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0487 - Ich, der Ganjo

Titel: 0487 - Ich, der Ganjo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erschaffen. Die Urmutter ist ein ungeheures Machtinstrument. Ich kann sie benutzen. Sollte ich sie jedoch jemals mißbrauchen wollen, wird Terton mich daran hindern. Er ist der Sicherheitsfaktor, den ich mir wünschte. Ich kann die Urmutter niemals einsetzen, um meine unbewußten Wünsche zu befriedigen."
    Ich wandte mich wieder Terton zu, denn ich spürte seine drängenden Gedankenimpulse.
    „Ich werde dich und deinen Freund durch die Urmutter begleiten", dachte er. „Natürlich werde ich nur eingreifen, wenn du Fehler begehst. Aber ich warne dich."
    Er bewegte sich rückwärts auf die Wand zu und verschwand darin. Wir konnten ihn nur noch als dunklen Schatten sehen.
    „Warte!" dachte ich hastig. „Wir müssen uns noch unterhalten.
    Wovor willst du mich warnen?"
    „Zweihunderttausend Jahre sind eine lange Zeit", erwiderte er ausweichend. „Es hat sich viel verändert. Ovaron."
    Damit erlosch die Wand. Terton war nur noch als dunkler Schatten zu sehen. der sich allmählich verflüchtigte.
    „Er ist weg!" stellte Rhodan lakonisch fest. „Glücklicherweise ist das Licht nicht ausgegangen. Jetzt finden wir vielleicht einen Durchgang nach unten."
    „Er ist nicht weg", korrigierte ich ihn. „Terton wird immer in unserer Nähe sein, solange wir uns innerhalb der Zentralstation der Urmutter aufhalten."
    Wir warteten, denn obwohl wir mit unseren Blicken noch einmal alles abgesucht hatten, konnten wir keine Boden oder Wandöffnung finden. Inzwischen hatte sich meine unerklärliche Furcht gelegt. Das Unbehagen jedoch war geblieben. Ich mußte erst wieder zu mir selbst finden.
    Eine Stimme ertönte. Es war nicht festzustellen, woher sie kam.
    „Die erste Identifizierung ist vorüber."
    Rhodan und ich sahen uns an.
    „Das war die Urmutter", sagte ich. „Sie beobachtet uns."
    Der Raum, in dem wir uns befanden, begann nach unten zu sinken. Er schien sich durch den Obelisken zu bewegen. Es war nicht festzustellen, wieviel Meter wir auf diese Weise zurücklegten, aber es verstrich eine Minute, bis der Raum zur Ruhe kam.
    Die Seitenwand begann auf einer Fläche von zehn Quadratmetern zu flimmern. Ein leises Summen ertönte. Es gewann rasch an Intensität und wurde zu einem Dröhnen.
    Ein Stück der Wand verschwand.
    Wir konnten in eine große Halle blicken. Sie war mit leuchtenden Metallplatten ausgelegt. Im Mittelpunkt stand ein pulsierender Kristall von Zwiebelform. Über die Wände huschten seltsame Muster. Es sah aus, als würden gleichzeitig ein paar Dutzend Filme ablaufen. Geblendet hielt ich beide Hände vor das Gesicht.
    Die Stimme. die wir schon einmal gehört hatten, sagte: „Tretet näher!"
    Wie unter einem inneren Zwang bewegten wir uns auf den Kristall zu. Ich blickte zu Boden. Durch meine Stiefel konnte ich meine Fußknochen sehen. Wenn ich ein Bein weit ausstreckte, wurden auch meine Beinknochen sichtbar. Das Dröhnen, das fast schmerzhaft war, ging von dem Kristall inmitten der Halle aus.
    Plötzlich berührte mich etwas. Ich blieb ruckartig stehen. Auch Rhodan hielt in seinen Bewegungen inne. Schwacher elektrischer Strom schien durch meinen Körper zu fließen.
    Der Kristall pulsierte heftiger. In seinem Innern schwamm eine schwarze Kugel.
    Ich sank zu Boden. Hoch über mir schienen sich Wolken zu bewegen. Langsam kroch ich weiter. Rhodan war irgendwo hinter mir. Es war mir nicht möglich, mich wieder aufzurichten.
    Der Kristall teilte sich an einer Stelle. Die Kugel schwebte heraus. Von ihr ging das Dröhnen aus. Sie glitt auf uns zu, wobei sie gleichzeitig auf und nieder sank.
    Der Kristall fiel in sich zusammen wie ein Ballon, aus dem die Luft entwich. Er verschwand völlig. Nur die Kugel war jetzt da, sie hüpfte wie ein Ball über den leuchtenden Boden.
    Unmittelbar über mir kam sie zur Ruhe.
    Ich entdeckte zwei fingergroße Erhebungen auf ihrer Außenfläche.
    Ein heftiger Stromstoß durchfuhr meinen Körper. Ich bäumte mich auf. Unwillkürlich griff ich nach der Kugel. Ich bekam einen der Metallfinger zu fassen. Er war teleskopartig und ließ sich einen Meter weit herausziehen. Obwohl er nicht dicker als einen halben Zentimeter war, ließ der Stab sich nicht biegen. Ich packte den zweiten „Finger" und zog auch ihn heraus. So entstanden zwei fühlerartige Gebilde. zwischen deren Spitzen blaue Blitze hin und her zuckten.
    Zwischen den Blitzen entstand ein käferähnliches Wesen von der Größe einer Hand. Es stand schwirrend an einer Stelle.
    Ich begriff, daß die Kugel eine Art Transmitter

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