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0481 - Laurins Amazonen

0481 - Laurins Amazonen

Titel: 0481 - Laurins Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kontinent oder einen Planeten in Besitz nehmen wollten, sondern mindestens eine ganze Galaxis.
    Eysenbeiß war froh, daß er in seiner Rolle als ERHABENER uneingeschränkte Befehlsgewalt besaß; wer ihn wirklich kritisieren wollte, mußte selbst einen neuen Machtkristall schaffen und den ERHABENEN zum Zweikampf fordern. Das konnte zwar durchaus mal geschehen, aber momentan sah es nicht so aus, denn trotz der langen Zeitspanne zwischen Sara Moons unerklärtem Rücktritt und Eysenbeißens unerklärter Amtsübernahme hatte es keiner der Alphas fertiggebracht, seinen Dhyarra zum Machtkristall aufzustocken und sich damit als Nachfolger zu qualifizieren.
    Ohne seine diktatorische Befugnis hätte Eysenbeiß diesen Einsatz, dieses Rollkommando gegen Laurins Welt, schwerlich durchsetzen können. Es kostete eine Unmenge an Geld beziehungsweise Gegenwerten, denn auch die Cyborgs konnten nicht einfach produziert werden, indem man die Werkstätten und die Cloning-Labors ganz streng und befehlend anschaute. Und das neue Sternenschiff war nun mal das Vorrang-Projekt. Die Ewigen brauchten es, wenn sie ihre Ansprüche auch nur teilweise durchsetzen wollten. Das einstige Sternenschiff war vor Jahren - natürlich! Von wem auch sonst? - von Professor Zamorra und seinen Mitsteitern zerstört worden…
    Aber Eysenbeiß hatte seinen Plan durchgesetzt, die Zwerg-M.I.B. waren produziert worden, und jetzt tobten sie durch Laurins Reich und kämpften jeden Widerstand nieder. Einen Widerstand, der ohnehin kaum stattfand, weil es niemanden mehr gab, der die Alben leitete. Laurin war längst Gefangener der Dynastie!
    Innerhalb weniger Stunden war Eysenbeiß Herrscher über Laurins Zwergenreich.
    ***
    Zamorra und Nicole schüttelten gleichzeitig die Köpfe. »Nicht möglich«, behaupteten sie zugleich. »Ihr müßt Euch irren, Aldebaran.«
    »Ich irre mich niemals!« fuhr der Albe auf.
    »Wir kennen diesen Mann, den Ihr als Anführer der Feinde beschrieben habt, sehr gut«, sagte Zamorra. »Er ist einer unserer besten Freunde. Mein lieber Aldebaran, sollte es sich nicht doch um einen üblen Scherz handeln, mit welchem Ihr uns foppen wollt?«
    »Was unterstellt ihr mir da, Herr Montagne?« schrie der Zwerg. »Wenn’s nicht um bedeutendere Dinge ginge, würde ich Euch zum Zweikampf fordern!«
    Zamorra sah den Zwerg nachdenklich an, der, wenn’s paßte, gerade mal die Körpergröße von etwa einem Meter erreichte. Aber was tat schon das Äußere? Sein Inneres, sein Ehrgefühl, machte ihn groß. Er würde unter anderen Umständen wahrhaftig mit der blanken Klinge in der Faust gegen Zamorra antreten…
    »Ihr müßt einer Täuschung erlegen sein«, sagte Zamorra. »Ihr und alle anderen. Ich bin sicher, daß der Anführer sich nur maskiert hat.«
    Nicole hob die Hand.
    »Erinnere dich«, sagte sie leise. »Ted Ewigk hat sich vor einiger Zeit recht seltsam benommen. Er war außerordentlich aggressiv. Und denke daran, wie er sich in Laurins Reich aufgeführt hat. Er hat selbst Odin bedroht.«
    »Odin«, echote Zamorra. Immer, wenn er an den Asen dachte, überlief ihn ein kalter Schauer. Er hatte Odin gegenübergestanden, und von dem Einäugigen war eine Aura der Macht ausgegangen, die Zamorra förmlich niedergeworfen hatte. Er war ein freier Mensch, und er hatte sich nie dazu erniedrigt, vor einem anderen freiwillig auf die Knie zu fallen - aber im Angesicht Odins hatte er plötzlich diesen Wunsch gehabt. Die Völker des Nordens nannten Odin, oder auch Wotan, einen Gott - und wenn schon ein Mann wie Zamorra so ehrfürchtig vor diesem Wesen erschauerte, wie er es nicht einmal vor Merlin oder seinem Gegenspieler Lucifuge Rofocale getan hatte - wie sollte es da den alten Germanen anders ergehen, die sich auf einer ganz anderen Entwicklungsstufe befanden?
    Odin, der Ase… und mit ihm hatte Ted Ewigk sich angelegt, obgleich er doch eigentlich auch dessen Machtaura hätte unterliegen müssen, wie es Zamorra erlebt hatte, und der hatte nicht im Traum daran gedacht, gegen Odin auch nur den Hauch einer Chance zu haben!
    »Du meinst, Ted könnte wieder in seine Aggressivität zurückgefallen sein?« fragte Zamorra leise. »Aber dann müßte er sich nicht nur an die Spitze eines mit Laurin verfeindeten Zwergenvolkes gestellt haben, sondern auch noch einen Ewigen als Stellvertreter an seiner Seite haben, denn sonst stimmt ja die Schilderung Aldebarans nicht! Aber Ted hatte doch noch nie Ambitionen, die Dynastie zu beherrschen, und dazu auch noch ein Zwergenvolk…

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