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0483 - Der Yeti ist da!

0483 - Der Yeti ist da!

Titel: 0483 - Der Yeti ist da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dämpfte die gröbsten Unebenheiten des Bodens. Dennoch wurde er auf seinem Sitz auf-und niedergeschleudert, hielt sich eisern fest und kümmerte sich auch nicht darum, daß die schneebeladenen Äste wie peitschende Arme gegen die Karosserie des Wagens schlugen, als wollten sie dort Beulen hineinschlagen.
    Schnee, Sonne und Bäume kamen ihm sehr bald wie eine tanzende, hüpfende Landschaft vor. Weißer, in die Höhe gewirbelter Schneestaub trieb gegen die Scheiben, die er mit Hilfe der Wischblätter wieder blank fegte.
    Dort, wo der Wald lichter wurde und sich freie Stellen auftaten, bekam der Fahrer einen herrlichen Blick in das verschneite Hochtal mit der Ortschaft Culver in der Mitte. Eine Postkarten-Landschaft, um die sich Dexter nicht kümmerte, weil er sie schon oft genug bewundert hatte.
    Im nächsten Moment aber war die Stimmung dahin!
    Zuerst sah er den Schatten. Rechts von ihm erschien er am Rand des Weges. Einen Moment später materialisierte sich der Schatten zu einer Gestalt, und plötzlich stand der Yeti vor ihm.
    Vielleicht zwanzig Yards entfernt hatte er sich aufgebaut und seine mächtigen Arme ausgebreitet, als wollte er damit den heranrollenden Wagen umfangen.
    Dexter Haley mußte sich innerhalb einer Sekunde entscheiden. Ausweichen konnte er nicht. Sollte er bremsen oder auf das Monstrum halten? Wenn er die Bremse trat, würde der Range Rover trotz seiner guten Reifen noch weiter rutschen.
    Deshalb entschied er sich für die zweite Möglichkeit.
    Er fuhr direkt auf die Bestie zu.
    Dabei gab er noch Gas, verschaffte sich selbst durch einen wilden Schrei Luft, sah die Gestalt wachsen und wachsen, und nicht aus dem Weg springen.
    Der Aufprall!
    Dexter hatte sich abgestemmt. Er war angeschnallt und konnte nur hoffen, daß der vorn durch das Gitter verstärkte Rover die Bestie aus dem Weg schaufelte und er nicht mit seinem Wagen irgendwo im Gelände landete.
    Die folgenden Sekunden bekam er zwar mit, aber er hatte das Gefühl, sie nicht richtig zu erleben.
    Vor dem Wagen wuchtete ein Schatten in die Höhe, eine fellbedeckte Bestie, die mit Armen und Beinen um sich schlug, auch die Frontscheibe traf, so daß Dexter nichts mehr sehen konnte, weil das Glas zerkrümelte.
    Er fuhr trotzdem weiter und sah den Schatten plötzlich nicht mehr. Sein Wagen hatte ihn tatsächlich aus dem Weg geschleudert, so daß er irgendwo zwischen die Büsche gefallen war.
    Die nächsten Yards fuhr er nur nach Instinkt und hatte wiederum das Glück des Tüchtigen.
    Dexter kam durch, ging aber vom Gas und trat gleichzeitig sehr behutsam die Bremse, damit der Wagen bei einem plötzlichen Stopp nicht in den Graben rutschte.
    Als er stand, hämmerte er mit dem Gewehrkolben die Scheibe aus dem Rahmen und erkannte erst jetzt, welch ein Glück er gehabt hatte. Der Rover hatte sich schräg gestellt. Seine beiden Vorderräder waren nicht weit vom Wegrand entfernt zur Ruhe gekommen. Eine halbe Körperlänge entfernt kippte ein Hang ab. Weiß und glitzernd. Doch erst viel später stand der Wald wie eine Mauer…
    Wo steckte der Yeti?
    Dexter Haley warf einen fiebernden Blick in den Außenspiegel, der leider verstellt war, so daß er nichts erkennen konnte. Im Innenspiegel konnte er zwar auch zurückschauen, nur nicht so weit. Daß er die Bestie getötet hatte, daran wollte er nicht glauben. Sie würde auch weiterhin versuchen, ihn zu packen.
    Zum Glück war der Wagen durch das Gitter verstärkt worden. Das hatte selbst diesem harten Aufprall widerstanden und war nicht in den Kühlergrill hineingepreßt worden.
    Eiskalte Winterluft drang durch die zerstörte Scheibe in den Wagen. Vor Dexters Lippen dampfte wieder der Atem. Er schluckte, zitterte, schaute nach seinem Gewehr, das vom Sitz gerutscht war und jetzt neben seinen Füßen lag.
    Den Motor hatte er abgewürgt. Länger wollte er nicht mehr stehenbleiben. Er mußte einfach weiter.
    Im Innenspiegel sah er, daß sich hinter ihm die Wipfel der Bäume bewegten. Bestimmt nicht durch den Wind, denn sie zitterten hektisch. Es hatte einen anderen Grund…
    Der Yeti mußte sich erholt haben.
    Heftig schüttelte Dexter Haley den Kopf. »Nein!« keuchte er. »Du bekommst mich nicht. Niemals!«
    Wieder startete er den Motor. Auch diesmal hatte er Glück. Er lenkte den Wagen vorsichtig nach links, um wieder die Mitte des Weges zu erreichen, wo er bessere Fahrbedingungen vorfand.
    Dexter entwischte der Bestie und sah nichts mehr von ihr.
    Es war schlimm für ihn. Die Strecke schien die doppelte

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