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0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
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Buick, neuestes Modell.«
    »Wer fährt den Wagen?«
    »Mein Driver, ein junger, zuverlässiger Bursche von siebenundzwanzig Jahren. Neben mir im Fond sitzen Fred und Halifax, die beiden Cops. Genügt Ihnen das?«
    »Wann werden Sie fahren, Mr. Bless?«
    »In fünfundvierzig Minuten.«
    »Okay. Noch eine Bitte. Rufen Sie uns an, wenn die beiden Cops bei Ihnen aufkreuzen?«
    »Aber gem. Ihre Telefonnummer finde ich auf jedem Notizblockrand — oder?«
    »Ich gebe sie Ihnen, LE 5—7700. Außerdem rufen Sie uns bitte an, bevor Sie abreisen.«
    »Einverstanden, Mr. Cotton, obgleich ich den Grund nicht erkenne, warum plötzlich so viele Umstände gemacht werden.«
    »Sie vergessen die Anrufe nicht, Mr. Bless?«
    »Keineswegs. Ich habe auch noch Autotelefon. Wenn Sie wollen, läute ich Sie von unterwegs an.«
    »Gute Idee, danke.«
    Ich legte den Hörer auf die Gabel.
    »Man könnte meinen, du leitest einen Einsatz gegen eine Gangsterbande, die angekündigt hat, eine Diamantensammlung zu kassieren«, sagte Phil.
    Ich setzte mich auf die freie Schreibtischecke, klopfte eine Zigarette aus der Packung und steckte mir den Glimmstengel zwischen die Lippen. Dann warf ich Phil die Packung zu.
    »Von Ankündigung kann keine Rede sein«, knurrte ich und paffte einige Wolken gegen die Decke. »Leider haben die Burschen Creolins ausgeschaltet, ehe er uns einen Tip geben konnte. Es gibt eine Menge Kombinationsmöglichkeiten. Unter Umständen haben die Gangster von dem Brief erfahren, den Creolins uns geschrieben hat. Es ist auch möglich, daß sie uns beobachtet haben, als wir das Haus betraten, in dem Creolins wohnte.«
    »Unter Umständen hat dieser Mord auch nichts mit deinem Besuch bei Creolins zu tun«, meinte Phil skeptisch. »Und jetzt werde ich in den Keller hinuntersteigen und nach dem Gangster suchen lassen, der die Interstate-Bank in New Jersey eröffnet hat.«
    ***
    Phil schilderte einem Kollegen, der das ,Vaicom‘ bediente, das Gesicht des Gangsters. Das ,Vaicom‘ war ein Diaprojektor, der unseren Zeichnern die Arbeit abnahm und durch das Übereinanderschieben von mehreren Dias ein Gesicht auf die Leinwand zauberte. Die Dias wurden nach der Beschreibung der Augenzeugen ausgewählt, so für Kopfform, Augen- Mund und Nasenpartie und Haaransatz. Mit dem Kohlestift wurden einige Korrekturen vorgenommen, ehe das gewonnene Bild fotografiert wurde. Fertig war das Gangsterfoto.
    Wir hatten mit diesem System eine Menge guter Erfahrungen gemacht.
    Ich setzte mich in meinen Sessel, legte die Füße auf die Schreibtischplatte und dachte nach.
    Einige Minuten später brachte ein Bote einen geschlossenen Umschlag. Er war an mich adressiert. Ich riß ihn auf. Es war das Obduktionsergebnis von Patrolman Josef Wimbler. Er war durch zwei Schüsse ins Herz getötet worden. Die Kugeln waren durch denselben Einschußkanal in den Körper des Patrolman eingedrungen. Das bedeutete, daß die Schüsse unmittelbar hintereinander abgegeben worden waren, denn der Polizist hatte sich während der Zwischenzeit nicht einmal bewegen können.
    Ich ließ das Papier sinken, strich mit der Hand über die Augen. War die Übereinstimmung zwischen den beiden Morden zufällig?
    Der Patrolman war durch zwei schnell hintereinander abgegebene Schüsse getötet worden. Auch Creolins starb durch zwei Kugeln, die in Bruchteilen von Sekunden aufeinander gefolgt sein mußten.
    Ich beugte mich vor, griff zum Telefonhörer und ließ mir das Bellevue-Hospital geben, wo zu der Zeit die Obduktionen von den Gerichtsärzten vorgenommen wurden.
    Es dauerte fünf Minuten, ehe ich den diensthabenden Arzt an der Strippe hatte.
    »Ich bin gerade dabei, den Obduktionsbericht zu diktieren«, sagte er, »aber ich kann Ihnen selbstverständlich schon vorher das Wichtigste sagen, Mr. Cotton. Also, Creolins starb durch zwei Kugeln, von denen jede tödlich war. Die beiden Kugeln müssen fast gleichzeitig abgegeben worden sein. Das ist natürlich nicht möglich. Denn es handelt sich um Geschosse aus der gleichen Pistole. Die Markierungen auf dem Geschoßmantel, die Rillen, deuten exakt darauf hin, daß die Kugeln durch denselben Lauf gefeuert wurden, sagen die Experten vom Polizeilabor.«
    »Ein Selbstmord scheidet also mit Gewißheit aus«, sagte ich.
    »Ja, mit hundertprozentiger Sicherheit. Die erste Kugel muß trotz der schnellen Aufeinanderfolge den Tod bereits herbeigeführt haben, ehe das zweite Geschoß in den Körper drang. Und ein Toter kann nicht mehr den Abzugshahn einer

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