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0483 - Der Yeti ist da!

0483 - Der Yeti ist da!

Titel: 0483 - Der Yeti ist da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zunge, die er aber verschluckte.
    »Haben Sie alles verstanden?«
    »Ja, Sir.«
    »Sie sprachen von einem sechsten Opfer. Ich werde einige Leute herausschicken, die sich um die Leiche kümmern. Wir nehmen den Hubschrauber. Haben Sie die Tote identifiziert?«
    »Nein, dazu blieb keine Zeit. Der Yeti kam plötzlich.«
    »Verstehe.« Der Commissioner räusperte sich. »Noch etwas, Dexter. Halten Sie die Ohren steif. Wir kriegen die Sache schon in den Griff.«
    »Wie Sie meinen, Sir.«
    Doris hatte zwar nicht mitgehört, sie merkte aber doch, daß etwas nicht stimmte. »Was war denn los?«
    »Ich komme nicht mehr mit.« Dexter schüttelte den Kopf und begann zu lachen. »Die wollen uns zwei Typen schicken, die alles ins Lot bringen. Ein Engländer und einer von der Regierung. Bestimmt so ein Geheimdienstmann vom Schreibtisch.«
    Doris bekam hektische Flecken auf beiden Wagen. »Stimmt das tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Und was machst du?«
    Dexter Haley zog die Lippen breit. »Ich versuche, einen guten Eindruck zu machen.«
    »Ob dir das gelingt«, erwiderte seine Frau skeptisch.
    »Das frage ich mich auch.« Er stand auf und streckte Doris beide Arme entgegen. »Komm mal her!« flüsterte er. »Ich… ich muß dich einfach spüren.«
    Doris zögerte nicht länger. Sie umarmten sich und Dexter flüsterte: »Jetzt genieße ich mein zweites Leben noch einmal richtig…«
    ***
    Über uns bildeten die Rotorblätter einen nie abreißenden Kreis. Unter uns lag eine Winterlandschaft, die schon das Prädikat unbeschreiblich schön verdiente. Im Sonnenlicht strahlende, von Eisschichten bedeckte Berggipfel, darunter die manchmal senkrecht abfallenden Felswände, die übergingen in sanfte Hänge, die auf mich wie strahlend weiße Tücher wirkten.
    Ich konnte mich kaum sattsehen an diesem Panorama und begann plötzlich, den Winter zu lieben, obwohl ich von ihm in London die Nase voll hatte..
    Hier war er ein Gedicht.
    Das meinten sicherlich auch die zahlreichen Skiläufer, die auf den langen Pisten ihre Kunststücke mehr oder weniger exakt vorführten und manchmal, wenn wir dichter über sie hinwegflogen, die Arme hoben und uns zuwinkten.
    Es war eine dennoch einsame Gegend, nicht zersiedelt, noch viel intakte Umwelt. Wir glitten nur vereinzelt über Orte hinweg, sahen keine großen oder hohen Hotelbauten, sondern Häuser, die sich der Landschaft anpaßten, zumeist aus Holz errichtet.
    In einem solchen Hotel sollten auch wir absteigen. Die Zimmer waren bereits reserviert, und der Ort, in dem wir uns einnisten wollten, hieß Culver.
    So unscheinbar der neben mir sitzende Dr. Karl Mertens auch wirkte, ich hatte inzwischen mitbekommen, welch einen Einfluß er besaß. Durch einige Telefonanrufe hatte er dafür gesorgt, daß uns Hindernisse aus dem Weg geräumt wurden, damit wir schalten und walten konnten, wie es die Lage erforderte.
    Natürlich hatte er meinen Blick in die Tiefe bemerkt. Karl Mertens drehte sich zu mir um. Er hatte die normale Brille mit einer Sonnenbrille vertauscht und lachte mich an. »Sie finden es toll hier, nicht wahr?«
    »Das können Sie laut sagen.«
    »Ja, es läßt sich aushalten, wenn man ein Fan des Weißen Sports ist. Damit meine ich nicht Tennis. Können Sie eigentlich Skilaufen, John?«
    »Mehr schlecht als recht.«
    »Vielleicht werden Sie es müssen!«
    Ich winkte ab. »Wenn es eben geht, drücke ich mich davor. Außerdem glaube ich kaum, daß ich einen Yeti auf Skibrettern verfolgen kann. Das ist nicht drin.«
    »Wie Sie meinen.«
    Ich schaute auf die Uhr. »Wann ungefähr landen wir in Culver?«
    »Genießen Sie den Ausblick noch eine Viertelstunde. Dann müßte es soweit sein.« Er deutete nach vorn. »Wir werden noch einen Berggrat überfliegen, anschließend beginnt das Tal, in dem Culver liegt. Ein Hochtal, sehr schneesicher bis in den Frühling. Das wollen die Leute ja.«
    Da hatte er recht. Ein echter Skifan konnte vom Schnee nicht genug bekommen.
    Wir hatten inzwischen erfahren, daß es noch ein weiteres Opfer gegeben hatte. Wieder eine Frau.
    Der Yeti hatte sie auf einer einsamen Loipe überfallen und getötet.
    Er war wenig später von einem Zeugen gesehen worden und hätte ihn fast auch noch erwischt. Der Mann, ein Sheriff oder Wildhüter, war aufgebrochen, um den Mörder zu stellen. Er war davon ausgegangen, daß es sich bei ihm um einen Grizzly handelte, doch er wurde eines Besseren belehrt. Der Täter war ein Yeti oder Bigfoot.
    Ich konzentrierte mich wieder auf die Gegend. Der Sonnenball

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