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0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
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Handschuhfach, stöpselte ihn ein und schaltete das Sprechfunkgerät an. Nach einigen Sekunden war der Apparat genügend vorgewärmt, um die notwendigen Energien zu liefern. Nach meinem Ruf stellte sich die Zentrale sofort ein.
    Der Kunstauktionator hatte sich noch nicht gemeldet.
    »Täuschst du dich wirklich nicht?« fragte ich.
    »Nein, Jerry«, entgegnete der Kollege in der Zentrale, »aber ich gebe dir Myrna, vielleicht hat die dich vergessen.«
    Aber auch Myrna hatte keinen Anruf von Mr. Bless entgegengenommen.
    »Stop, Phil«, sagte ich, »wahrscheinlich werden wir doch noch einen klein'en Umweg in Kauf nehmen müssen.«
    Mr. Hefler spitzte die Ohren. Aber er konnte nicht verstehen, was am Ende gesprochen worden war.
    »Unser Kunde hat sich noch nicht ’gemeldet«, sagte ich zu Phil, »dabei müßte er doch längst seinen Zielbahnhof erreicht haben. Oder bist du anderer Meinung?«
    »Nein, keineswegs. Aber vielleicht hat er vergessen, sich zu melden«, entgegnete Phil. »Bei solchen zerstreuten Professoren keine Seltenheit. Aber du hast recht, wir sollten uns den kleinen Umweg erlauben.«
    »Sie haben mir versprochen, mich nach Bronx zu bringen«, brauste Hefler auf, »ich mache Sie dafür haftbar, wenn ich meinen Wagen nicht zurückbekomme, Mr. Cotton. Schließlich warten die Brüder nicht einen halben Tag auf mich. Aber das hat man davon, wenn man die Police ins Vertrauen zieht und ihr die Gangster ans Messer liefert. Am Ende ist die Polizei undankbar und legt die Hilfsbereitschaft noch falsch aus. Halten Sie sofort an, ich steige aus und nehme ein Taxi nach Bronx.«
    Phil trat auf die Bremse und lenkte den Wagen an den Straßenrand. Hefler legte bereits die Hand auf den Türgriff, ehe mein Freund bremste.
    »Warum regen Sie sich so auf, Mr. Hefler?« fragte ich. »Wir liefern Sie genau zur passenden Zeit ab. Sie brauchen keine Sorgen zu haben.«
    »Ich bestehe darauf, sofort hinausgelassen zu werden«, schimpfte und tobte er. »Wenn Sie nicht sofort anhalten, springe ich aus dem fahrenden Wagen.« Der Bursche machte tatsächlich Anstalten, die Tür zu öffnen.
    »Sie werden gefälligst sitzen bleiben, bis der Wagen steht«, erwiderte ich, »außerdem möchten wir nicht, daß Sie sich in Gefahr begeben. Nachdem wir von Ihnen unterrichtet worden sind, tragen wir eine Verantwortung für Sie, Mr. Hefler. Sie werden uns deshalb den Gefallen tun und die Hände von der Tür nehmen.«
    Hefler beugte sich vor und änderte seine Taktik. Er sprach mit gezirkelter Höflichkeit:
    »Darf ich Sie bitten, Mr. Cotton, mich jetzt aussteigen zu lassen? Ich besorge mir ein Taxi und fahre nach Bronx hinüber. Es steht Ihnen natürlich völlig frei, sich ebenfalls einzustellen.«
    »Sehr gönnerhaft«, erwiderte ich, »gut, wir fahren Sie bis zum nächsten Taxistand, damit Sie nicht zu lange auf ein Yellow Cab warten müssen, Mr. Hefler«, willigte ich ein, weil ich glaubte, daß der Bursche uns in der Galerie eher hinderlich sein konnte.
    Außerdem war es eine Kleinigkeit, auf dem Funkwege ein Radiocar der City Police zum Gebrauchtwagenhändler zu bugsieren, um die Gangster zu packen. Vorausgesetzt, Hefler hatte uns überhaupt die Wahrheit gesagt.
    Wie kam ich dazu, plötzlich darüber nachzudenken, ob Hefler uns belog. Warum sollte er uns hinters Licht führen wollen?
    »Nein, es ist doch alles sinnlos. Ich bleibe in Ihrem Wagen«, sagte er plötzlich, »ich habe einfach Angst, den Gangstern allein gegenüberzutreten. Ich verzichte auf den Wagen. Schließlich lasse ich mir kein Loch in den Pelz brennen. Entweder ich fahre in Ihrer Begleitung nach Bronx, oder ich fahre überhaupt nicht.«
    Was hatte diese neue Wendung zu bedeuten?
    Ehe ich darüber nachdenken konnte, leuchtete das rote Lämpchen am Armaturenbrett auf. Ich schaltete mich ein und meldete mich.
    Die Durchsage der Zentrale dauerte genau dreißig Sekunden. Es war ein Rundruf an alle Wagen der City Police.
    Ich ließ den Hörer sinken, wandte mich zu Hefler und sagte:
    »Es ist wohl nicht erforderlich, daß wir nach Bronx hinüberkutschen. Ihr Wagen wurde dazu benutzt, einen Auktionator zu entführen, wenn sich die Cops, die Mr. Bless begleiten sollten, nicht getäuscht haben. Und ich fürchte, sie haben sich nicht getäuscht, denn es paßt alles wunderbar in den Plan dieses Mr. X.«
    ***
    Bless standen Schweißperlen auf der Stirn, als er die vierte Vitrine aufschloß.
    Der Gangster griff hinein und raffte den Schmuck in seine Aktentasche.
    »Genug, Professor«,

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