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0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

Titel: 0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mann strömte etwas aus, das Angst machte. Eine gewisse Kälte, aber nicht mit der des Winters zu vergleichen. Sie war bei diesem »Blinden« anders. Sie kam von innen, so daß man, wenn man ihm begegnete, lieber einen Bogen schlug.
    Um den Blinden bestand ein gewisser Freiraum, der auch niemals geschlossen wurde.
    So ging er störungsfrei weiter. - Er näherte sich auch dem kleinen Restaurant, vor dem wir es uns gemütlich gemacht hatten und die Hälfte des Carpaccio bereits gegessen hatten.
    Hin und wieder trank ich einen Schluck vom kühlen Rose. Die feinen Pfifferlinge genoß ich besonders. Als Mario vorbeikam und unsere Komplimente hörte, verbeugte er sich und versprach, sie an seinen Partner weiterzugeben.
    Aber das Unheil kam näher.
    Es war der in Schwarz gekleidete Mann mit dem hohen Zylinder. Andere Kollegen hatten ihn schon gesehen, nur Glenda und ich achteten nicht auf ihn, zudem drehten wir ihm unsere Rücken zu.
    Wir wurden erst aufmerksam, als er neben uns stehenblieb. Ich schaute hoch, Glenda ebenfalls, und beide sahen wir in das von den Gläsern der Sonnenbrille beherrschte Gesicht, das sich uns entgegengesenkt hatte. Die fleischigen Lippen waren zu einem Lächeln verzogen, ich sah auch die Hand, die gekrümmt über dem Stockgriff lag, und spürte plötzlich die Kälte, die mich durchströmte.
    Ich mochte den Kerl nicht.
    »Ja bitte«, sagte ich und erhob mich.
    Der Mann lächelte weiter, hob seinen Stock an und entfernte die Hand vom Griff.
    Ich sah das weit aufgerissene Schlangenmaul, hörte das Zischen, warf mich zurück, fiel zwischen andere Kollegen und quer über einen Tisch, hörte ein häßliches Lachen und vernahm den gellenden Schrei meiner Sekretärin. Dann blendete mich ein gleißender Blitz, und ich spürte gleichzeitig den ziehenden Schmerz auf meiner Brust.
    Das Kreuz hatte ihn abgegeben.
    Eine Warnung, die allerdings zu spät erfolgt war. Der Rächer des Schwarzen Tods hatte bereits zugeschlagen…
    ***
    Um mich herum herrschte das große Chaos, das ich allerdings nicht ordnen konnte. Helfende Hände zerrten mich auf die Füße. Ich stand da mit leicht zitternden Knien, konnte noch immer nichts sehen und vernahm die aufgeregten Stimmen.
    Mit einer Hand wollte ich über die Augen wischen und merkte im letzten Augenblick, daß irgendeine Soße an meinen Fingern klebte. So ließ ich es bleiben.
    »Glenda?«
    Ich rief ihren Namen und bekam auch Antwort. Leider nicht von ihr. Ein Kollege sagte: »Sie ist verschwunden!«
    »Weggelaufen?«
    »Nein, einfach so. Verdammt, ich weiß es doch auch nicht. Es ging alles viel zu schnell. Dieser Kerl mit der Sonnenbrille hat dafür gesorgt. Er… er nahm sie kurzerhand mit.«
    Ich schüttelte die Hände ab, die mich festhielten, und taumelte vor. Erst jetzt lichtete sich der grelle Schein vor meinen Augen. Seltsamerweise blendete er, obwohl er dunkel war. So etwas war kaum zu erklären.
    Jemand reichte mir Wasser. Es war Mario, der sich um mich kümmerte. Seine Stimme zitterte. »Legen Sie den Kopf zurück. Sie… Sie müssen Ihre Augen auswaschen, Mr. Sinclair.«
    Ich gehorchte, wollte es selbst tun, aber Mario ließ es sich nicht nehmen, mir mit dem angefeuchteten Tuch die Augen auszureiben. Dabei sprach er von dem großen Unglück, das ausgerechnet unter dem Schutz von Scotland Yard passieren mußte.
    »Ich kann auch nichts machen!« keuchte ich. »Es war einfach so.«
    »Und die Signorina?«
    »Ist weg.«
    »Aber wieso…«
    Ich beugte den Kopf nach vorn. Allmählich erkannte ich die Umrisse der Gäste. Keiner saß mehr auf seinem Stuhl. Sie standen, waren ratlos und diskutierten.
    Ich drehte mich und schaute dorthin, wo ich gelandet war. Der Tisch stand nicht mehr, die Stühle ebenfalls nicht. Das Essen hatte sich zwischen ihnen verteilt.
    Unser Tisch war nur ein wenig zur Seite gerückt worden. Das Essen befand sich noch auf den Tellern.
    Ich drückte meinen Rücken durch und hob den Kopf an. In den Augen brannte es noch. Automatisch begann ich zu weinen, aber die Tränen löschten den Schmerz.
    Glenda war - verschwunden, entführt! Mit dieser Tatsache mußte ich mich abfinden. Aber wer, zum Teufel, steckte dahinter? Wer besaß die Macht, sie auf diese ungewöhnliche Art und Weise einfach an sich zu reißen und mitzunehmen, so daß sie nicht mehr sichtbar war?
    In meiner Erinnerung tauchte die dunkel gekleidete Gestalt auf, die einen Zylinder auf dem Kopf und eine Sonnenbrille vor den Augen getragen hatte.
    Eine mir unbekannte Person. War sie

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