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0484 - Das Ende der ODIKON

Titel: 0484 - Das Ende der ODIKON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu stolperte er über am Boden liegende Gegenstände, die vor ihm vorbeigekommene Flüchtlinge verloren hatten. In seinen Ohren dröhnte es. Die Explosionen klangen wie Gewitterdonner.
    Remotlas lehnte sich ein paar Sekunden gegen die Wand und vergönnte sich eine Schnaufpause. Der Druck der kühlen Steine auf seinen brennenden Wangen war angenehm.
    Er floh weiter und gelangte schließlich oberhalb der Plattform an. Sie war verlassen. Irgend jemand hatte einen Handscheinwerfer zurückgelassen, dessen Licht auf die kahlen Wände des Schachtes fiel. Ein paar leere Tragbeutel lagen neben der Lampe.
    Remotlas sprang auf die Plattform. Er nahm ein paar Schaltungen vor. Die Plattform schwang herum und kam über dem Antigravschacht zur Ruhe. Remotlas packte den Scheinwerfer und leuchtete in den Schacht. Er war verlassen.
    Remotlas schätzte, daß ihm noch eineinhalb Minuten blieben.
    Er sprang.
    Langsam sank er in die Tiefe.
    Dann erfolgte die Explosion. Als die Druckwelle den Perdaschisten erreichte, war sie schon so weit abgeschwächt, daß sie ihm nicht mehr gefährlich werden konnte. Trotzdem wurde er gegen die Wand geschleudert. Die Antigravprojektoren fielen aus. Remotlas stürzte ein paar Meter in die Tiefe und prallte heftig auf den harten Boden. Er blieb liegen und rührte sich nicht. Instinktiv wartete er darauf, daß etwas Schreckliches geschehen würde. Doch die Decke kam nicht herab, auch die Schachtwände hielten stand.
    Der Scheinwerfer war während des Sturzes erloschen, doch Remotlas brachte ihn mit ein paar Handgriffen wieder zum Leuchten. Das Licht fiel auf eine kleine Schwebeplatte am Eingang des schmalen Tunnels. Remotlas nickte dankbar.
    Seine Freunde hatten ihn nicht vergessen.
    Er kroch auf die Platte und dachte nach. Tiefer durfte er sich nicht in das Tunnelsystem wagen, sonst kam er mit den anderen Herrschern des Untergrunds in Konflikt. Vielleicht konnte er die Perdaschisten noch einholen. Die Pedolotsen würden den Fluchtweg so schnell nicht entdecken. Sie würden zunächst annehmen, daß alle Perdaschisten, die sich in der Zentrale aufgehalten hatten, umgekommen waren.
    Remotlas startete die Platte. Sie glitt lautlos in den Tunnel.
    Der Perdaschist wußte, daß bei dieser gnadenlosen Auseinandersetzung das Schicksal des ganjasischen Volkes auf dem Spiel stand. Die Gegner der Perdaschisten hatten alle Vorteile auf ihrer Seite. Trotzdem war Remotlas entschlossen, den Kampf fortzusetzen und Recimorans Tod zu rächen.
     
    *
     
    Rhodan und Atlan lagen an einem Felshang in Deckung und beobachteten die Ebene. Es war kurz vor Tagesanbruch, jene Zeit, da die Nacht um ihre Existenz kämpft und dunkle Schatten verbreitet.
    Die Schutzanzüge, die die beiden Männer trugen, waren nicht mehr funktionstüchtig. Sie waren während der Katastrophe an Bord der ODIKON beschädigt worden.
    Rhodan sah, wie die Gleiter in der Ebene genau über der Stelle kreisten, wo das Beiboot aufgeschlagen war. Es vergingen ein paar Minuten, dann eröffneten die Piloten der Gleiter das Feuer auf das Kleinstraumschiff. Gebündelte Energiestrahlen schlugen aus den Bordkanonen der Suchflugzeuge. Das ODIKON-Beiboot glühte auf und fiel dann in sich zusammen.
    „Sie gehen kein Risiko ein", sagte Atlan grimmig. „Vermutlich haben sie das Beiboot nicht untersucht."
    „Hoffentlich hält sich Sumpfhenry nicht mehr in der Nähe auf", erwiderte Rhodan. „Er hat mit dieser Sache nichts zu tun."
    Er richtete sich hinter den Felsen auf.
    „Wir müssen weiter", entscheid er. „Die Ganjopriester werden in dieser Gegend jetzt alles absuchen. Wenn sie uns entdecken, werden sie rücksichtslos das Feuer auf uns eröffnen."
    Ovarons Bewußtsein schaltete sich ein.
    „Wohin sollen wir fliehen? Ich schlage vor, daß wir uns tiefer in die Berge zurückziehen. Dort finden wir mit Sicherheit ein paar Höhlen."
    Rhodan dachte einen Augenblick nach.
    „Ich halte es für besser, wenn wir direkt nach Cappinoscha marschieren", sagte er laut, damit auch Atlan verstehen konnte, worüber er mit Ovaron sprach. „In der großen Stadt können wir leicht untertauchen. Vergessen Sie nicht, daß Recimoran uns Identitätsmarken gegeben hat. Außerdem können wir nur in der Stadt Kontakt zu den Perdaschisten aufnehmen."
    Ovaron ließ sich überzeugen, obwohl seine Gedanken Rhodan vor den Gefahren der Stadt warnten.
    Rhodan sah noch einmal forschend zur Ebene hinab. Die Positionslichter der Gleiter bewegten sich jetzt auseinder, ein sicheres Zeichen dafür, daß

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