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0484 - Das Ende der ODIKON

Titel: 0484 - Das Ende der ODIKON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flüchtlinge aufhalten, schnell finden und vernichten."
    Fruynsch wagte zu widersprechen.
    „Es besteht die Gefahr, daß das Robotgehirn eingreift."
    Guvalasch winkte ab.
    „Warum sollte es? Niemand weiß, wo dieses Robotgehirn sich befindet. Wenn es so riesig ist, wie die Legende behauptet, hätte es längst gefunden werden müssen. Vielleicht existiert es überhaupt nicht."
    Die anderen blickten ihn betroffen an.
    „Ja", nutzte Guvalasch die Überraschung der Pedolotsen, „ich bin tatsächlich davon überzeugt, daß es dieses Robotgehirn nicht gibt. Wir lassen uns schon seit Jahrtausenden von irgendeiner geheimnisvollen Gruppe bluffen, die vielleicht einen Zentralrechner benutzt, wie er hier in jedem Tempel steht."
    Es war ihm gelungen, die Pedolotsen völlig zu verwirren. Die Informationen, die er ihnen gegeben hatte, ließen sie alle Bedenken vergessen.
    Guvalasch hob den Kopf und wartete, bis die gepolsterte Nackenstütze richtig lag. Heißer Dampf wehte über sein Gesicht. Seine weißen Haare begannen zu glänzen.
    „Sie sollen Rhodan und Ovaron möglichst schnell vergessen", schlug er vor. „Beide sind schon so gut wie tot. Es gilt jetzt; daß wir uns anderen Aufgaben zuwenden. Wir müssen die Macht, die wir bald besitzen werden, nutzbringend anwenden."
    Wenn Guvalasch von der Macht der Pedolotsen sprach, dachte er natürlich an die eigene Macht.
    Er wurde angehoben. Warme Luft trocknete sein Gesicht.
    Als er aufstand, spürte er das Alter. Er würde nicht mehr lange leben. Die letzten Jahre jedoch würden ihm alle Macht bringen, die er sich ersehnt hatte.
    Er winkte nachlässig.
    „Bringt mir jetzt den Androiden. Ich muß mit ihm sprechen.
    Vielleicht schicke ich ihn ins Syveron-System. Es wird Zeit, daß wir die Ganjatoren ablösen."
     
    *
     
    Die ODIKON wälzte sich wie ein müder Riesenfisch aus ihrer bisherigen Bahn und nahm Kurs auf eine rote Sonne in ihrer unmittelbahren Nähe. Es war ungewiß, ob das Perdaschisten-Schiff diese Sonne vor Eintreffen der ersten ganjasischen Schiffe erreichen würde. Da alle Energieaggregate stillstanden oder nur mit Minimalleistung liefen, bestand im Augenblick noch nicht die Gefahr einer Ortung. Bevor die ganjasischen Schiffe sich weiter näherten, wollte Recimoran sein Schiff in den Ortungsschutz einer Sonne bringen.
    Es war zweifelhaft, ob dieses Manöver gelingen würde.
    Angesichts der immer zahlreicher auf dem noch funktionierenden Bildschirm der Ortunsanlage sichtbar werdenden ganjasischen Schiffe, machte Cotuschan einen Vorschlag, wie er nur von einem verwegenen Mann erdacht werden konnte.
    „Wir sollten alles riskieren, Kommandant. Vielleicht könnte uns eine Flucht in den Ortungsschutz der roten Sonne gelingen, aber dann wäre es nur eine Frage der Zeit, bis man uns trotzdem entdecken würde. Ich schlage deshalb vor, daß wir in einem Gewaltflug das Syveron-System zu erreichen versuchen."
    Recimoran sah seinen Ingenieur nachdenklich an.
    „Welche Chancen rechnen Sie sich aus?"
    „Das weiß nicht einmal der Zentralrechner", meinte Cotuschan achselzuckend. „Es gibt zu wenig Daten über den Grad der Zerstörungen am Haupttriebwerk."
    „Und die Navigation?" erkundigte sich Vandrocan. „Was Sie uns vorschlagen, ist schließlich nichts anderes als ein Blindflug."
    In Cotuschans breitem Gesicht zuckte ein Muskel.
    „Das ist richtig."
    Vandrocan wandte sich an den Kommandanten.
    „Ich bin ‘keine ängstliche Natur, Kommandant. Aber was Cotuschan vorschlägt, ist gleichbedeutend mit Selbstmord. Sie wissen selbst, wie es um unsere Navigations- und Ortungsanlagen bestellt ist. Wir müßten aufs Geratewohl losfliegen."
    Es war klar, daß die Entscheidung bei Recimoran lag.
    Rhodan und Atlan schwiegen. Sie wußten, daß sie sich jetzt nicht einmischen durften.
    „Es gibt schließlich noch die herkömmliche Navigation", sagte Cotuschan. „Unser hervorragend geschulter Kommandant müßte die ODIKON auch auf diesem Weg ins Syveron-System bringen."
    Recimoran blickte auf den Boden. Cotuschan spielte auf die Ausbildung an, die Recimoran erhalten hatte. Der Ingenieur schien zu glauben, daß der Kommandant mit Hilfe der ihm bekannten Koordinaten und der noch funktionierenden Geräte das Schiff steuern konnte.
    „Das ... das kann ich nicht wagen!" Recimoran schüttelte den Kopf.
    Cotuschan deutete auf den Bildschirm, wo die Zahl der Ortungspunkte sich in den letzten Minuten verdoppelt hatte.
    Das war deutlicher als jedes Argument. Wenn jetzt keine Entscheidung

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