Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0481 - Laurins Amazonen

0481 - Laurins Amazonen

Titel: 0481 - Laurins Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
so auch nicht sagen, Herr Montagne«, beschwerte sich der Zwerg. »Immerhin verfüge ich auch noch über einen gesunden Verdauungstrakt.«
    »Das glauben wir auch ohne Nachweis unbesehen«, versicherte Nicole hastig. »Ich hoffe allerdings, daß der liebe Gott bei der Erschaffung eines solchen biologischen Wunderwesens nicht vergessen hat, Herz und Hirn mit beizufügen.«
    »Ferner eine genügend große Leber«, versicherte der Gnom. »Ihr hattet gestern einen gar vorzüglichen Rotwein. Ich halte es nicht für unverschämt, wie Ihr vielleicht irrtümlich wieder annehmen werdet, sondern für ein Gebot der Gastlichkeit, mir noch ein paar Krüglein dieses ergötzlichen Trunkes zu kredenzen.«
    »Der Kerl frißt und säuft uns die Haare vom Kopf«, ächzte Zamorra.
    »Mitnichten«, widersprach Aldebaran. »Haare sind gemeinhin weder schmack- noch nahrhaft. Seltsame Eßgewohnheiten habt Ihr Menschen. Kopfbehaarung zu verspeisen, igitt!«
    Derweil trug Raffael neu auf; sein einziges Zeichen der Verwunderung war eine kurz angehobene Augenbraue. »Servieren Sie bitte unserem Gast«, verlangte Zamorra, »noch einmal ein doppeltes Frühstück. Er soll später nicht behaupten, bei uns verhungert zu sein.«
    »Oh, ich wußte, Ihr seid ein großzügiger Gönner der Alben«, freute Aldebaran sich. »Mein König wird’s Euch doppelt und dreifach vergelten, sobald wir ihn befreit haben.«
    »Soll das heißen, daß er uns mästen wird?« flüsterte Nicole.
    »Wer ist überhaupt der Feind?« stellte Zamorra seine Frage zum wiederholten Mal. »Nun redet endlich, Aldebaran. Man kann nur einen Feind bekämpfen, den man kennt!«
    »Dieser Feind«, sagte Aldebaran verachtungsvoll, »sind Zwerge.«
    ***
    Das Empfänger-Kraftfeld spie eine entsicherte Strahlwaffe aus - für die wartenden Ewigen das Signal, daß es losgehen konnte. Es hätte jeder beliebige andere Gegenstand sein können -wichtig war, daß die Materiesender-Verbindung in Betrieb genommen worden war und der ERHABENE mit diesem Zeichen zu erkennen gab, daß der Plan funktionierte und er den feindlichen Anführer in seiner Gewalt hatte.
    Der Alpha, der die Operation leitete, schaltete den Transmitter um. Ein Ewiger im Delta-Rang trat als erster in das Kraftfeld, wurde entstofflicht und noch in der gleichen Sekunde am Ziel wieder materialisiert. Der Alpha wartete fünf Sekunden, dann hob er die Hand, und die modifizierten M.I.B. aus der neuesten Produktion marschierten. So, wie sie hier verschwanden, tauchten sie am Ziel wieder auf. Sie wußten, was sie zu tun hatten.
    Der ERHABENE hatte alles exakt durchgeplant. Laurin und seine Zwerge hatten keine Chance.
    ***
    Laurin erstarrte. Von einer Sekunde zur anderen begriff er, daß eine gewaltige Falle zuschnappte. Aber es war zu spät, ihr zu entgehen. Er hätte diesen Ted Ewigk sofort töten sollen.
    Sofern es überhaupt jener Ted Ewigk war, den Laurin kannte. Dieser sah zwar so aus, wie er ihn in Erinnerung hatte. Er trug auch einen Dhyarra-Kristall bei sich, dessen machtvolle Aura Laurin mehr als bekannt war. Aber trotzdem stimmte etwas nicht. Jetzt, da es zu spät war, begriff es der Zwergenkönig. Einer von Zamorras Recken mochte noch so aggressiv und wild sein, er würde aber niemals so sinnlos morden, wie dieser hier es getan hatte - abgesehen davon, daß Ted Ewigk wissen mußte, wie harmlos die Panther waren, hatte er auch noch einen Vogel getötet, den Laurin jetzt im Gras liegen sah. Auch die Art, in der dieser Fremde aufgetreten war, wie er redete - das paßte nicht! Zumindest Laurin gegenüber hatte auch jener Ted Ewigk sich stets respektvoll gezeigt!
    Hinzu kam der seltsame Mechanismus, mit dem dieser Mann erschienen war. Und daß er seine eigentümliche Zauberwaffe in das Gerät warf und sie darin spurlos verschwand, sprach auch nicht für ihn. Nein, das war nicht das Zeichen seiner Kapitulation. Das war etwas anderes, Gefährlicheres.
    Aber Laurin hatte keine Chance mehr, etwas dagegen zu tun.
    Denn nur wenige Augenblicke danach erschien in einem aufleuchtenden Lichtschimmer ein Fremder. Er trug einen silbernen Overall und einen dunklen Helm, und in seiner Gürtelschließe funkelte ein Dhyarra-Kristall, der allerdings nur einen winzigen Bruchteil der Macht-Aura besaß, wie sie von Ted Ewigks Sternenstein ausging.
    Laurin erschauerte.
    Es hatte ihm damals schon nicht gefallen, daß Odin den Machtkristall Ted Ewigks erproben wollte. Zu gefährlich war der Umgang mit diesen Sternensteinen. Und Laurin war heilfroh

Weitere Kostenlose Bücher