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0481 - Laurins Amazonen

0481 - Laurins Amazonen

Titel: 0481 - Laurins Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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über den Weg lief, hatte sie ihn wohl nicht durch ihre Nacktheit verwirren wollen.
    »Es gibt zwei Wege, in Laurins Reich zu kommen«, sagte sie und erhob sich, um ans Fenster zu treten. Ein Resultat war, daß die vor dem Fenster im Baum lärmenden Vögel aufflogen und sich einen anderen Platz suchten, wo sie gegen Katzen zetern konnten, das andere bestand darin, daß Zamorra nunmehr den Anblick von Nicoles wohlgerundeten Kehrseite genießen konnte; naturgemäß fiel es ihm dadurch schwer, seine Gedanken auf das von Nicole angerissene Thema zu konzentrieren. Indessen ließ er sich in dieser Form mehr als gern ablenken. Schließlich war Nicole hübsch, und außerdem liebte er sie.
    »Laurins Riesen können Menschen in sein Reich holen oder wieder hinausbefördern«, sagte Nicole. »Diese Möglichkeit scheidet aber vermutlich aus, denn wenn ein Feind die Höhlenwelt überfallen hat, dürfte er als erstes die Riesen ausgeschaltet haben, weil die eben am gefährlichsten sind mit ihrer ungeheuren Kampfkraft - wenn wir mal von Laurin selbst absehen, der ja von seinem Kraftgürtel profitieren und damit selbst Riesen niederboxen könnte. Die andere Möglichkeit besteht darin, daß Teri Rheken uns im zeitlosen Sprung hin bringt. Ersatzweise käme auch Gryf in Frage, nur ist der in Laurins Reich nicht bekannt, und außerdem hat er bei unseren unfreiwilligen Trip ins Jahr 2058 genug Prügel bezogen, daß er erst einmal seine Verletzungen auskurieren muß.« [5]
    Was keiner von ihnen ahnte, war, daß Gryf sich zwischenzeitlich zwar erholt hatte, aber während der Auseinandersetzung mit einem Vampir, der sich ihm als durchaus ebenbürtig erwiesen hatte, derart starke Verletzungen erlitten hatte, daß er für die nächste Zeit völlig ausfiel. Ausgerechnet Sid Amos, den Gryf für seinen Feind hielt, hatte den Druiden gerettet und dafür gesorgt, daß dieser beste medizinische Hilfe bekam. Doch weil Zamorra und Nicole in den letzten Wochen ständig unterwegs gewesen waren, hatte sich das noch nicht bis zu ihnen durchgesprochen [6]
    »Wir müssen also unbedingt versuchen, Teri zu erreichen«, fuhr Nicole fort. »Ich habe es vorhin schon, direkt nachdem ich aufwachte, versucht, aber in der Hütte auf der Insel Mona geht niemand ans Telefon, von unseren anderen Freunden weiß momentan auch keiner, wo sie steckt, und zu Merlins Burg kommen wir von hier aus ja nicht durch; das ist leider ’ne Einbahnstraße…«
    Zamorra richtete sich auf.
    »Ich fürchte, du hast dir den Kopf völlig umsonst zerbrochen«, sagte er. »Es gibt eine viel einfachere Lösung.«
    Sie wandte sich überrascht um. »Sprich, Geliebter!«
    Zamorra schmunzelte. »Wir nehmen den gleichen Weg, den Zwerg Aldebaran benutzte, um hierher zu kommen. Und er wird uns führen.«
    Nicole schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn, daß es klatschte. »Natürlich! Warum hast du mir das nicht schon gestern abend gesagt, statt mich heute vormittag das Telefon heiß telefonieren zu lassen? Du bist ein elendes Scheusal!« Sprach ’s und marschierte zur Tür. Als sie schon halb draußen war, rief Zamorra sie an.
    »Was ist denn noch?« fragte sie.
    Er war aufgestanden, hatte ihre Shorts vom Teppich gefischt und wedelte damit. »Hast du nicht etwas Bestimmtes vergessen?« erkundigte er sich.
    Nicole stutzte, sah an sich herunter und zog dann die Tür wieder von innen zu. »Gut, daß du mich daran erinnerst«, seufzte sie. »Du bist eben ein unbezahlbarer Goldschatz.« Sie umarmte ihn, und dann kamen sie beide doch noch nicht so schnell wieder aus dem Zimmer. Die Shorts landeten wieder auf dem Boden, die schon recht zerknitterte Bluse gesellte sich dazu, und der Tag wurde dazu verurteilt, erst um noch eine weitere Stunde später zu beginnen.
    ***
    Eysenbeiß lag wie erstarrt da. Wenn der Panther ihm die Kehle zerriß, starb zwar nur der Körper Yared Salems, aber Eysenbeißens Bewußtsein stand dann vor dem Problem, sich einen neuen Wirtskörper suchen zu müssen. Und das mochte ihm,, hier in Laurins Welt schwerfallen. Als körperloses Bewußtsein konnte er den Materietransmitter nicht benutzen, und daran, den Körper eines Zwerges zu übernehmen, war er herzlich wenig interessiert. Auch an dem Gedanken, eventuell ausgerechnet in den Körper dieses Panthers zu schlüpfen, konnte er keinen Gefallen finden.
    Sekundenlang regte der Panther sich nicht. Vorsichtig drehte Eysenbeiß die Hand mit der Waffe, um der Raubkatze den Abstrahlpol gegen den Pelz zu halten. Aber ehe er den

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