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0487 - Im Tempel des Drachen

0487 - Im Tempel des Drachen

Titel: 0487 - Im Tempel des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist da.«
    »Du hast Shimada gesehen?«
    Ich hob die Schultern. »Nicht direkt, aber wenn etwas blau in der Dunkelheit leuchtet…«
    »Okay, verstanden.« Suko wandte sich an Yakup und zog ihn an der Schulter herum. »Hast du gehört?«
    »Nein, was denn?«
    »Shimada lauert in der Tempelhalle.«
    Yakup schluckte, blickte mir ins Gesicht, ich aber deutete auf Shao. »Nur sie kann Lin Cho davon überzeugen, dich dorthin zu bringen, wo sich die Handschuhe befinden.«
    »Warte, John«, sagte Shao leise und nahm den Kontakt mit diesem uralten Zombie auf.
    Auch bei uns drängte die Zeit, aber das konnten wir dem Zombie nicht sagen. Er dachte völlig anders. Wir beobachteten sein Gesicht. Manchmal kann man die Antworten an den Zügen ablesen. Bei Lin Cho war das nicht der Fall. Er hob den rechten Arm und berührte Shao, bevor er vorging.
    Die Chinesin wandte sich an uns. »Er wird uns den Weg in die Tiefe zeigen.«
    »Und was erwartet uns dort?« fragte ich.
    »Das Reich des Drachengotts.«
    »Das ist so gut wie eine Vorhölle.«
    »Nein, nicht direkt!« widersprach Shao. »Der Drachengott und Buddha haben sich hier verbündet und praktisch die Waffe geschaffen. Wer sie trägt, auf dessen Seite steht der Drachengötze. Es klingt kompliziert, ist aber ganz einfach.«
    »Dann brauchen wir nur hinzugehen und die Handschuhe an uns zu nehmen?«
    Shao lächelte. »Eigentlich ja.«
    »Und wo ist der Haken?« fragte Suko.
    Shao schaute bei ihrer Antwort gegen die Mauern. »Sicherlich gibt es einen Haken. Der Weg in die Welt des Drachengotts ist mit Gefahren bespickt. Er ist nicht einfach, denn wir steigen hinein in die Finsternis und wohl auch in eine andere Dimension, obwohl es uns nicht so vorkommen wird. Rechnen wir mit Gefahren.« Sie räusperte sich und fügte noch etwas hinzu. »Nur der ist würdig, die Waffe an sich zu nehmen, der die Gefahren überwindet.«
    »Hervorragend«, sagte ich und klatschte symbolisch in die Hände. »Hinzu kommt aber noch Shimada.«
    »Ja, er ist ebenfalls stark genug, um die Hindernisse aus dem Weg zu räumen.«
    »Bleibt uns etwas anderes übrig?« fragte Suko.
    Ich schüttelte den Kopf. »Wohl kaum…«
    »Dann los!«
    Ein gutes Gefühl hatte ich nicht. Aber so war das nun mal in unserem Job. Die Gefahr stand immer an erster Stelle…
    ***
    Es war von der Tiefe und der Finsternis gesprochen worden, die unter dem Kloster lauerte. Deshalb brauchten wir Licht zur Orientierung. Bevor wir unseren eigentlichen Weg anträten, streckte Lin Cho die magere Hand nach einer Fackel aus, die er aus einer Nische hervorzog.
    »Wir haben doch unsere Lampen!« flüsterte ich.
    Shao hatte die Worte gehört. »Das Licht reicht nicht, John. Nur Feuer kann die Dunkelheit bekämpfen.«
    Ich gab keine Antwort. Shaos Sätze konnten symbolisch gemeint sein. Zudem mußten wir uns auf einige Überraschungen gefaßt machen, die Tiefe steckte voller Gefahren.
    Gewarnt davor hatte uns Lin Cho nicht. Er hielt die Fackel, die Yakup angezündet hatte. Wie eine rötliche Fahne schwankte der Feuerschweif über dem Kopf des Zombies.
    Lin Cho ging auch voraus. Er führte uns durch düstere, alte Gänge, die das Kloster durchschnitten.
    Es roch nach Staub und Moder. Auf meiner Zunge spürte ich einen unangenehmen Geschmack. Die dicken Wände und Mauern kamen mir vor wie ein Gefängnis. Für mich war es ein Rätsel, wie es die Shaolin-Mönche hier so lange aushalten konnten.
    Der Drachengott und Buddha hatten sich hier getroffen und sich gegenseitig nicht vernichtet. Die Allianz war gelungen. Es fragte sich nur, ob wir davon profitieren konnten.
    Der Staub blieb auch weiterhin unser Begleiter. Ich machte den Schluß der kleinen Prozession. Hin und wieder blickte ich mich um, aber Shimada verfolgte uns nicht. Der blaue Schein, der den Dämon stets begleitete, blieb draußen.
    Unmerklich ging es tiefer. Es war nicht die Tiefe oder die Dimension des Drachengotts, der Weg fiel nur einfach ab. Fenster oder Luken sahen wir nicht mehr, dafür entdeckte ich nischenähnliche Zellen, die sich wie aufrecht stehende Kästen innerhalb der Wände abzeichneten. Hier hatten die Mönche gewohnt und sich zum Einzelgebet zurückgezogen. Nein, das wäre nichts für mich gewesen.
    Der untote Shaolin führte uns noch weiter. Er fand sich mit traumwandlerischer Sicherheit zurecht und blieb schließlich vor einer breiten Tür stehen, die verschlossen war.
    Bevor er sie öffnete, drehte er sich um und hielt die Fackel hoch. Über sein und unsere Gesichter

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