Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

Titel: 0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
öffnen.
    »Was willst du noch von mir?« flüsterte sie und kauerte sich ganz eng zusammen.
    »Ich eigentlich gar nichts, aber der Boß hat dir ein paar Fragen zu stellen. Ich wette, er ist ganz schön geladen auf dich.«
    Errol Lyman wirkte trotz des angeklebten Menjoubartes und der schwarz gefärbten Haare immer noch wie ein Preisboxer. Jane war einer Ohnmacht nahe, hielt die Augen geschlossen und hing willenlos in den Polstern.
    Wie ein Lichtstrahl kam ihr die Erkenntnis, daß sich in ihrer Handtasche ein kleiner Derringer befand. Sie trug ihn erst seit drei Tagen und hatte ihn noch nie benutzt, aber jetzt sah sie keinen anderen Ausweg mehr. Unauffällig öffnete sie den Verschluß ihrer Handtasche, die sie auf dem Schoß hielt, ließ die rechte Hand darin verschwinden und suchte das kühle Metall. Ihre vor Aufregung zitternden Finger erfaßten den Griff. Ganz vorsichtig klappte Jane den Sicherungshebel nach vorn, steckte den Zeigefinger durch den Abzugsbügel und zwang sich, ruhig zu sein.
    Errol trat plötzlich hart auf die Bremse. 100 Yard vor ihnen standen zwei Streifenwagen der City Police quer, mit eingeschaltetem Blinklicht. Ein Verkehrsunfall hatte offenbar zu einer Stauung geführt.
    Mit leisem Fluch bremste Lyman den Wagen, äugte scharf zu den Polizisten hin und griff dann unter den Sitz. Hier hatte er seihen Revolver versteckt, den er sich griffbereit unter den rechten Oberschenkel schob. Mit einem Blick in den Spiegel vergewisserte er sich, daß seine Gefangene noch immer mit geschlossenen Augen in der Ecke kauerte. Er reihte sich links in die Schlange ein und zog sich die Taximütze wieder so tief ins Gesicht, daß er gerade noch unter dem Schild hervorschauen konnte. Ein Zigarrenstummel zwischen den Lippen machte ihn völlig unkenntlich.
    Zwei Cops standen auf der Straße und winkten die Wagenschlange vorbei. Rechts neben das Taxi schob sich ein Ford, dessen Fahrer den Ellbogen lässig auf die heruntergekurbelte Scheibe gelegt hatte. Er trug eine dunkle Sonnenbrille und blickte starr geradeaus.
    Jane wagte einen Blick aus halb geschlossenen Augen. Sie sah den breiten Rücken von Errol vor sich, die beiden baumlangen Cops in ihren dunkelblauen Uniformen auf der Straße und den fast stehenden Wagen. Sie verlor endgültig die Nerven. Jane hob die zitternde Hand mit dem Derringer und zielte auf Errols Schulterblatt.
    ***
    Im Krankenhaus empfing uns aufgeregtes Stimmengewirr.
    Wir kamen bis vor Janes Zimmer und prallten dort auf den Doc, mit dem ich zuletzt telefoniert hatte. »Wo ist Miß Milford?« fragte ich, nachdem ich einen Blick in das Zimmer geworfen hatte und das Bett leer fand.
    »Keine Ahnung, sie war vor 20 Minuten noch im Bett und schlief«, sagte der Doc aufgeregt.
    Phil suchte im ganzen Flur nach unserem Kollegen Murphy, der sie bewachen sollte. Er fand keine Spur von ihm, und auch die anderen wußten von nichts. Keiner hatte sie das Haus verlassen sehen, und der Doc schwor Stein und Bein, daß niemand das Hospital betreten hatte, der nicht genau registriert war.
    Ich wechselte mit Phil nur einen Blick, und wir machten auf dem Absatz kehrt. »Wie heißt das Kennwort für Murphy?« fragte ich noch auf der Treppe.
    »Babydoll«, sagte mein Freund. »Und wenn sein Wagen nicht vor der Tür steht, können wir ihn wahrscheinlich erreichen.«
    Das Funkgerät war noch eingeschaltet, und wir gaben zweimal das Codewort durch.
    »Hier Babydoll«, meldete sich Murphy munter. »Der Vogel ist ausgeflogen und rollt mit fremden gelben Federn nach Osten, Planquadrat c 7, dritte Speiche mit c.«
    »Babydoll, wir folgen«, rief Phil und faltete den Stadtplan auf. Die dritte Speiche im Planquadrat bezeichnete eine bestimmte Straße, die mit c anfing. Phil fand sie auf Anhieb und gab mir die Adresse durch.
    »Cathedral Street, nördlich vom Central Park.«
    Gelbe Federn stand für die gelbgestrichenen Taxis.
    »Hat der Vogel einen Ring am Fuß?« fragte Phil, während ich den neuen Kurs einschlug. Murphy gab uns gleich darauf die Zulassung des Taxis durch. Phil wechselte die Frequenz und meldete sich bei der Zentrale, während ich auf die Fifth Avenue einbog. Sekunden später erhielten wir die Mitteilung, daß das Taxi gestohlen worden war.
    »Geben Sie der City Police die Nachricht durch, Kontrolle in c 7!« sagte Phil erregt. »Wir sind in fünf Minuten ebenfalls da, aber Vorsicht, der Vogel könnte bissig sein!«
    Nach gut vier Minuten fuhr ich am Museum vorbei und hatte gleich darauf die Cathedral Street

Weitere Kostenlose Bücher