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0486 - Zwischen Weltraum und Untergrund

Titel: 0486 - Zwischen Weltraum und Untergrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein pyramidenähnliches Gebäude, auf dessen Spitze eine Atomfackel lohte. Die Fackel wurde vom Kraterinnern aus gespeist.
    Arhaeger hatte behauptet, daß es unter den Farrogs Mutanten gab, die ohne Schutzanzug das Kraterinnere aufsuchten. Rhodan hielt diese Behauptung jedoch für übertrieben.
    Vlerton verabschiedete sich von den beiden Freunden. Er wollte sich zu den anderen Regierungsmitgliedern begeben, die hier unten Asyl gefunden hatten.
    Rhodan und Atlan kehrten in die Unterkunft zurück, die man ihnen zugewiesen hatte. In der Nähe hielten sich ein paar Farrogs auf, die sich möglichst unauffällig zu verhalten versuchten.
    Atlan mußte lachen.
    „Arhaegers Aufpasser tun alles, daß wir uns nicht als Gefangene fühlen."
    „Sie sollen uns beobachten", vermutete Rhodan. „Arhaeger will nicht, daß wir Unruhe in sein unterirdisches Reich bringen."
    Im Nebenraum ertönten platschende Geräusche, dann sank die Tür in den Boden.
    Sumpfhenry stapfte auf die beiden Männer zu.
    „Ich habe gebadet", schnaubte er und schüttelte sich.
    „Kannst du nicht aufpassen?" Atlan drohte dem Clooser mit dem Zeigefinger. „Du ruinierst den Boden und das Mobiliar."
    Sumpfhenry wälzte sich in einen Sessel und rollte sich zusammen. Der Kopf verschwand dabei fast unter dem biegsamen Körper.
    „Warum hat Recimoran-Auge dich eigentlich an Bord der ODIKON genommen?" erkundigte sich Atlan. „Besitzt du Fähigkeiten, von denen wir nichts wissen, oder bist du aus irgendwelchen Gründen für die Perdaschisten wichtig?"
    „Ich bin nur der Freund von Recimoran-Auge", entgegnete Sumpfhenry schlicht.
    Rhodan seufzte.
    „Bei der Geschwindigkeit, mit der du Freundschaften schließt, muß man befürchten, daß du bald wieder verschleppt wirst."
    Die beiden Freunde ahnten, daß Recimoran einen wichtigen Grund gehabt haben mußte, um Sumpfhenry von dessen Heimatwelt zu entführen. Der Clooser war nicht besonders intelligent und vollkommen ungefährlich.
    Was war seine Besonderheit?
    Rhodan trat an das Fenster und blickte hinaus. Vor ihm lag Farrobana, eine der phantastischsten Städte, die er jemals in seinem Leben erblickt hatte. Auf den ersten Blick hätte man vermuten können, Farrobana befände sich auf der Oberfläche eines Planeten. Die dunklen Schatten hinter den Atomsonnen und die eigenartig bizarre Form der künstlichen Wolken verhinderten jedoch eine völlige Täuschung. Auch gab es nirgends wirklich frische Luft, obwohl der Sauerstoff, den die Farrogs einatmeten reiner war als auf der Oberfläche.
    Farrobana war das Zentrum des erysganischen Farrog-Reiches. Nur ein Genie wie Arhaeger konnte über ein solches Volk und über ein solches Land herrschen.
    Unbewußt empfand Rhodan Anerkennung für den Mutanten.
    Sumpfhenry schniefte leise und rekelte sich auf dem Sitz. Ab und zu hob er den Kopf und betrachtete die Männer mit seinen kurzsichtigen Augen.
    Eine Seitentür sank in den Boden. Zwei spärlich bekleidete Farrogs wurden sichtbar. Einer war blind und trug ein Schwingungsgerät auf dem Kopf, der andere besaß anstelle von Armen mehrere Tentakel. Beide besaßen eine abstoßend blasse Haut und deformierte Füße.
    „Folgen Sie uns!" sagte der Mann mit dem Sehgerät. Seine Stimme kam irgendwo aus einer Brustöffnung.
    Atlan und Rhodan widersprachen nicht. Sie standen unter dem Schutz der Farrogs. Unter diesen Umständen war es besser, wenn sie deren Anordnungen befolgten. Die Farrogs besaßen ein erstaunlich ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden. Sie würden nichts Unmögliches verlangen.
    Draußen auf dem Korridor warteten die zwanzig Ganjatoren.
    Maischat, der Erste Ganjator, war mit Ovarons Bewußtsein durch Florymonths Transmitterbauch verschwunden und bisher nicht zurückgekehrt.
    Zwei weitere Farrogs gesellten sich zu der Gruppe.
    Auch die Ganjatoren schienen nicht zu wissen, was geschehen war. Sie unterhielten sich leise miteinander und sahen Rhodan und Atlan fragend an.
    Rhodan konnte ihnen nichts Positives sagen. Atlan und er wußten nicht mehr als die Ganjatoren.
    Sie wurden in einen Rollkorridor gebracht. Hier und an vielen anderen Stellen wurde offenbar, daß die Farrogs eine technisch gut funktionierende Zivilisation besaßen. Nicht nur das, die Mutanten schienen auch alle soziologischen Probleme gelöst zu haben. Es gab keine Anzeichen von Spannungen zwischen einzelnen Gruppen. Wahrscheinlich hatte der seit Jahrtausenden unerbittlich geführte Existenzkampf die Farrogs zu einer unzertrennlichen Gemeinschaft

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