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0484 - Das Ende der ODIKON

Titel: 0484 - Das Ende der ODIKON
Autoren: Unbekannt
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fürchtete, wieder in den Schacht zu fallen. Ein letzter Nieser erschütterte seinen Körper.
    Schließlich hatte er sich soweit gefaßt, daß er es wagte, ganz langsam von der Plattform zu kriechen. Als er den Korridor erreicht hatte, schwor er sich, daß er solchen Öffnungen in Zukunft fernbleiben wollte.
    Am Ende des Ganges bewegte sich etwas. Sumpfhenry konnte nicht sehen, was es war. Das Ding machte klackende Geräusche. Es kam näher. Der Clooser erkannte, daß er keinen Zweibeiner vor sich hatte. Das Ding war überhaupt nicht lebendig. Trotzdem bewegte es sich. Sumpfhenry hob die Nackenmuskeln, um einem Angriff besser begegnen zu können. Das seltsame Ding beachtete ihn jedoch nicht, sondern rollte an ihm vorbei.
    Der Clooser quakte herausfordernd. Das Ding verschwand hinter einer Biegung des Korridors.
    Sumpfhenry wäre ihm fast gefolgt, aber die Erinnerung an sein unangenehmes Abenteuer im Schacht übermannte ihn wieder, so daß er in der anfangs eingeschlagenen Richtung weiterkroch. Nach einiger Zeit machte er vor einer spaltbreit geöffneten Tür halt. Mit seinem Kopf drückte er sie weiter auf.
    Auch hier konnte er Recimoran-Auge und Vandrocan-Auge nicht sehen.
    Wo mochten sie sein?
    Der Clooser schob sich in den Raum und schaute sich um.
    Dabei machte er eine erstaunliche Feststellung.
    Das Sternenschiff besaß ein Junges!
    Es glich in Form und Farbe genau seiner Mutter, war jedoch entschieden kleiner.
    Sumpfhenry war überrascht. Das Sternenschiff war schließlich nicht lebendig, auch wenn es sich zwischen den Himmelsleitern bewegen konnte. Bisher hatte Sumpfhenry nicht gewußt, daß auch tote Dinge Junge zur Welt bringen konnten. Aber die Augen konnten Sumpfhenry nicht täuschen. Da stand dieses junge Sternenschiff auf einer Art Gerüst und wartete darauf, geboren zu werden.
    Fasziniert kroch der Clooser näher.
    Eine Tür des jungen Schiffes stand offen. Sumpfhenry schwang sich hinein.
    Hier war er vorläufig sicher. Es war stiller als draußen.
    Außerdem war es angenehm dunkel. Sumpfhenry kroch in eine Ecke und blieb liegen. Er war beleidigt. Vielleicht sollte er Recimoran-Auge und Vandrocan-Auge übersehen, wenn sie wieder zu ihm kamen, um mit ihm zu sprechen.
     
    *
     
    Die ganjasischen Schiffe, die jetzt auf den noch intakten Bildschirmen der ODIKON zu sehen waren, gehörten nicht zu den Verbänden, die die Perdaschisten zuerst geortet hatten.
    Das bewies den Besatzungsmitgliedern, daß überall in diesem Sektor Suchschiffe unterwegs waren.
    „Die Pedolotsen haben alles gut organisiert", anerkannte Recimoran widerwillig. „Sie haben mit Hilfe des falschen Ganjos die gesamte Flotte in Bewegung gebracht."
    „Ich verstehe nicht, warum die Urmutter nicht eingreift", dachte Ovaron. „Zumindest Florymonth müßte jetzt auftauchen, um sich zu informieren."
    „Mir scheint, daß im Verhältnis zwischen Ihnen und Ihren Verbündeten noch immer zahlreiche Unklarheiten bestehen", antwortete Rhodan. „Vielleicht spielt diese geheimnisvolle Urmutter auch ihr eigenes Spiel."
    Eine solche Möglichkeit bestritt der Ganjase. Er hielt die Urmutter für zuverlässig. Ihre Zurückhaltung führte er auf das Auftauchendes falschen Ganjos zurück.
    „Die Ereignisse müssen sogar das Robotgehirn unsicher machen", dachte der Cappin. „Es wird Zeit, daß wir das Syveron-System erreichen. Ich will mit den Ganjatoren verhandeln. Sie sind die im Augenblick verantwortliche Regierung. Ich halte diese Männer im Gegensatz zu den Pedolotsen für vertrauenswürdig."
    Rhodan dachte voller Skepsis zurück: „Wir wissen nichts von diesen Ganjatoren. Vielleicht sind sie von den Pedolotsen abhängig."
    „Das glaube ich nicht."
    Wir sollten Recimoran fragen", schlug der Terraner vor.
    „Er wird jetzt keine Zeit für Erklärungen haben."
    Rhodan blickte zum Kontrollstand. Ovaron hatte recht. Die Perdaschisten waren völlig mit dem Schiff beschäftigt. Die ODIKON flog jetzt innerhalb der Librationszone. Alles schien zu funktionieren. Rhodan wußte jedoch, daß die Navigation mehr als unzureichend war. Die Koordinaten konnten vom defekten Zentralrechner nicht kontrolliert werden. Cotuschan war der einzige Mann an Bord, der den Schaden am Rechner vielleicht hätte beheben können, doch er wurde ebenso dringend an den Kontrollen gebraucht.
    „Wir wissen im Grunde genommen nicht, wohin wir fliegen", faßte Recimoran das Problem in Worte. „Wir können nur hoffen, daß die eingeschlagene Richtung stimmt."
    Die größte Gefahr
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