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0487 - Ich, der Ganjo

Titel: 0487 - Ich, der Ganjo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war.
    Die Bedeutung des großen Käfers blieb mir verborgen.
    Ich kam wieder frei und konnte aufstehen. Aus den Augenwinkeln sah ich Perry Rhodan, eine große und schlanke Gestalt, die leicht vornübergebeugt hinter mir stand.
    Der Käfer kreiste um meinen Kopf. Ich griff nach ihm, aber er war so schnell, daß er mir jedesmal entkam. Er entfernte sich von mir, und ich torkelte hinter ihm her.
    Die Transmitterkugel blieb auf ihrem Platz. Der Käfer tanzte herausfordernd vor meinem Gesicht herum. Ich griff wieder ins Leere. Dann schnellte das Wesen plötzlich auf mich zu und krallte sich an meiner Brust fest. Der Aufprall warf mich fast um.
    Der Käfer verschwand in meiner Brust. Entsetzt blieb ich stehen, empfand aber keine Schmerzen. Langsam drehte ich mich herum. Zwischen den Stäben der Transmitterkugel erschienen jetzt weitere Käfer. Zwei, drei, ein ganzer Schwarm. Sie flogen auf mich zu.
    Auch Rhodan war von Käfern umgeben.
    Die mysteriösen Wesen sanken auf mich herab und verschwanden unter meiner Haut. Obwohl ich überhaupt nichts spürte, stellte ich mir vor, wie die kleinen Ungeheuer sich durch meinen Körper fraßen und ihn von innen heraus zerstörten.
    Schließlich gewann mein logisch arbeitender Verstand die Oberhand. Ich sagte mir, daß das, was ich jetzt erlebte, keine Realität sein konnte. Ohne mich um die Käfer zu kümmern, ging ich zu der Transmitterkugel und schob meine Hand zwischen die blitzenden Enden der Metallstäbe.
    Ich spürte einen leichten Entzerrungsschmerz und wurde bewußtlos.
     
    *
     
    Als ich zu mir kam, lag ich neben Rhodan auf glattem Metallboden von rostbrauner Farbe. Es war unheimlich still. Ich hob den Kopf. Wir befanden uns im Innern einer großen Kugel und lagen auf einer Art Podest. Das Podest ragte vier Meter hoch aus dem Boden und endete in einer runden Plattform von zehn Meter Durchmesser.
    Rhodan bewegte sich. Ich schüttelte ihn, bis er endgültig bei Bewußtsein war.
    „Die Käfer sind weg!" rief ich ihm zu. „Sind Sie mir gefolgt?"
    „Als ich Sie verschwinden sah, griff ich ebenfalls nach der Kugel", berichtete er. „Wir haben eine Art Transmittersprung erlebt."
    Ich blickte mich um und versuchte herauszufinden, welche Bedeutung dieser Raum haben konnte. Aber es gab nur das Podest mit der Plattform. Wir waren in der Hohlkugel gefangen.
    Rhodan sah mich grimmig an.
    „Die Urmutter treibt ihr Spiel mit uns, Ovaron. Sie sind der Ganjo! Befehlen Sie dem Roboter, daß er uns in Ruhe läßt."
    Ich versprach mir von einem solchen Vorgehen wenig Erfolg, richtete mich aber auf.
    Breitbeinig stand ich auf dem Podest.
    „Urmutter!" schrie ich. Meine Stimme kam mir übermäßig laut vor.
    Zu meinem Erstaunen erhielt ich Antwort.
    „Was willst du, Heimkehrer aus der Zeit?"
    „Du bist meine Schöpfung! Inzwischen hast du mich identifiziert.
    Terton der Dunkle war der letzte Beweis. Jetzt gehorche mir! Ich muß die Ankunftsschaltung durchführen."
    Eine Pause entstand. Ich wußte, daß dieses riesige Robotgehirn keine Zeit zum Nachdenken brauchte. Tief unter der Oberfläche von Sikohat liefen jetzt energetische Ströme von Speicher zu Speicher, klickten Relais und summten Aggregate.
    „Ganjo!" rief die Urmutter. „Du selbst hast verlangt, diesen Weg zu gehen, wenn du jemals zurückkehren solltest. Du bist der einzige Ganjase, der mein Zentrum erreichen kann. Du hast diesen Weg bestimmt. Nun mußt du ihn gehen."
    Ich senkte den Kopf.
    „Mein Volk ist in Gefahr", sagte ich leise. „Unter diesen Umständen wäre es besser, wenn wir uns einigen könnten."
    Die Stimme schien belustigt zu sein.
    „Wie willst du etwas umgehen, was durch Programmierung festgelegt ist?"
    „Das ist richtig", mischte Rhodan sich ein. „Jedes weitere Gespräch ist sinnlos. Wir müssen uns durchkämpfen. Denken Sie nach, was Sie vor zweihunderttausend Jahren alles an Schwierigkeiten programmiert haben."
    „Ich kenne keine Einzelheiten", gestand ich. „Es handelte sich um eine Pauschalprogrammierung. Die Urmutter selbst hat daraus den Weg entwickelt."
    Rhodan schob sich zum Rand der Plattform und hockte sich dort nieder.
    Ich hatte das Gefühl, mich bei ihm entschuldigen zu müssen.
    „Wir werden es schon schaffen, Terraner."
    „Natürlich!" versetzte er sarkastisch. „Ich frage mich nur, wie wir die Dinge in den Griff bekommen wollen. Bisher wurden wir nur herumgestoßen. Solange wir nicht die Initiative ergreifen können, werden wir unser Ziel nicht erreichen."
    Ich ließ mich über den

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