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0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

Titel: 0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
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lassen Sie am besten einbetonieren.«
    »Ist bereits angeordnet. Glauben Sie denn, daß die Gangster wiederkommen werden?«
    »Möglich ist alles«, brummte ich. »Wir werden jedenfalls Ihr Geschäft noch zwei Tage lang bewachen. Ich hoffe jedoch, wir schnappen die Einbrecher sehr bald.«
    Mein nächster Besuch galt dem Polizeirevier, nachdem ich alle abmontierten Alarmanlagen im Keller verstaut hatte, wo sie ihrer weiteren Verwendung am kommenden Abend harrten. Der Sergeant vom morgendlichen Einsatz empfing mich und reichte mir den Untersuchungsbericht.
    »Einen halben Fingerabdruck fanden meine Leute auf dem verlorenen Dietrich, den wir Ihren Kollegen mitgege ben haben. Sonst haben die Brüder keine Visitenkarte hinterlassen, dafür aber für knapp tausend Dollar Sachschaden angerichtet. Den Revolver Ihres Freundes können Sie gleich mitnehmen.«
    »Haben Sie die angeblichen Blutspuren untersucht? Die Jacke war voll, und etwas muß am Boden zurückgeblieben sein.«
    »Yeah, es war Himbeersaft. Im Regal standen drei Dutzend Flaschen griffbereit.«
    »Okay, wir werden nächste Nacht noch einmal den Laden unter die Lupe nehmen, obwohl ich kaum glaube, daß die Gangster an zwei Tagen hintereinander kommen, aber wir dürfen kein Risiko eingehen.«
    Der Sergeant nickte und versicherte mir, daß er ab Mitternacht im Dienst sein werde und die Überwachung persönlich vornehmen würde. Ich ließ mir noch Phils Smith and Wesson aushändigen und kletterte wieder in meinen Jaguar.
    Die Vernehmung von Louis Saranac war auf elf Uhr angesetzt, und ich hatte bis dahin noch etwas Zeit. Von der nächsten Zelle aus rief ich das Krankenhaus an, in dem Jane Milford lag und erkundigte mich, wann sie sprechbar sei. Die Krankenschwester verband mich mit dem Doc, der mir eine halbe Stunde bewilligte. Gleichzeitig bat er mich in Janes Auftrag, an ihrem Apartment vorbeizufahren und ein dunkelbraunes Köfferchen mitzubringen, dessen Standort er mir genau beschrieb. Den Schlüssel würde ich im geöffneten Briefkasten finden.
    Ich fuhr in die Christopher Street. Linker Hand lagen im Grünen etliche Hochbauten, die zum Teil aus winzigen Wohnungen bestanden. Ein Apartment gehörte Jane. Ich parkte den Wagen dicht vor dem Eingang und fuhr nach oben, nachdem ich aus einem der 400 Briefkästen tatsächlich einen gezackten Schlüssel geholt hatte. Es war leichtsinnig von Jane, ihn so zugänglich aufzubewahren, aber sie mochte ihre Gründe dafür haben.
    An Janes Tür hing ein sehr kleines Namensschild. Ich steckte den Schlüssel ins Schloß und schnupperte. Es roch verdächtig verbrannt. Als ich die Tür mit einem Schwung aufriß, kamen mir dicke Rauchschwaden entgegen. Ich riß das Taschentuch vor den Mund, warf die Tür wieder zu und raste zum Treppenschacht, wo ich im Vorbeigehen einen Feuerlöscher hatte hängen sehen. Mit Wucht riß ich ihn aus der Verankerung und raste zurück.
    Tief Luft holend, stürmte ich in das winzige Apartment und kämpfte gegen einen beißenden Rauch und heftigen Hustenreiz an. Das Fenster konnte ich nur undeutlich als hellen Schimmer sehen, trotzdem kämpfte ich mich durch und öffnete beide Flügel. Für einen kurzen Augenblick steckte ich den Kopf in die frische Luft, atmete ein paarmal tief durch und rieb die tränenden Augen.
    Dann packte ich den Feuerlöscher, drehte das Ventil auf und war mit ein paar Schritten bei den züngelnden Flammen, die aus dem Sofa schlugen. Zischend fuhr das weiße Pulver auf den Brandherd und erstickte die Flammen dort, wo es hinkam. Ich hielt es eine Minute aus, drehte das Ventil zu und mußte wieder am Fenster frische Luft atmen. Das zweite Mal ging ich auf die Knie, sprühte unter das Sofa und löschte auch die Ecke des Teppichs, der bereits Feuer gefangen hatte.
    Eine dunkle klebrige Masse befand sich auf den Stoffen, die stark nach Benzol roch. Das Zeug mußte zweimal eingesprüht werden, bevor es zu schmoren aufhörte.
    Mit dem dritten Anlauf hatte ich das Feuer endgültig unter Kontrolle gebracht. Der Feuerlöscher reichte gerade aus, um alle Flammen zu ersticken. Die Wohnung sah übel mitgenommen aus, doch das kam nicht nur von dem Brand. Als sich die Rauchschwaden etwas verzogen hatten, war deutlich zu sehen, daß alle Schubladen offenstanden und die Einrichtungsgegenstände wild verstreut auf dem Boden lagen. Ein Tornado hätte nicht mehr Unordnung anrichten können.
    Ich durchsuchte systematisch das Wohnzimmer und das danebenliegende Bad nach dem Köfferchen, das Jane

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