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0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

Titel: 0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erinnerst dich mal wieder an eine alte Frau?«
    »Alte Frau ist gut.«
    »Da hast du aber Glück gehabt, daß du mich erreichst. Jane ist schon auf dem Weg zum Wagen.«
    »Ihr wolltet weg?«
    »Ja, in der Portobello Road hat mal wieder ein neuer Laden eröffnet, in dem es alte Bücher gibt. Vielleicht finde ich einige Schätzchen, die ich in mein Regal stellen kann.«
    »Den Laden gibt es doch morgen noch?«
    Die Horror-Oma, wie sie mit »Kampfnamen« hieß, begann zu lachen. »Ich weiß schon, worauf du hinauswillst.«
    »Genau, ich komme.«
    »Dann werde ich schon den Tee aufsetzen. Gibt es denn großen Ärger, mein Junge?«
    »Das kann man wohl sagen. Irgend jemand hat Glenda Perkins entführt. Von meiner Seite weggerissen.«
    Lady Sarah sagte zunächst nichts. Dann meinte sie: »Das ist ja schrecklich.«
    »Deshalb müssen wir sie finden.«
    »Dann beeil dich, John!« Bei dieser Antwort hatte ihre Stimme einen harten Klang bekommen.
    »Ich bleibe am besten hier«, sagte Suko, als ich mich erhoben hatte und zur Jacke griff. »Wenn der Typ wieder anruft, ist wenigstens einer da, der ihm antworten kann.«
    »Gute Idee.«
    »Bleib nicht solange, John.«
    Ich schlüpfte in die Jacke. »Keine Sorge, ich werde mich beeilen.«
    ***
    Sie war bei den Toten…
    Eine schreckliche, eine unheimliche und kaum zu fassende Vorstellung, aber sie stimmte.
    Glenda befand sich bei den Toten. Sie lebte in einer Welt, die keine Grenzen besaß und sich gleichzeitig auf ein bestimmtes Areal beschränkte. Und dort gab es die Toten.
    Die schrecklichen Gestalten, die in der Schwärze der Nischen hingen und manchmal vorpendelten, wenn ein warmer Wind sie bewegte. Dann erschienen ihre Gesichter mit den verdrehten Augen, der bleichen, eingefallenen Haut. Um die mageren Körper flatterten Leichentücher.
    Manchmal drang auch schwarzer Nebel aus dem Boden, der die Toten fetzenartig umwehte.
    War es das Jenseits? War es die Hölle oder nur einfach die Welt des Rächers.
    Er hatte Glenda telefonieren lassen und war verschwunden. Er ging einfach hinein in die Schwärze.
    Seine Schritte verklangen wie die dumpfen Schläge einer alten Totenuhr.
    Glenda blieb zurück.
    Sie war nicht gefesselt, dennoch wußte sie, daß sie diesem Gefängnis nicht entrinnen konnte. Nach dem ersten Schrecken und den Anfällen von Panik hatte sie sich jetzt ein wenig beruhigt, obwohl sie noch über das Gespräch mit John Sinclair nachdachte.
    Der Fremde hatte ihr plötzlich einen Telefonapparat in die Hand gedrückt. Aus dem Nichts war er entstanden, so jedenfalls war es Glenda vorgekommen, und er hatte ihr die Worte, die sie sagen mußte, in den Mund gelegt.
    Er wollte Sinclair!
    Er war jemand, der den Geisterjäger bis aufs Blut haßte, denn Sinclair hatte den Schwarzen Tod vernichtet.
    Glenda kannte nicht einmal seinen Namen, doch den würde er ihr noch früh genug mitteilen.
    Und so wartete sie voll innerer Angst in dieser drückenden, wattigen Schwärze in der Welt der Toten. Sie dachte daran, daß sie in der Sonne gesessen und es sich hatte gutgehen lassen, bis plötzlich der Mann mit der dunklen Brille erschienen war und grausam zugeschlagen hatte.
    Die Welt der Toten…
    Das Jenseits? Die Hölle, ein Fegefeuer? Glenda kannte diese Begriffe sehr gut, aber keiner davon traf zu. Das war hier zwar eine Hölle, aber eine andere als die, die man normalerweise als Hölle ansah. Hier regierte er mit.
    Und er besaß Macht!
    Er spielte mit ihr, er veränderte die Umgebung wie ein Magier, aber die Angst blieb.
    Glenda senkte ihren Blick. Die Füße konnte sie nicht erkennen. Sie wurden von den schwarzen Nebelwolken umweht, Glenda bekam den Eindruck, in der Schwebe zu stehen, irgendwo zwischen den Welten und an den Grenzen der Dimensionen.
    Er hatte sie bewußt allein gelassen. Es kam ihr vor wie eine Folter. Sie sollte ihre Angst kennenlernen und zitternd darauf warten, daß er zurückkehrte.
    Glenda Perkins gehörte nicht zu den Frauen, die so schnell aufgaben. Sie war durch eine harte Schule gegangen und hatte in ihrem Leben schon schlimme Dinge erlebt.
    Sie dachte auch daran, was ihr John Sinclair oft genug gesagt hatte. Nur nicht aufgeben, solange noch ein Funken Leben in ihrem Körper steckte. Man findet immer die Kraft, noch zu kämpfen.
    Wenn sich eine Chance bot, dann mußte man sie ergreifen.
    Glenda dachte an diese Worte, die ihr leider keinen Mut geben wollten. Sie sah die Chance nicht.
    Sie wußte nicht einmal, wohin sie sich wenden sollte. Es gab keine

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