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0483 - Der Yeti ist da!

0483 - Der Yeti ist da!

Titel: 0483 - Der Yeti ist da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwunden.
    Er hatte sich kurzerhand nach hinten geworfen und war zwischen den Bäumen gelandet, wo ihm der herabfallende Schnee zudem noch Deckung gab.
    Dexter schoß.
    Das automatische Gewehr schleuderte die Kugeln heraus. Der Mann streute auch, wollte ein möglichst großes Gebiet treffen und sah, wie die Geschosse zwischen die Bäume und in den hohen Schnee einschlugen, wo sie weiße Fontänen in die Höhe schleuderten.
    Ob Dexter die Bestie getroffen hatte, wußte er nicht. Er selbst war von Schneestaub umgeben und hörte den Echos der Schüsse zu, die die Stille des Winterwaldes brutal zerrissen.
    Sie rollten als peitschende Donnerschläge den Weg hinab und verebbten schließlich in der klaren Luft.
    Dexter ließ das Gewehr sinken und japste nach Luft. Er war fix und fertig, total verschwitzt; so sehr hatte er unter dem Streß des Augenblicks gelitten.
    Er nahm das Gewehr in die Rechte und wischte mit der linken über sein Gesicht. Auf dem Handschuh blieb der feuchte Schweißfilm zurück. Die peitschenden Schüsse hatten auch die im Wald hockenden Vögel aufgeschreckt. Sie waren flatternd aufgestoben und zogen in der klaren Winterluft am Himmel ihre Kreise.
    Der Yeti ließ sich nicht blicken.
    Wo er sich in Deckung geworfen hatte, war die glatte Schneefläche aufgewühlt. Er selbst mußte zwischen den Bäumen weitergekrochen sein. Sosehr sich Dexter auch anstrengte, er konnte ihn einfach nicht entdecken.
    Sollte er ihn verfolgen?
    Sehr vorsichtig setzte er sich in Bewegung. Das Knirschen des Schnees unter seinen Sohlen störte ihn. Schußbereit hielt er das Schnellfeuergewehr in Anschlag.
    Er suchte nach Spuren. Wenn er die Bestie getroffen hatte, mußte zumindest Blut zu sehen sein.
    Nichts davon fand er. Aber er sah, daß die Bestie auf ihrer Flucht Bäume geknickt und fast ausgerissen hatte. Daran war zu erkennen, welch eine Kraft in diesem zottigen Körper steckte.
    Er war tiefer in den Wald hineingeflohen und hatte eine lange Spur der Zerstörung hinterlassen. Ein Monstrum wie der Yeti kannte keine Rücksicht. Weder gegen Mensch noch gegen die Natur.
    Hatte es Sinn, die Bestie zu verfolgen? Diese Frage stellte sich der Öko-Sheriff natürlich, und er kam zu dem Entschluß, es nicht zu tun. Mit Feigheit hatte dies nichts zu tun. Er wußte seine Schwächen und Stärken sehr wohl einzuschätzen und sagte sich, daß ihm der Yeti trotz Bewaffnung überlegen war.
    Die andere Alternative war einfach. Zurück zum Wagen, hinabfahren in den Ort und von dort die entsprechenden Maßnahmen für eine Großfahndung einleiten.
    Er nickte sich selbst zu, weil er sich bestätigen wollte. Das war keine Sache mehr für einen einzelnen, da mußte die Armee mit eingreifen. Er war überfordert.
    Dexter Haley ging den gleichen Weg zurück, den er gekommen war. Wohl war ihm dabei nicht. Er dachte an die tote Langläuferin, die hier oben ihre Ruhe hatte finden wollen und den ewigen Schlag gefunden hatte. Der Yeti tötete Menschen, aus welchen Gründen auch immer. Er mußte zudem wissen, daß sich noch ein Mensch in seinem Umkreis befand. Eben Dexter Haley. Dieser konnte sich nicht vorstellen, daß ihn die Bestie so einfach laufenlassen würde.
    Wenn die einmal Blut gerochen hatte, würde sie nicht mehr von der Spur lassen.
    So rannte er weiter. Bergauf war es schwieriger. An manchen Stellen lag der Schnee tatsächlich hüfthoch, und er mußte sich regelrecht hindurchkämpfen.
    Alles klappte. Mit Schnee beladen und ziemlich außer Atem, erreichte er die Lichtung, wo der Wagen stand. Sicherheitshalber suchte er die Lichtung noch einmal ab, fand aber keine neuen Spuren, die der Yeti hinterlassen haben könnte.
    Er stieg ein.
    Erst jetzt, als er das Gewehr auf den Beifahrersitz gelegt hatte, ging es ihm besser. Die starke Spannung fiel von ihm ab, aber er bekam plötzlich das Zittern der Hände. Dexter beugte sich vor und preßte seine Stirn gegen den Lenkradring. Etwa zwei Minuten blieb er so sitzen, dann siegte die Vernunft.
    Er mußte einfach weg!
    Zwar hatte der Wagen lange gestanden, aber der kalte Motor sprang sofort an.
    Dexter fuhr los.
    Die Reifen fraßen sich durch den Schnee. Sehr rasch hatte er den Weg erreicht, der ihn wieder hinab ins Tal bringen würde. Automatisch fuhr er schneller, obwohl die Kurven an einigen Stellen verdammt eng wurden. Dexter verließ sich nur auf die Reifen und auf seine guten Fahrkünste. Der Schnee war nicht glatt. Er bildete Wellen und Haufen, durch die Haley seinen Wagen trieb. Die Federung

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