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0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

Titel: 0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
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unbedingt im Krankenhaus haben wollte, fand jedoch keine Spur von ihm. Es schien so, als hätten es die unbekannten Brandstifter mitgenommen. Ob sonst noch etwas fehlte, konnte nur Jane feststellen.
    Eine Probe des noch heißen klebrigen Stoffes kratzte ich mit einem Messer ab und packte sie in ein Wasserglas, das ich in die Jackentasche steckte. Das Labor würde schnell herausfinden, worum es sich dabei handelte.
    Als ich den Telefonhörer abhob, bemerkte ich, daß die Leitung tot war. Ich ging der Strippe nach und fand sie dicht vor der Steckdose abgeschnitten. Also mußte ich die Feuerwehr von einem anderen Telefon aus anrufen, denn ich brauchte einen Spezialisten für die Brandbekämpfung, der auch noch die letzten Funken löschte, damit die Flammen nicht wieder aufloderten, nachdem ich weggegangen war.
    Neben dem Fahrstuhlschacht im Parterre fand ich eine Zelle und rief die nächste Feuerwache an. Ich erklärte, in welchem Briefkasten die Leute den Wohnungsschlüssel finden würden und sagte ihnen, sie sollten möglichst unauffällig die Wohnung aufsuchen, um nicht das ganze Haus in Panik zu versetzen.
    Nachdem ich den Schlüssel verstaut hatte, fuhr ich ins Headquarters zurück. Das Glas mit dem heißen Inhalt gab ich unserem Chefchemiker, der kurz die Nase daran hielt und dann sofort in seiner Giftküche verschwand.
    Als ich in das Bürozimmer unseres Chefs kam, saß Saranac auf einem Stuhl. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte gleichgültig seine Fußspitzen an. Phil lehnte neben der Tür, Mr. High saß auf seinem Drehstuhl und leitete die Vernehmung.
    »Jerry, Sie können bezeugen, daß dieser Mann Sie zusammen mit seinem Komplicen entführt hat?« fragte mich der Chef sofort.
    »Ja, unter Androhung von Waffengewalt und mit der erklärten Absicht, mich zu ermorden«, sagte ich fest. »Außerdem haben Sie einen Mordversuch an Jane unternommen.«
    »Die Kugel, die der Arzt herausoperiert hat, stammt aus dem Gewehr, das Sie weggeworfen haben«, sagte Mr. High eindringlich. »Ihre Fingerabdrücke konnten wir sicherstellen. Ich würde an Ihrer Stelle aufhören zu schweigen und endlich auspacken. Nach dem Lindbergh-Gesetz steht auf Ihrem Verbrechen die Todesstrafe. Wir werden Sie heute noch dem Richter überstellen, wenn Sie sich keines Besseren besinnen.«
    »Lassen Sie mich laufen, wenn ich alles erzähle?« fragte der Gangster ungerührt und blickte mit seinen ausdruckslosen Augen uns drei nacheinander an.
    »Natürlich nicht, das wissen Sie ganz genau«, erwiderte Mr. High. »Aber wie ist das, Jerry, halten Sie Ihre Anschuldigung wegen Kidnapping aufrecht, wenn Mr. Saranac uns hilft?«
    »Ich glaube, ich könnte es vergessen«, sagte ich langsam. »Damit wäre der Hauptgrund für die Todesstrafe hinfällig.«
    In Louis Augen blitzte es kurz auf.
    »Geben Sie mir das schriftlich!« forderte er.
    »Was wir versprechen, halten wir auch ohne Vertrag«, sagte ich kalt. »Erzählen Sie Ihre Story, und ich halte mich an meinen Vorschlag!«
    »Wer hat Sie und Lyman angestiftet?« fragte Mr. High sofort.
    »Ich weiß es nicht genau, der Boß verkehrte nur telefonisch mit Errol«, sagte Saranac leise, und seine Ruhe war bedenklich im Schwinden begriffen. Er blickte begehrlich auf die volle Zigarettenschachtel in Phils Brusttasche, und mein Freund warf ihm schweigend eine Zigarette zu.
    »Wer rief wen an?« fiel Phil ein. »Meistens der Boß, zu bestimmten Zeiten. Einmal auch Errol, aber allein.«
    »Die Nummer?«
    »Murray Hill 7 1300«, murmelte er. »Ich sah es durch die Scheibe, als Errol wählte.«
    »Wer ist außer Errol noch bei der Gang?«
    »Niemand. Wir zwei hatten nur die Aufgabe, den G-man zu bewachen.«
    »Mit Zielfernrohr und Maschinenpistole«, knurrte ich. »Bewachen ist wohl ein harmloser Ausdruck, Saranac.«
    »Warum haben Sie auf Miß Milford geschossen?« fragte Mr. High.
    »Das sollte ein Schreckschuß sein. Ich wollte sie nicht treffen.«
    »Louis«, sagte Phil sanft, »das ist hier keine Märchenstunde. Reiß dich etwas am Riemen! Ihr fürchtetet, daß sie etwas aussagen könne, und wolltet sie beseitigen, nicht wahr? Von wem kam der Auftrag?«
    »Errol hat das angeordnet, mehr weiß ich nicht.«
    »Wo ist Stig Patton?« fragte Mr. High. Louis zuckte nur die Schultern und schwieg.
    »Ihr habt ihn in den gestohlenen Krankenwagen gepackt, nachdem er erschossen worden war, und seid abgebraust, du und Errol«, sagte Phil schneidend. »Wo habt ihr ihn ausgeladen?«
    »Keine Ahnung,

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