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0485 - Die Furie

0485 - Die Furie

Titel: 0485 - Die Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stil, so plump zu drohen. In diesem Bereich lassen sich Erfolge nicht erzwingen. Sie kommen früher oder später, oder sie kommen nicht. Hier bin ich meiner Sache recht sicher - aber der entscheidende Kick fehlt noch. Warten Sie doch einfach ab, was sich alles ergibt, ja?«
    »Mann, seit einer Stunde hätt’ ich eigentlich Feierabend!« knurrte Robin ihn an. »Machen Sie endlich voran.«
    »Bringen Sie meine Sekretärin und mich zu ›Mister Merlin’s Magic-Show‹, dann sind Sie uns für heute los. Wie gesagt, morgen melde ich mich wieder - so oder so.«
    Robin knurrte etwas Unverständliches. Zamorra verzichtete darauf, sich durch eine kurze telepathische Abfrage des Textes zu vergewissern; er nahm an, daß es sich um eine Verwünschung handelte, und von denen kannte er mehr, als Robin in seinem ganzen Leben lernen würde.
    Mehr denn je fragte Zamorra sich jetzt, wer hinter diesem unheimlichen Mord steckte. Er fand einfach keinen Anhaltspunkt! Ein eventueller Hinweis in der Wohnung des Opfers war seine letzte Hoffnung gewesen.
    Welcher Dämon oder welcher Dämonendiener besaß die Kraft, einen Menschen auf diese Weise zu vernichten?
    Zamorra kannte keinen.
    ***
    Der Veranstalter, ein untersetzter Mann mit Halbglatze und Nadelstreifenanzug, hob kopfschüttelnd die Hand. »Hören Sie, Mister Textor?« fragte er. »Die Ränge füllen sich. Das Haus ist zu über 90 Prozent ausverkauft. Ich frage mich nur, ob das bei den folgenden Veranstaltungen auch so sein wird. Denn, pardon, ich hege doch meine Zweifel, daß Sie mit dieser recht nackten Bühne wirklich ein so großes und auch verwöhntes Publikum fesseln werden. Ich bin ein Risiko eingegangen, und ich werde, wenn zu den nächsten Vorstellungen niemand mehr kommt, weil Mundpropaganda und Presse Sie in der Luft zerreißen, sicher nicht Konkurs anmelden müssen. Aber ich will eine Menge Geld verdienen. Meinen Sie nicht, daß das hier etwas wenig ist, um die Leute von den Stühlen zu reißen?«
    »Sie werden es erleben, Monsieur deVilliers«, sagte Textor. »Ich werde Sie nach der Vorstellung bitten, Ihre Worte von eben noch einmal zu wiederholen.«
    »Ach ja, nach der Vorstellung haben Sie ja Besuch«, sagte deVilliers. »Ein Parapsychologe von der Sorbonne und seine Mitarbeiter. Zwei von ihnen sind schon hier, der Professor und seine Assistentin werden wohl noch eintreffen. Hat Ihnen Miß Lucy denn nichts davon gesagt?« hakte er nach, als Textor Verwunderung zeigte.
    »Nein, hat sie nicht«, brummte der Zauberer. »Und ich frage mich, weshalb sie das nicht getan hat. Nett, daß wenigstens Sie mich darauf angesprochen haben.«
    »Nun, ich wollte schon mal abchecken, wieviel Zeit Sie einschließlich der versprochenen Bühnenführung dafür aufwenden werden. Die Angestellten dieses Hauses, sowie die Feuerwehrleute, wollen erstens auch irgendwann Feierabend haben, und zweitens muß ich ihnen die Überstunden teuer bezahlen.«.
    »Eigentlich gefällt mir dieser Rummel nach der Vorstellung überhaupt nicht. Wer hat mir diesen Blödsinn denn eingebrockt?«
    »Miß Lucy hat das -in Absprache mit mir arrangiert.«
    »Sie sollte wissen, wie wenig ich von so etwas halte«, brummte Textor. »Vielleicht sollte ich die Geschäfte wieder selbst in die Hand nehmen, statt mich von ihr managen zu lassen.« Schon seit vielen Jahren machte sie die Tourneeplanung und regelte alles Geschäftliche; schließlich war sie es, die wissen mußte, in welchen Gegenden der Welt ›Mister Merlin’s Magie-Show‹ sich innerhalb bestimmter Zeitabschnitte sehen lassen konnte, ohne daß jemand auf ihre dämonischen Morde aufmerksam wurde. Aber jetzt schwoll dem Zauberer der Kamm; einmal dieser eindeutige Verstoß gegen seine Interessen - schließlich brauchte er nach einer Vorstellung seine Ruhe -, und zum anderen die Sache von vorhin. Dieser Gegner, der über große Macht verfügte und ausgeschaltet werden mußte! Beides zusammen weckte Widerstandsgeist und Zorn in Textor. Okay, auf der einen Seite war er von Lucy und ihrer Magie abhängig, auf der anderen Seite aber gab es Dinge, die er sich nicht gefallen zu lassen brauchte.
    »Es wäre höchst zuvorkommend, wenn Sie diesen Parapsychologen und sein Team auf morgen nachmittag oder überhaupt den Tag nach der Veranstaltungsreihe vertrösten könnten«, sagte er düster.
    »Möchten Sie darüber nicht erst mit Miß Lucy Rücksprache halten?« gab der Veranstalter zu bedenken. »Wo befindet sie sich überhaupt gerade?«
    Textor deutete auf den

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