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0486 - Zwischen Weltraum und Untergrund

Titel: 0486 - Zwischen Weltraum und Untergrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie ihr Entkommen der MARCO POLO verdankten, deren Besatzung jetzt um ihr Leben kämpfen mußte.
     
    *
     
    Die Meiler an Bord der MARCO POLO liefen auf Höchstleistung. Der größte Teil der Energie strömte jedoch nicht in die Konverter der Triebwerke, sondern in die Schirmfeldgeneratoren der HÜ- und Paratronschirme.
    Im Innern des Schiffes herrschte unbeschreiblicher Lärm. In das Dröhnen und Vibrieren der Maschinen mischte sich das Kreischen der Ortungsanlagen und die Rufe erschöpfter Offiziere.
    Der Schutzschirm um die MARCO POLO knisterte. Ein kilometerdicker Feuerwall hatte sich davor aufgebaut. Die Gefahr eines Strukturrisses wurde immer größer.
    Auch die erfahrensten Männer innerhalb der Zentrale waren jetzt nicht mehr fähig, genau zu entscheiden, wie viele Schiffe die MARCO POLO eingekreist hatten. Die Bildschirme flammten. Die Ortungsgeräte vermochten keine detaillierten Werte mehr zu liefern.
    Korom-Khan und Senco Ahrat flogen das dreiundzwanzigste Ausweichmanöver.
    Es führte das Trägerschiff in einen bereits wartenden Pulk der ganjasischen Verbände.
    Waringer, der neben Danton saß, wurde blaß.
    „Ich fürchte um das Schiff!" rief er erregt.
    Danton hatte schon längst aufgegeben, sich auf die Daten zu konzentrieren, die Major Kusumis Stimme aus dem Interkom schrie. Im Augenblick war es völlig sinnlos zu wissen, wie hoch die Belastung der Schutzschirme war.
    Die Feuerlohe, die sich rings um das Trägerschiff staute, schien undurchdringlich zu sein. Über der MARCO POLO klafften immer wieder Risse im Raum-Zeit-Gefüge, und der Paratronschirm war nicht mehr in der Lage, die gesamte Energie abzustoßen. So wurde der unter dem Paratronschirm liegende HÜSchirm immer stärker erschüttert. Hinzu kam, daß sich zwischen beiden Schirmen ein Energiefeld aufbaute, das die MARCO POLO in ein ortungstechnisch blindes Schiff verwandelte.
    Korom-Khan riß sich mit einem Fluch die SERT-Haube vom Kopf.
    „Es hat keinen Sinn mehr. Machen Sie allein weiter, Ahrat.
    Vielleicht habe ich mit manueller Steuerung mehr Glück."
    Ahrats Gesichtsausdruck bewies, daß er weder in die eine noch in die andere Methode jetzt viel Vertrauen setzte.
    „Was ist los?" schrie Danton und beugte sich zu dem Obersten hinüber.
    „Ich fliege jetzt das vierundzwanzigste Ausweichmanöver!"
    schrie der Ertruser zurück.
    Irgendwo im Schiff gab es ein explosionsartiges Geräusch.
    Wieder schrillten Alarmanlagen.
    Aus den Maschinenräumen meldete sich Chefingenieur Nemus Cavaldi.
    „Einer der Schwarzschildmeiler ist ausgefallen."
    Danton nahm die Hiobsbotschaft gelassen hin.
    „Wie steht es mit den anderen?"
    „Arbeiten einwandfrei -vorläufig! Wir versuchen den Schaden zu beheben."
    Die Verbindung wurde von einem Rauschen unterbrochen.
    Noch einmal wurde Cavaldis Stimme hörbar, aber diesmal so leise, daß Danton die Worte des Ingenieurs nicht verstand.
    Korom-Khan ließ die MARCO POLO ein paar tausend Meilen absacken und beschleunigte sie dann seitwärts, ein Manöver, das die überlasteten Maschinenanlagen mit dem Ausfall zweier Konverter quittierten. Doch die MARCO POLO bekam für ein paar Sekunden Luft, während sich über ihr die Ganjasenschiffe zu einem neuen vernichtenden Angriff formierten.
    Doch Korom-Khan besaß den Instinkt eines in die Enge getriebenen Tieres. Er wagte alles und stieß mit dem Schiff wieder nach oben, genau in die gegnerischen Verbände hinein, die sofort das Feuer eröffneten.
    Doch die MARCO POLO kam durch. Plötzlich erhellten sich die Bildschirme.
    „Der Weltraum!" rief Waringer beinahe ehrfürchtig. „Ich sehe den Weltraum wieder."
    Die MARCO POLO begann aus allen Bordwaffen zu feuern und errichtete hinter sich eine Feuerwand aus reiner Energie, die die Verfolger zumindest ein paar Sekunden aufhalten würde.
    Weit im Hintergrund flimmerte der Energieschirm der Arrivazone.
    Die MARCO POLO raste darauf zu.
    Danton merkte nicht, daß er sich vor Anspannung die Lippen blutig gebissen hatte.
    „Großartig!" schrie er Korom-Khan zu. „Ich glaube, daß wir jetzt durchkommen."
    Ein paar abseits wartende ganjasische Einheiten flogen der MARCO POLO entgegen. Die Absicht der gegnerischen Kommandanten war klar. Sie wollten die MARCO POLO in ein Gefecht verwickeln und sie aufhalten, bis die übrigen Verbände heran waren.
    Kosum schnaubte verächtlich. In der Feuerleitzentrale reagierten Major Guasa und seine Gunner hervorragend. Die Polgeschütze des Trägerschiffs eröffneten das Feuer auf die

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