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0481 - Die Clique der Verräter

Titel: 0481 - Die Clique der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ankommen könnten?"
    Das Schweigen des Ganjos war bedeutsamer als alle Worte.
    „Nun gut", meinte Rhodan. „Bleiben wir hier und versuchen uns freizukämpfen."
    „Nein!" Ovaron hatte einen Entschluß gefaßtt. „Wir gehen durch den Transmitter. Früher oder später wird uns keine andere Wahl bleiben, warum sollen wir uns nicht freiwillig in unser Schicksal fügen?"
    Rhodan nickte nur und ging langsam auf den Transmitter zu.
    „Sie müssen sich konzentrieren", sagte Merceile mit Atlans Stimme. „Wenn wir diesen Sprung lebend überstehen wollen, müssen Sie sich gegen schreckliche Entzerrungsschmerzen wappnen, denn ich befürchte, daß die Anlage uns quer durch Gruelfin schleudern wird."
    „Wir haben verstanden", antwortete Rhodan.
    Er hoffte, daß die Sorgen Ovarons und Mercedes unbegründet waren.
    Der Transmitter war funktionsbereit. Zwischen den glühenden Säulen gähnte die Unendlichkeit. Als die beiden Männer noch näher herankamen, begann es in der Schwärze zu flimmern.
    Rhodan konzentrierte sich. Er wußte, daß er unter Umständen einen fürchterlichen Schock erleiden würde. Riesige Sprünge, wie ihnen einer nach Ovarons Ansicht bevorstand, waren Rhodan und Atlan nicht gewöhnt.
    Rhodan hatte ein Gefühl, als würde sich Ovarons Bewußtsein in den äußersten Winkel des gemeinsamen Körpers verkriechen. Der Cappin überließ jetzt Rhodan die Führung. Er schien zu wissen, daß jetzt alles von dem Terraner abhing.
    Nebeneinander traten die beiden Männer durch den Torbogen.
    Der Entzerrungsschmerz war kaum spürbar, aber Rhodan empfand deshalb keine Erleichterung. Die schwache Reaktion seines Körpers konnte nur bedeuten, daß sie geradewegs in den Giganttransmitter geschleudert wurden.
    Für den Bruchteil einer Sekunde wurden sie im freien Raum rematerialisiert. Die Zeit reichte aus, um Perry Rhodan das gigantische Rad des großen Transmitters erkennen zu lassen.
    Schon dem Anblick der phantastischen Anlage reichte aus, um den Beobachter unsicher werden zu lassen.
    Rhodan begriff, daß der Kleintransmitter der Station sie ins Spannungsfeld des Giganttransmitters getragen hatte.
    Unvorstellbare Kräfte rissen den Körper des Terraners auf die große Öffnung im Raum zu.
    Ein Eisenpanzer schien sich um Rhodan zu legen. Er rang nach Atem. Die Entmaterialisation erfolgte fast explosionsartig, so daß der Druck gegen Rhodans Körper plötzlich nachließ. An seine Stelle trat ein Entzerrungsschmerz von solcher Intensität, wie Rhodan ihn für unmöglich gehalten hätte.
    Alles in ihm, was noch bewußt fühlen und denken konnte, sträubte sich gegen das gewaltsame Zerreißen molekularer Zellstrukturen. Diese Gegenwehr war jedoch rein instinktiv und völlig sinnlos.
    Ich zerplatze! dachte Rhodan, Die Umgebung tauchte in vollkommenes Dunkel. Rhodan glaubte zu schreien. Sein Gehirn suchte verzweifelt nach einem Ausweg, obwohl er sich mit schrecklicher Deutlichkeit bewußt war, daß es kein Zurück mehr geben konnte.
    Der Hyperraum öffnete sich und nahm seinen gequälten Körper - oder das, was einmal sein Körper gewesen war auf.
    Rhodans letzter Gedanke galt der Entfernung, die Atlan und er jetzt zurücklegen würden. Er fragte sich, wie weit man sie von der MARCO POLO wegbringen würde. Und er fragte sich, ob sie lebend ihr Ziel erreichen würden.
    Dann erlöste ihn die vollkommene Entstofflichung.
     
    5.
     
    Obwohl er seit seiner Zugehörigkeit zur Sektenführung darauf gewartet hatte, traf das Signal Guvalasch wie ein Schock. Es erreichte ihn während des Rückflugs von einer Predigt, der er als stummer Beobachter beigewohnt hatte. Er lag in einem flachen Sessel hinter dem Piloten, der die Bedeutung des Signals natürlich nicht kannte.
    Guvalasch erholte sich schnell vom seiner Überraschung. Er richtete sich auf.
    „Schneller!" befahl er dem Piloten. „Ich habe soeben eine Nachricht erhalten, daß mich ein paar wichtige Abgeordnete aus Phrem erwarten."
    Er merkte. daß sein Mund ausgetrocknet war. Seine Stimme klang krächzend. Überrascht stellte er fest, daß seine Hände zitterten.
    Ich muß mich zusammenreißen! dachte er.
    Mit geschlossenen Augen ließ er sich in den schalenförmigen Sessel zurücksinken.
    Er wußte, daß die zehn anderen Pedolotsen jetzt ebenfalls aufbrechen würden, denn es war ausgemacht, daß sie den Ganjo gemeinsam empfangen würden.
    Guvalasch verwünschte seine beinahe kindliche Furcht, die er plötzlich empfand, wenn er den Namen des Ganjos in Gedanken aussprach. Dieser

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