»Nanu, die Lampe brennt nicht«, stellte Mr. Bless fest und warf einen Blick nach oben. Aber im Dunklen konnte der Auktionator nichts erkennen.
Das Licht der Diele bildete ein fünf Yard langes und zwei Yard breites Rechteck auf dem Vorplatz des Hauses.
Der Wagen stand sieben Schritt von der Haustür entfernt im Dunklen. Nur die Standlichter brannten. Der Motor surrte im Leerlauf.
Die Cops ließen Mr. Bless den Vortritt. Der Auktionator ging die Treppe hinunter. Er hielt einen Schirm in der linken Hand, seine Aktentasche mit den Unterlagen in der rechten Hand.
Als Bless sich dem Wagen bis auf drei Schritte genähert hatte, wurde die rechte Vordertür von innen aufgestoßen, Bless steckte seinen Schirm in den Wagen, ehe er sich auf die Polster des Beifahrersitzes fallen ließ.
Sergeant Fred Bunter schlug die Tür zu und tastete nach dem Griff der hinteren Tür. Sein Kollege war in der Zwischenzeit um den Wagen herum gegangen und packte ebenfalls den Türgriff. Ehe die Cops den Wagenschlag aufrissen, heulte der Motor auf. Mit einem Riesensatz schoß der Wagen vorwärts. Bunter sprang zurück, während Halifax sich an dem Griff festhielt, hinschlug und fünf Yard weit mitgeschleift wurde. Dann ließ er ebenfalls los. Halifax prallte mit dem Kinn auf den Boden, war aber blitzschnell wieder auf den Füßen.
»So eine verdammte Frechheit«, schimpfte er, »diesen hochnäsigen Fahrer werden wir uns das nächste Mal kaufen.«
»Moment«, sagte Sergeant Fred Bunter, »der Bursche schaltet jetzt erst die Scheinwerfer ein.« Er starrte dem davonjagenden Wagen nach. »Ich will Charles heißen, wenn dieser Karren Mr. Bless gehört. Es ist zwar ein Buick. Aber er war nicht schokoladenbraun, sondern von einer schmierig gelben Farbe. Das sehe ich jetzt erst!«
Der Sergeant wirbelte um seine Achse und jagte ins Haus zurück.
»Wo willst du hin?« schrie Halifax, stand auf und klopfte sich rote Asche von der Uniform.
Der Sergeant antwortete nicht.
Halifax trabte hinter seinem Kollegen ins Hausund drängte sich ins Vorzimmer, wo Mrs. Hampshir den Hörer ans Ohr hielt und ein verzweifeltes Gesicht machte.
»Tut mir leid, Sergeant«, sagte sie, »aber das Telefon ist wie tot, kein Amtszeichen, nichts. Hier, Sie können es selbst versuchen.« Sie reichte Bunter den Hörer. Der Sergeant preßte ihn ans Ohr und zerbiß einen Fluch zwischen den Lippen.
»Los, Halifax, sieh nach, ob du den Telefonkasten findest. Gewöhnlich ist er im Keller untergebracht.«
»Nein, unser Anschlußkasten befindet sich in der Garage«, sagte die Sekretärin. »Aber yvarum sind Sie eigentlich hier?« fragte sie. Jetzt erst kam ihr zum Bewußtsein, daß sie den Buick hatte abfahren hören.
»Zu Fragen ist jetzt keine Zeit«, entgegnete der Sergeant barsch, »wir müssen dringend telefonieren.«
Halifax verließ das Haus, lief über den Vorplatz und stand Sekunden später vor einem verschlossenen Garagen-. tor. Er bückte sich und faßte nach dem Griff. Das Tor schwang lautlos auf, automatisch schaltete sich die Deckenbeleuchtung an.
Halifax stutzte. Vor ihm stand der schokoladenfarbene Buick. Es war der Wagen des Auktionators.
An der linken Garagenwand befand sich der Anschlußkasten der Telefongesellschaft. Der Deckel fehlte. Die verschiedenfarbigen Schnüre waren aus den Klemmen gerissen worden.
Patrolman Halifax schaute in den Wagen.
Über dem Steuer hing eine leblose Gestalt.
***
»Und warum soll ich mitfahren?« fragte Phil, als wir die Treppe hinunterjagten, »ich denke, Bless wird wieder anrufen, um uns zu melden, daß er angekommen ist. Dann muß doch jemand im Hause sein.«
»Erstens wirst du fahren, weil ich mit meinem Fuß nicht das nötige Gefühl aufbringe«, sagte ich, »und zum zweiten habe ich die bestimmte Ahnung, daß wir zu tun bekommen werden und zwar mehr, als zwei G-men lieb ist.«
Wir erwischten bei der Fahrbereitschaft einen Chevy, dessen Motor frisiert war, so daß wir ihn getrost auf hundertzwanzig Meilen hochkitzeln konnten. Phil schwang sich hinter das Steuer.
»Hefler wohnt Jones Street 95«, sagte ich und lehnte mich ins
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