Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

Titel: 0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
ich verließ den Wagen zwei Block weiter und stieg in ein Taxi um, das wir dort abgestellt hatten. Damit fuhr ich zum Treffpunkt und ließ Errol einsteigen. Er hat Patton allein beseitigt.«
    »Aber geschossen hast du«, sagte Phil unerbittlich.
    »Das ist nicht wahr, ich habe nur den Wagen gefahren.« Gehetzt blickte er uns an. »Ich wußte doch gar nicht, was mit ihm los war.«
    »Um so schlimmer für dich, daß du mithilfst, harmlose Mitbürger abzuschießen wie Freiwild«, knurrte Phil.
    Louis sank in sich zusammen und gab keine Antworten mehr. Auf einen Wink von Mr. High öffnete Phil die Flurtür und ließ Saranac in seine Zelle zurückbringen.
    Der Chef hatte schon den Telefonhörer in der Hand und wählte das Archiv an. Dann gab er die Telefonnummer durch, die uns der Verbrecher genannt hatte, und verlangte den Anschlußinhaber. Nach zwei Minuten kam die Antwort. Mr. High notierte sich Name und Adresse und hielt mir schweigend den Zettel vor die Nase.
    »Das ist doch nicht möglich«, sagte ich verdutzt. »Da war ich noch vor einer halben Stunde.«
    »Jane Milfords Adresse«, sagte Phil erstaunt.; »Sie wird doch nicht der Boß sein?«
    »Fragen wir sie«, knurrte ich und war schon an der Tür. »Kommst du mit?« Phil hatte schon seinen Hut vom Haken gerissen und stürmte mir nach.
    ***
    Jane Milford lag mit geschlossenen Augen da, bis die Schwester das Krankenzimmer verlassen hatte. Dann entwickelte sie eine bemerkenswerte Aktivität. Trotz des Schulterverbandes schlüpfte sie gewandt aus dem Bett, huschte zur Tür und horchte einen Augenblick. Vorsichtig öffnete sie die Tür einen Spalt, sah niemand und huschte über den sehr langen Flur. Gleich um die Ecke befand sich ein Vestibül mit uralten Gummibäumen, ein paar hypermodernen Sesseln und einer Telefonzelle.
    Sie verschwand in dem kastenartigen Verschlag, löschte das Licht und wählte eine Nummer, nachdem der Nickel in den Schlitz gefallen war. Die Leitung blieb tot. Sie versuchte es noch zweimal, dann rief sie die Störungsstelle an und fragte, warum der Anschluß nicht erreichbar sei.
    »Ein Brandschaden«, sagte das Fräulein von der Bell Company, »die Techniker sind schon unterwegs, es wird nicht lange mehr dauern.«
    »Ist das Telefon abgebrannt?« fragte Jane erstaunt.
    »Nein, Madam, ein Zimmerbrand, bei dem die Leitung beschädigt worden ist, die Feuerwehr hat vor einer halben Stunde angerufen.«
    Schweigend legte Jane auf, strich sich eine Strähne ihres roten Haares aus dem Gesicht und lief in ihr Zimmer zurück. Ihr Puls war auf 110 gestiegen. Mit raschem Griff hatte sie den Pyjama abgestreift, riß die Kleider aus dem Schrank und zog sich in fliegender Hast an. Sie achtete nicht weiter auf die Wunde, die wieder zu bluten anfing. Mit zugerafftem Mantel und einem Kopftuch verließ sie das Zimmer, zog die Tür ins Schloß und lief eiligen Schrittes bis zur rückwärtigen Treppe, die als Notausgang diente. So leise wie möglich huschte sie die ausgetretenen Treppen hinunter und ging bis in den Keller.
    Jane hatte nicht bemerkt, wie sich ein Schatten aus dem Nachbarraum löste und ihr in ziemlichem Abstand folgte. Verwundert sah der FBI-Agent der Flucht zu und beschloß, Jane unauffällig zu folgen. Kopflos rannte Jane durch den kühlen Keller bis zu einer Tür, die in den Garten führte. Sie verschwand zwischen den Fliederbüschen, lief quer über den Rasen und suchte dann eine Lücke im Drahtzaun. Sie mußte bis zum Tor laufen, warf einen Blick Über die Schulter und rannte auf die Straße.
    Gegenüber stand ein Taxi, auf das sie blindlings zurannte. Atemlos riß sie den Schlag auf und ließ sich in die Polster fallen. Erschöpft schloß sie die Augen. Jane spürte plötzlich den brennenden Schmerz der frisch operierten Wunde.
    »Fahren Sie irgendwohin!« murmelte sie und schloß die Hände fest um die Handtasche.
    Eine halbe Minute später verließ der Agent den Garten, schwang sich in einen hellgrauen Ford und wendete mit quietschenden Reifen. Er sah gerade noch, wie das Taxi um die nächste Straßenecke bog, und folgte ihm.
    Jane bekam langsam wieder einen klaren Kopf und sah nach vorn. Ihr Blick traf den des Fahrers im Rückspiegel. Sie wurde kreidebleich.
    »Dein Pech, Baby«, grinste er und trat das Gaspedal etwas kräftiger durch. »Hätte nicht gedacht, daß du von selber aus dem Lysolbau kommen würdest, aber das vereinfacht meinen Job erheblich.«
    Instinktiv griff sie zum Türgriff. Die hinteren Türen waren von innen nicht zu

Weitere Kostenlose Bücher