0484 - Das Ende der ODIKON
benutzt."
Die Straße lag schräg unter ihnen. Die beiden Männer standen auf einem Felsplateau und blickten herab.
Serpentinenförmig führte die Straße in die weite Ebene hinab, wo irgendwo hinter dem Horizont Cappinoscha lag.
Von ihrem Beobachtungsplatz aus konnten die beiden Männer ein paar kleinere Städte sehen.
Aus Richtung der Berge näherte sich eine Kolonne kleinerer Fahrzeuge. Sie waren flach und breit, mit trichterförmigen Einschnitten in der Mitte. Rhodan zählte ein halbes Dutzend.
Sie fuhren hintereinander.
„Ich kann keine Fahrer erkennen", sagte Atlan.
Die Wagen sind robotgesteuert. Ich möchte wissen, welchem Zweck sie dienen. Ich kann weder Fracht noch Waffen erkennen." Rhodan beugte sich weit über den Abhang. „Vielleicht haben sie etwas von Cappinoscha in eine andere Stadt gebracht und kommen nun von dort aus zurück."
„Es ist eine Informationskolonne", erklärte Ovaron. „Ich erinnere mich, daß es solche Wagen schon zu meiner Zeit gab.
Es ist ein fahrbares Rechenzentrum, das von Stadt zu Stadt fährt, Informationen sammelt und weitergibt."
„Die Wagen sind zu klein", dachte Rhodan. „Wir würden auffallen, wenn wir mit ihnen fahren würden."
Sie kletterten hinab und ließen sich im Schatten eines Felsens am Straßenrand nieder. Rhodan und Atlan legten die auffälligen Schutzanzüge ab und versteckten sie zwischen den Felsen.
Ihre Waffen und alle anderen Ausrüstungsgegenstände behielten sie.
„Das ist ein gefährlicher Platz", dachte Ovaron. „Wir können hier nicht bleiben."
Rhodan verlor langsam die Geduld.
„Dann müssen Sie meinen Körper übernehmen und mich von hier wegbringen."
Er hatte absichtlich laut gesprochen. Atlan wurde sofort aufmerksam und richtete sich auf.
Ovaron gab keine Antwort, aber Rhodan konnte spüren, daß das Bewußtsein des Ganjos erregt war.
„Wir warten eine Stunde", entschied Rhodan. „Wenn dann noch kein geeignetes Fahrzeug vorbeigekommen ist, gehen wir zu Fuß weiter."
Die Informationskolonne glitt lautlos vorüber. Es waren Fahrzeuge aus poliertem Metall. Ihre Außenhülle reflektierte das Licht der Sonne. Sie besaßen keine Räder oder Walzen.
Auch energetische Prallfelder waren nicht zu erkennen.
Auf dem Dach eines jeden Fahrzeugs befand sich eine halbkugelförmige Erhebung.
„Die Wagen sind nach Cappinoscha unterwegs", behauptete Ovaron. „Sie bringen den Pedolotsen Nachrichten aus anderen Gebieten von Erysgan."
Wenn die Pedolotsen schon die technischen Einrichtungen der Regierung benutzten, würden sie nur schwer zu stürzen sein. Rhodan bedauerte, daß sie kaum etwas über die Möglichkeiten der Perdaschisten wußten. Eine Organisation, die über eigene Raumschiffe verfügte, mußte jedoch in der Lage sein, den Pedolotsen Widerstand zu leisten. Dabei stand allerdings nicht fest, ob die Perdaschisten sich auf der Oberfläche eines Planeten wie Erysgan ebenso behaupten konnten wie im Weltraum.
Recimoran hatte den beiden Männern zu verstehen gegeben, daß die Ganjatoren die Perdaschisten geduldet hatten. Um so heftiger würden die Pedolotsen zusammen mit dem falschen Ganjo gegen die Widerstandsgruppe vorgehen.
Rhodans Gedanken wurden erneut unterbrochen. Ein großes Fahrzeug kam die Straße von den Bergen herab.
Auch diesmal erkannte Ovaron mit Rhodans Augen sofort, was es war.
„Ein fahrbarer Frachttransmitter!" erklärte der Cappin. „Ich bin sicher, daß er zum Raumhafen von Cappinoscha unterwegs ist."
„Glauben Sie, daß er Besatzung mitführt?"
„Das ist möglich."
Sie beobachteten das Gefährt. Es nahm fast die gesamte Breite der Straße ein und bestand aus drei beweglichen Teilen, wovon das Mittelstück am kürzesten war. Das Vorderteil war zehn Meter hoch und besaß zahlreiche antennenähnliche Auswüchse. In halber Höhe wölbte sich eine kuppelförmige Kanzel nach außen. Im Innern saßen zwei junge Männer in hellblauen Anzügen oder Uniformen. Der Transmitter schien sich im hinteren Teil des Fahrzeuges zu befinden. Es war ein kastenförmiges Gebilde mit aufklappbaren, glatten Außenflächen. Die Fahrer konnten in den Transmitterraum gelangen, ohne den Wagen zu verlassen.
„Das Ding fährt ziemlich schnell", stellte Atlan fest. „Merceile glaubt, daß es ein Transmitterwagen ist."
„Das glaubt Ovaron auch", antwortete Rhodan.
„Hm!" machte der Arkonide und sah Rhodan fragend an. „Was hältst du davon?"
Rhodan wollte auf die Straße hinaustreten, um den Fahrern zuzuwinken. Doch Ovaron,
Weitere Kostenlose Bücher