0481 - Die Clique der Verräter
Pedofalle ausgeschaltet werden - und genau das tue ich jetzt." Sein Lächeln machte sein gerötetes Gesicht zu einer häßlichen Fratze. „Ich kann mir nämlich vorstellen, wohin die beiden Männer fliehen werden. Sie werden versuchen, durch den Transmitter zu entkommen. Aber das wird ihnen nicht gelingen."
Seine Worte lösten weder Begeisterung noch die erwartete Zustimmung aus.
„Müde?" erkundigte Guvalasch sich ironisch. „Glauben Sie im Ernst, daß ich jetzt aufgebe? Soll alles umsonst gewesen sein?"
Einer der Pedolotsen wandte schüchtern ein, daß die Anwesenheit des Energieriesen jeden erfolgreichen Angriff auf die Fremden verhinderte.
„Unsinn!" rief Guvalasch energisch. „Auch dieses Monstrum ist zu besiegen. Bisher haben wir nur Roboter eingesetzt.
Nötigenfalls schaffe ich noch stärkere Waffen herbei."
Das Zittern seiner Beine hatte nachgelassen, so daß er wieder ohne Hilfe stehen und sich bewegen konnte.
Er klopfte mit dem Zeigefinger gegen das Schaltgerät an seinem Gürtel.
„Sie können sich ausruhen und sich Gedanken über die Nachfolger der beiden erschossenen Männer machen. Ich werde mich inzwischen um die Geschehnisse in der Pedofalle kümmern."
Er wankte hinaus, ohne sich noch einmal umzusehen.
Die Pedolotsen blickten ihm nach. Widerwillige Bewunderung lag in ihren Blicken. Sie mußten Guvalasch noch immer als ihren Anführer anerkennen. Jeder andere hätte an seiner Stelle aufgegeben.
„Er wird den Ganjo doch noch töten!" sagte einer der Pedolotsen überzeugt. „Ich glaube, er ist unbesiegbar."
„Das glauben Sie doch selbst nicht!" sagte ein zweiter Mann ärgerlich. „Guvalasch ist ein alter Mann, genau wie die meisten von uns. Er ist jedoch nicht umsonst unser Anführer. Er besitzt Qualitäten, die wir längst verloren haben. Die Ganjoprester würden sich wundern, wenn sie wüßten, wie feige ihre höchsten Priester sind."
Die anderen blickten verlegen zu Boden, denn sie wußten, daß der Sprecher recht hatte.
„Alle Macht, die wir besitzen, haben wir uns nicht selbst aufgebaut, sondern durch den Namen des Ganjos erworben.
Vom Kredit, den er auch nach zweihunderttausend Jahren in unserem Volk besitzt, beziehen wir unsere Macht. In Wirklichkeit ist der Ganjo der Herrscher, denn alles geschieht in seinem Namen."
„Sie reden wie ein Anhänger dieses verfluchten Ovaron!" warf ihm ein anderer vor.
Sie wurden unterbrochen, denn draußen im Gang ertönte Guvalaschs irres Gelächter.
*
Mehr kriechend als rennend erreichten Rhodan und Atlan den Gang, der zur Schußöffnung in der Wand des Transmitterraums führte. Die Roboter waren dicht hinter ihnen.
Aufatmend ließ Rhodan sich in den Korridor gleiten.
Gleich darauf erlebten er und Atlan eine unangenehme Überraschung. Aus der Wandöffnung schwebten ebenfalls Roboter.
„Sie haben uns den Weg abgeschnitten!" rief Atlan verzweifelt.
„Jetzt kommen wir nicht mehr bis zum Transmitter durch."
Die beiden Männer preßten sich mit dem Rücken gegen die Wand und nahmen die von zwei Seiten angreifenden Roboter unter Beschuß. Es gelang ihnen, zwei der Automaten auszuschalten, dann wurden ihnen von den anderen die Waffen aus den Händen gerissen.
„Wehren Sie sich nicht länger!" warnte Ovaron den Terraner.
„Sie laufen dabei nur Gefahr, sich zu verletzen."
Tentakel schlangen sich um Rhodans Körper. Er wurde hochgehoben. Atlan erging es nicht besser.
„Jetzt fehlt uns Florymonth", meinte Atlan. „Er würde unter unseren Wächtern aufräumen."
Die Poboter flogen mit ihren Gefangenen in den Transmitterraum.
Dort wurden Rhodan und Atlan von einer Gruppe größerer Automaten übernommen. Die beiden Männer sahen, daß bereits einige Reparaturtrupps an der Arbeit waren.
Löschroboter schwebten geschäftig auf die Schußöffnung in der Wand zu. Die Pedolotsen wollten ihre Pedofalle von der vollkommenen Zerstörung retten.
In der unbeschädigten Wand des Transmitterraums entstand eine achteckige Öffnung. Die Roboter flogen mit den beiden Männern darauf zu.
„Das wäre das vorläufige Ende unserer Begegnung mit den Ganjasen", sagte Atlan.
Ovaron schickte einen empörten Gedankenimpuls in Rhodans Bewußtsein.
„Sagen Sie Ihrem arkonidischen Freund, daß er nicht alle Ganjasen nach diesen Verrätern beurteilen kann."
„Das hat sicher Merceile schon getan". meinte Rhodan.
Ovarons Bewußtsein schien zu erstarren.
„Jetzt fühle ich, was Sie wirklich denken! Sie trauen den Ganjasen ebensowenig wie den
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