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0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pistole betätigen. Außerdem ist es unwahrscheinlich, daß ein Mensch in einem solch erbärmlichen Zustand Hand an sich selbst legt. Mir ist jedenfalls noch kein Fall bekannt.«
    Als ich den Hörer auf die Gabel legte, gab es für mich kaum einen Zweifel. Wimblers Mörder hatte auch Creolins auf dem Gewissen. Denn es war selten, daß ein Mörder so schnell hintereinander schoß, vor allen Dingen selten, daß es ihm zu einer Angewohnheit geworden war, die er unbewußt ausführte.
    ***
    Als ich in der Tür stand, um zu Mr. High hinaufzutraben, schellte auf meinem Schreibtisch das Telefon, obgleich ich Myrna in der Zentrale Bescheid gegeben hatte, daß ich auf dem Weg zum Chef war.
    Ich spurtete zum Schreibtisch zurück, so schnell es der angeschwollene Fuß erlaubte.
    »Hallo, Jerry«, flötete Myrna. »Gut, daß ich Sie noch erreiche. Da ist ein Mr. Bless, der Sie zu sprechen wünscht, ein ungeduldiger Mensch. Ich wollte ihn einige Sekunden vertrösten, bis Sie in Mr. Highs Office sind, aber dieser Mr. Bless hätte mich beinahe durch den Draht gelyncht. Er drohte mir mit Entlassung, wenn ich nicht sofort eine Verbindung herstellte.«
    »Beruhigen Sie sich, Myrna«, tröstete ich sie, »wenn Sie entlassen werden sollten, werde ich Ihnen endlich den Job als Barsängerin verschaffen können.«
    Myrna fauchte. Die Frozzelei mit der Barsängerin verdankte sie ihrer rauchigen Stimme.
    Ein Knacken verriet, daß ich verbunden war. Ich meldete mich.
    »Endlich sind Sie da«, stöhnte Bless, »in der gleichen Zeit hätte ich auch eine Verbindung zum Weißen Haus in Washington bekommen.«
    »Entschuldigen Sie«, sagte ich.
    »Okay, ich wollte Ihnen nur mitteilen, daß die beiden Cops inzwischen eingetroffen sind.«
    »Danke. Sie rufen uns wieder an, wenn Sie Ihre Villa verlassen? Wann fahren Sie zur Park-Bernet-Galerie?«
    »In genau zwanzig Minuten.«
    »Ich höre also in zwanzig Minuten wieder von Ihnen.«
    Mr. Bless stimmte zu und legte auf. Ich warf den Hörer auf die Gabel und stöhnte auf, als ich aus Versehen mein Körpergewicht auf den angeknacksten Fuß verlagerte.
    In diesem Augenblick kam Phil herein. Er schwenkte ein Foto in der Hand. Auf den ersten Blick erkannte ich den Gangster, der sich als Bankdirektor ausgegeben hatte.
    »Leider befindet er sich nicht in unserem Archiv«, sagte mein Freund. »Wir haben auf dem Funkwege bereits ein Bild an die Zentrale in Washington gegeben. Eigentlich müßten wir abwarten, bis der Name aus Washington da ist, ehe wir den Steckbrief veröffentlichen. Hast du an Mr. Tompkins gedacht?«
    »Ja. Ich bin auf dem Weg zu Mr. High. Eigentlich könnten wir jetzt zusammen gehen.«
    »Der Chef wird — so wie ich ihn kenne — noch einige Stunden im Hause bleiben. Ich schlage vor, wir bestellen uns einen Happen in der Kantine. Ich habe Appetit auf ein Manhattan-Steak.«
    »Gut, bestell. Für mich mit. Und eine Kanne Mokka. Ehe das Essen in unserem Office angekommen ist, vergehen bestimmt zwanzig Minuten. Ich schlage vor, wir sehen zu, daß wir die Konferenz vorher über die Bühne bringen.« Phil hatte schon den Hörer ans Ohr genommen und wählte die Nummer unserer Kantine. Er gab die Bestellung durch und fragte: »Wie lange dauert die Zubereitung?«
    Am anderen Ende gab ihm jemand die Antwort. Mein Freund legte den Hörer befriedigt auf die Gabel und sagte:
    »In zehn Minuten wird in unserem Office serviert. Und für diese kurze Zeitspanne lohnt es nicht, bei Mr. High aufzukreuzen.«
    »Deine Ausrede scheint mir einen anderen Grund zu haben. Warum willst du dich bei Mr. High nicht sehen lassen?«
    »Weil wir bis auf dieses Bild mit leeren Händen bei Mr. High aufkreuzen müssen. Gewiß, das Gesicht eines Gangsters ist eine ganze Menge. Aber wieviel Plakate wurden schon ausgehangen mit dem Namen und dem Foto des Mörders, und der Bursche blieb trotzdem verschwunden. Also dieses Gangsterbild wiegt nicht allzu schwer. Dabei haben wir zwei Fälle zu bearbeiten, die so frisch sind, daß es nur so von Spuren wimmeln müßte.«
    »Eine Spur haben wir vielleicht schon«, erwiderte ich, »Wimblers und Creolins Mörder kann ein und derselbe Mann sein. Er hat nämlich die äußerst seltene Angewohnheit, zwei Schüsse blitzschnell hintereinander abzufeuern.« Ich erklärte den Sachverhalt kurz.
    »Also besteht zwischen beiden Fällen ein Zusammenhang«, folgerte Phil.
    »Ja, wenn wir nicht einem äußerst seltenen Zufall aufsitzen.«
    »Glaubst du, daß es zu einem Fall Nummer drei kommt?«
    Ich

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