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0485 - Die Mutanten von Erysgan

Titel: 0485 - Die Mutanten von Erysgan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer Droge, die zur Kompensation mechanohypnotischer Einflüsse verwendet wurde. Ob das ganjasische Mittel bei Remotlas in der gewünschten Form wirkte, blieb abzuwarten. Zumindest konnte es keinen größeren Schaden anrichten als den, der durch eine weitere Verzögerung der Handlung entstehen mußte.
    Ich preßte Remotlas zwei Injektionspflaster in den Nacken. Da ich vorerst nichts weiter für ihn tun konnte, stieg ich die Wendeltrppe hinab, um nach Atlan und den beiden Farrogs zu suchen. Als ich an der Stelle vorbeikam, an der ich während meiner Halluzinationen den Gang gesehen hatte, tastete ich die Wand unwillkürlich nach Spuren der Öffnung ab. Natürlich fand ich keine.
    „Was suchen Sie dort, Terraner?" zischelte Poncruter.
    Als ich mich umwandte, sah ich den Zwerg unter mir auf der Treppe stehen. Er trug einen silbrig schimmernden Helm, zweifellos einen Absorberschirm, den er sich irgendwo beschafft hatte.
    „Sie", erklärte ich trocken. „Nachdem Sie sich in Luft aufgelöst hatten, dachte ich, wenigstens einige gasförmige Überreste von Ihnen zu entdecken."
    Poncruters Röhrenzunge fuhr wie wild hin und her. Der Farrog gab einige krächzende Laute von sich, die in ein hohles Kichern übergingen.
    „Ich weiß nicht, worüber Sie lachen", sagte ich ungehalten.
    „Helfen Sie mir lieber, nach Atlan zu suchen. Wo ist eigentlich Ihr Genosse?"
    Hinter Poncruter tauchte ein schwarzer Ball auf, schnappte mit einem metallisch blinkendem Maul nach den Beinen des Mutanten und verschwand, als Poncruter nach hinten austrat.
    Sekunden später lag der schwarze Ball neben mir. Ich bemerkte eine lederartige runzlige Haut und winzige Stummelbeine, auf denen sich das Wesen fortbewegte. Es durchmaß etwa dreißig Zentimeter und glich einem Fußball aus trockenem, schwarzem Leder. Augen oder Ohren waren nicht zu erkennen.
    Vorsichtshalber trat ich nach dem Ball. Ich spürte schwache animalische Hirnimpulse, dann verschwand das Ding und tauchte hinter Poncruter wieder auf. Wie es das machte, wußte ich nicht. Es sah nach Teleportation aus.
    Der Zwerg kicherte erneut, zog ein Stück Plastikmaterial aus einer Tasche seines Kasacks und warf es dem Ball zu. Das metallische Schnappmaul blitzte auf, dann war der Plastikfetzen verschwunden. Kurz darauf verschwand auch der Ball.
    „Was war das?" fragte ich entgeistert.
    „Das war ein Hullah", erklärte Poncruter, als handelte es sich um die größte Selbstverständlichkeit der Welt. „Der mutierte Nachkomme einer Haustierart, die von den Urbewohnern gehalten wurde. Hier gibt es eine Menge dieser Tiere. Sie sind ungefährlich, aber passen Sie lieber auf, daß sie Ihnen keine Löcher in den Kampfanzug fressen. Auf Plastikmaterialien aller Art sind sie ganz versessen."
    Ich stöhnte unterdrückt.
    War ich in eine Galerie der Verrücktheiten geraten!
    „Bei allen Sterneninseln des Uni,versums!" ertönte eine bekannte Stimme. „Willst du wohl meinen Handschuh hergeben!"
    Das war Atlans Stimme gewesen. Ich blickte nach oben, konnte den Arkoniden aber nicht entdecken. Dafür bemerkte ich, daß Remotlas sich regte. Sekunden später tauchte auch mein arkonidischer Freund auf. Er blieb neben dem Perdaschistenführer stehen, dann entdeckte er Poncruter und mich.
    „Endlich ein paar halbwegs Normale in diesem Irrenhaus", sagte er voller Sarkasmus. „Was sind das für teleportierende Fußbälle, die Handschuhe stehlen und fressen?"
    Poncruter erklärte es ihm, während ich zu Remotlas hinaufstieg und dem Ganjasen auf die Beine half. Der Perdaschistenführer war noch benommen, hatte aber offenbar keine geistigen Schäden davongetragen.
    „Hullahs heißen also die Biester", sagte Atlan nachdenklich.
    „Ich hatte meine Handschuhe kaum ausgezogen, da springt so ein verrückter Fußball an mir hoch, schnappt mir einen Handschuh weg und verschlingt ihn, als wäre er ein Stück Kuchen."
    Er sah meinen fragenden Blick, lächelte und deutete nach oben.
    „Ich habe mich sofort zurückgezogen, als ich den fremden Einfluß bemerkte. Sozusagen im letzten Moment entkam ich aus dem Einflußbereich, dann hörte ich eure Stimmen und kam zurück. Wo ist Lapender?"
    „Er hat den Destruktor gesucht", erwiderte Poncruter zischelnd und wedelte mit den Armen.
    „Und gefunden!" blubberte die Stimme des Riesen von unten.
    Lapender stieg die Stufen herauf. Was heißt stieg, er tänzelte, wobei sein Kugelbauch auf- und niederhüpfte.
    „Ich begreife immer noch nichts", erklärte Remotlas. Seine Pupillen

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