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0485 - Die Furie

0485 - Die Furie

Titel: 0485 - Die Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vorhang. »Im Zuschauerraum. Sie fungiert als meine Assistentin. Sie gesellt sich von dort aus auf die Bühne. Ein kleiner Gag, der zur Show gehört. Und Sie sollten jetzt vielleicht besser hier verschwinden. Die Show geht gleich los - es wäre nicht sonderlich effektiv, wenn man Sie hier auf der Bühne sähe. Und zum anderen muß ich mich jetzt auf meinen Auftritt konzentrieren.« Er faßte nach deVilliers Arm und zog ihn mit sich hinter die Anlage.
    Ein Gespräch mit einem Parapsychologen!
    Ausgerechnet! Was, zum, Teufel, hatte sich Lucy dabei eigentlich gedacht?
    Nach der Vorstellung würde er sie nun doch einmal gründlich ins Gebet nehmen. Das Maß war voll. Denn jetzt war auch der letzte Winkel seiner Privatsphäre betroffen.
    Sie hätte ihn wenigstens vorher fragen können!
    ***
    Robin setzte Zamorra und Nicole gerade noch rechtzeitig vor dem Theater ab, dessen neonflimmernde Leuchtreklame zur ›Magic-Show‹ einlud. Pascal Lafitte erwartete sie direkt hinter der Kassenzone und leitete sie zu den Plätzen, die ihnen zugewiesen worden waren.
    Da es sich um Freikarten handelte, konnten sie natürlich keine Logenplätze erwarten. Aber man hatte sie in der hintersten Reihe untergebracht. Zamorra schüttelte den Kopf und sah Nicole und die Lafittes an. »Hier bleiben wir nicht«, sagte er, nachdem er einen langen Orientierungsblick durch den Saal gesandt hatte. »Dort vorne sind noch etliche teure Plätze frei, und es ist nicht damit zu rechnen, daß jetzt noch viele Zuschauer eintreffen - vor allem nicht jene, die im Vorverkauf reserviert haben. Kommt, Freunde, wir siedeln um nach vorn.«
    Durch diese etwas ungewöhnliche Aktion verbesserten sie ihre Sicht auf die Bühne um wenigstens vierzig Meter. »Was ist, wenn doch noch Leute kommen, die eigentlich hier sitzen sollten?« fragte Nadine leise.
    »Dann können wir immer noch wechseln«, gab Zamorra zurück. »Aber ich rechne eigentlich nicht damit. Wie fühlst du dich, Nadine? Alles überstanden?«
    Sie nickte. »Ich fühle mich blendend. Habt ihr etwas herausfinden können?«
    »Bisher nicht«, gestand Zamorra. »Aber wir arbeiten daran.«
    »Wie immer.«
    Jetzt, wo er endlich zur Ruhe kam und sich an den neueroberten Plätzen umsah, wurde es auch Zamorra etwas unbehaglich. Sie hatten sich ziemlich weit nach vorne begeben, in die dritte Reihe, wo die Plätze tatsächlich teuer waren und nur noch von den Logen übertroffen wurden. Aber andererseits hatte vielleicht niemand hier gebucht, und dann spielte es effektiv keine Rolle, wo sich die Freikartenbesitzer, die ohnehin keinen Sou zahlten, niederließen. Solange sie die Bezahlenden nicht störten!
    Aber da war noch etwas.
    Im ersten Moment begriff Zamorra es nicht so recht. Er brauchte ein paar Minuten, bis er dahinter kam.
    Es hing mit dem Amulett zusammen.
    Merlins Stern hatte sich kaum merklich erwärmt. Irgendwo in diesem großen Theater mußte sich eine Quelle Schwarzer Magie befinden!
    Aber sie war entweder zu weit entfernt oder zu gut abgeschirmt, um einen deutlichen Reflex zu zeigen. Das Amulett vermutete eher, als daß es wußte. Zumindest empfand Zamorra diesen Eindruck.
    Er wollte doch nur in Ruhe die Vorstellung genießen! Wurde ihm das jetzt etwa verwehrt? Wurde er wieder einmal in etwas hineingezogen, ohne es zu wollen? Dabei reichte ihm der Fall Merchant schon völlig!
    Warum eigentlich immer ich? fragte er sich in Gedanken.
    Weil bekanntlich immer einer der Dumme sein muß, teilte ihm das Amulett telepathisch mit.
    Das stimmte ihn auch nicht fröhlicher…
    ***
    Lucy wußte jetzt, daß ihr Feind zugegen war. Sie fühlte die gleiche Energie, die vorhin schon einmal nach ihr gegriffen hatte. Unwillkürlich ›verschloß‹ sie sich, um weniger Angriffsund Erkundungsfläche zu bieten. Aber das konnte sie nicht durchhalten. Sobald die Vorstellung begann, mußte sie sich wieder ›öffnen‹, weil sie sonst Textor nicht helfen konnte. Dazu aber war sie durch den Pakt verpflichtet!
    Sie versuchte herauszufinden, mit wem sie es zu tun hatte, aber so, wie sie sich selbst bedeckt hielt, konnte sie nichts unternehmen. Mit ihrem Selbstschutz blockierte sie auch ihre eigenen Kräfte. Ihre Behauptung Textor gegenüber, sie würde den Feind sofort erkennen, erwies sich als Augenwischerei.
    Mißtrauisch sah sie sich um. Doch sie konnte den Feind unter diesen Bedingungen beim besten Willen nicht lokalisieren! Aber er mußte ihr seinerseits irgendwie auf die Spur gekommen sein, denn sonst wäre er jetzt nicht

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