0488 - Plan der Vernichtung
der Fremden, die MARCO POLO, zu suchen und, wenn möglich, zu vernichten. Schnelle, moderne Schiffe unter dem Kommando erfahrener und treuer Kommandanten. Und im Flaggschiff saß der Offizier der Marsav, des takerischen Geheimdienstes.
Sein Name war Raekolond.
Als die ersten Impulse zweier treibender Körper auf den Schirmen der Ortung sichtbar geworden waren, hatte dies den Offizier alarmiert. Er mußte von Berufs wegen mißtrauisch sein.
Und als dann noch aus dem zweiten, kleineren Objekt ein dritter, noch kleinerer Impuls sich abgesondert hatte und mit einer in bezug auf seine eigene Größe viel zu hohen Geschwindigkeit auf den Pulk der fünfhundert Schiffe zugerast war, hatte sich Raekolond alarmiert gefühlt. Er ließ eine Verbindung zur Funkabteilung erstellen und hörte mit, wie sich der Mann in Raumnot identifizierte.
Raekolond wandte sich an den Kommandanten des Flaggschiffes, das langsam auf den treibenden Mann im Raumanzug zuglitt und ein Enterkommando klarmachte.
„Wir holen ihn selbstverständlich ein, nicht wahr?" fragte der Marsav-Mann.
Er war der Besitzer jener kühlen und distanzierten Stimme, die dem Sextolotsen aufgefallen war. „Ein Flüchtling der Ganjasen kann für uns von höchstem Interesse sein."
Der Kommandant nickte und beobachtete auf zwei Schirmen, wie der schwere Raumanzug mit dem blinkenden Positionslicht sich näherte und wie sich das Schleusenkommando bereit machte.
„Dazu noch ein Flüchtling, der den Taschkar zu sprechen verlangt!" stellte er ironisch fest. „Er muß wichtig sein!
Wenigstens ist er selbst davon überzeugt."
Ein Geschütz wurde klargemacht und richtete sich auf den Sammler ein, der auf den Zielschirmen deutlich sichtbar in der Nähe der Schiffe trieb. Einige Meldungen wurden an die anderen Begleitschiffe abgestrahlt, dann feuerte das Geschütz ein einziges Mal und vernichtete den Sammler. Er verschwand in einer runden, kleinen Wolke aus stechender Helligkeit.
„Sollen wir auch das kleinere Schrottstück zerschießen?" kam die Anfrage von einem der drei Schiffe, die das Flaggschiff begleitet hatten.
Der Kommandant erwiderte: „Später. Erst muß der Mann an Bord sein."
Sie sahen schweigend zu, wie der Raumanzug mit dem blinkenden Licht an der Helmseite näher trieb. Er änderte seine Geschwindigkeit, und er änderte auch seinen Kurs. Das Kommando brauchte so gut wie nicht einzugreifen. Der Mann namens Guvalasch schwebte, da die Schutzschirme abgeschaltet worden waren, in eine kleine Schleuse hinein, deren lichterfülltes Viereck ihm als deutliche Orientierung gedient hatte. Dann setzte er die Sohlen auf den Boden, der aus gerastertem Metall bestand, und fühlte, wie jemand die künstliche Anziehungskraft einschaltete.
Es waren Takerer.
Er hatte es schon an der eiförmigen Konstruktion der Schiffe gesehen. Der Sextolotse merkte nicht, daß im gleichen Augenblick, da er die Schleuse betrat und dort den Helm abnahm, weil er Männer ohne Raumanzüge sah, der VASA vernichtet wurde.
Er schaltete die Anzugsversorgung aus und hörte, wie einer der Männer zu ihm sagte: „Der Kommandant und Raekolond lassen Sie in den Zentralraum bitten, Guvalasch!"
Der alte Mann stieg aus dem Anzug, legte seinen Gurt wiederum und schnallte die Waffe um die Jacke, dann nickte er.
„Bringen Sie mich bitte dorthin. Herzlichen Dank für die Rettung."
Der breitschulterige Takerer mit dem runden Kopf sagte, breit und gelassen grinsend: „Schon in Ordnung. Eine Abwechslung in der Bordroutine, wissen Sie!"
Wenige Minuten später schüttelte der Sextolotse mit einem mäßig unterwürfigen Lächeln dem Offizier der Marsav die Hand und nahm dann in einem Sessel Platz.
Der Kommandant sagte: „Wir haben diese merkwürdig aussehenden Raumschiffe vernichtet. Es waren Sammler?"
Guvalasch nickte und sagte leise: „Es waren Sammler. Und dort, woher diese Sammler kamen, sind noch viele andere. Ich habe Ihnen eine lange Geschichte zu erzählen. Vorausgesetzt, Sie ermöglichen mir ein Gespräch mit dem Taschkar."
Der junge Marsav-Offizier und der Kommandant sahen sich an, dann nickte der Kommandant des Flaggschiffes und versprach: „Wir werden tun, was uns für richtig erscheint. Zuerst: Woher kommen Sie?"
Der Sextolotse merkte es natürlich sofort. Dies war ein Verhör. Zwar blieben beide Männer durchaus höflich, ließen Getränke und Sandwiches servieren, aber sie fragten ununterbrochen und mit der geschulten Systematik langer Erfahrung.
Er sagte ihnen, woher er
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