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0485 - Die Mutanten von Erysgan

Titel: 0485 - Die Mutanten von Erysgan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schimmerte eine ölige Lache. Der Anblick war nicht gerade einladend, aber ich hoffte, daß die Farrogs sich sicherlich doch zeigen und uns in eine annehmbare Welt führen würden.
    „Immer noch nichts zu sehen?" fragte Remotlas hinter mir.
    „Ich sehe eine ganze Menge", erwiderte ich ironisch. „Folgen Sie mir bitte in einigen Schritten Abstand. Atlan, du übernimmst die Rückendeckung."
    „Hast du etwas Verdächtiges bemerkt?" flüsterte der Arkonide.
    Ich hatte ein ungutes Gefühl.
    „Nein, aber ich habe eine Ahnung, daß uns dort unten Gefahr erwartet."
    Atlan stieß eine Verwünschung aus. Ich sprang durch die Öffnung und eilte die Rampe hinab. Dann preßte ich mich gegen die feuchte Wand und ließ den Lichtkegel über den Boden der Halle wandern. Etwa fünf Schritte hinter mir lehnte Remotlas an der gegenüberliegenden Wand, von Atlan war nichts zu sehen. Er hatte seinen Scheinwerfer ausgeschaltet.
    Etwas an der Halle vor mir beunruhigte mich, ohne daß ich konkret hätte sagen können, was. Es herrschte vollkommene Stille. Nicht einmal die fledermausähnlichen Tiere an der Hallendecke regten sich, auch dann nicht, als ich einige von ihnen länger anleuchtete. Mit zusammengefalteten Flughäuten hingen sie so steif da, als wären sie paralysiert.
    Die Erkenntnis durchzuckte mich wie ein Schlag.
    Die Tiere waren paralysiert!
    Ich reagierte dennoch nicht schnell genug, da ich trotz der alarmierenden Entdeckung ausschließlich die beiden Farrogs vor uns vermutete. Als die beiden schwarzgekleideten Gestalten von links und rechts unter das Tor der Halle sprangen, konnte ich mich nur fallen lassen. Sengende Glut fauchte über mich hinweg, das ganze Gewölbe wurde in grelles Licht gehüllt, dann folgte der Donner der Energieentladungen.
    Ich rollte mich zur Seite, Remotlas schrie, abermals rasten grelle Energiebahnen über mich hinweg, diesmal aus der entgegengesetzten Richtung. Bevor ich feuerbereit war, verging eine der Gestalten in einer hellen Entladung. Der zweite Schwarzgekleidete wollte flüchten, da rasten aus dem Hintergrund der Halle zwei blasse Strahlen heran, umspielten seinen Körper-und dann erlebte ich etwas Grauenvolles.
    Der Schwarzgekleidete schrumpfte innerhalb weniger Sekunden zu einem fingerlangen Zwerg zusammen. Anfangs schrie er noch, dann verstummte er, kippte um und lag wie eine gläserne Statue starr und steif auf dem Rücken.
    Ich richtete mich auf, während Atlan von der Öffnung her angerannt kam, Remotlas erhob sich ebenfalls. Er hielt sich die linke Schulter, und ich sah, daß ein Streifschuß seinen Kampfanzug geschwärzt hatte. Die Schmerzen kamen wahrscheinlich nur von der Auftreffwucht des Energiestrahles.
    „Alles klar, Perry?" fragte mein arkonidischer Freund.
    „So ziemlich", erwiderte ich heftig atmend. „Mir ist auch klar, daß unsere beiden Farrogs unser Leben aufs Spiel setzten, um ihre Kampfkraft zu demonstrieren."
    „Hast du das gehört, Poncruter?" ertönte eine blubbernde Stimme in seltsam gefärbtem Neu-Gruelfin.
    „Ich bin nicht taub, Lapender", antwortete eine von zischenden Geräuschen untermalte Stimme. „Der Terraner muß noch eine Menge lernen."
    Atlan, Remotlas und ich richteten die Lichtkegel unserer Scheinwerfer auf den Hintergrund der Halle, von wo die Stimmen gekommen waren. Die beiden verrücktesten Gestalten, die ich jemals gesehen hatte, standen plötzlich im grellen, schattenlosen Licht. Allein ihr Aussehen bewies, daß sie zu den mutierten Farrogs gehörten.
    Das eine Wesen war höchstens neunzig Zentimenter hoch und fast ebenso breit. Es stand auf kurzen Beinen, seine Arme hingen so weit herab, daß die Hände den Boden berührten. Auf den breiten Schultern lag eine gallertartige Masse, in der ungefähren Form eines einseitig aufgewölbten Eierkuchens, eigentlich verriet nur der sabbernde Mund darin, daß es sich um den Kopf des Farrogs handelte. Eine lange röhrenförmige Zunge mit einer violett verdickten Spitze fuhr unruhig hin und her. Bekleidet war der Mutant mit einer enganliegenden Kunstfaserhose, Schnürsandalen und einem ärmellosen Kasak, der von einem Waffengürtel zusammengehalten wurde. Die Haut - außer der des Kopfes wirkte dick und rissig wie Elefantenhaut und besaß einen eitergelben Farbton.
    Der zweite Mutant wirkte etwas menschenähnlicher, aber dennoch grotesk genug, um jedem Durchschnittsmenschen kalte Schauer über den Rücken zu jagen. Er war mindestens drei Meter groß, klapperdürr; nur sein Bauch wölbte sich

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