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0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

Titel: 0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Richtungen, nur eben die Schwärze und manchmal die Gesichter, die aus ihr hervorschauten, mit ihren glotzenden Augen und der grauen Haut.
    Die Leichen hingen in den Nischen, als hätte der Unheimliche sie gesammelt.
    Ein Zittern lief durch ihren Körper. Es war ein stromstoßartiges Beben, eine Folgereaktion, und Glenda fror plötzlich so, als hätte man ihre Füße in Eiswasser gestellt. Der Drang, sich zu bewegen, verstärkte sich. Sie konnte einfach nicht mehr auf dem Fleck stehenbleiben und ging den ersten Schritt, obwohl sie dabei das Gefühl bekam, ins Leere zu treten.
    Das aber geschah nicht.
    Der Untergrund war vorhanden, manchmal war er fest, an anderen Stellen zeigte er eine knetgummiartige Weichheit.
    So lief sie tiefer in diese unbekannte Welt hinein, ohne allerdings zu wissen, wohin sie genau ging und wo das Ziel lag.
    Die Nischen befanden sich zu beiden Seiten. Dort wurde die Finsternis wie von gewaltigen Händen zur Seite geschoben, und Glenda erkannte die schrecklichen Gestalten der Toten deutlicher.
    Waren sie wirklich tot, oder lebten sie als Zombies, als Seelenlose, als lebendige Leichen?
    Glenda wollte sie nicht anschauen, deshalb senkte sie den Blick und starrte wieder nach vorn.
    Ihr Entführer ließ sich nicht blicken, und so schritt Glenda tiefer in die raum- und grenzenlose Schwärze hinein, die sie wie ein Mantel umgab, der aber nicht schützte, sondern die Angst noch steigerte.
    Auch bekam sie das Gefühl, in eine Enge zu laufen. So etwas Ähnliches wie ein Gang schluckte sie, der vor ihr allmählich zuwuchs. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Das Gefühl, die Enge als körperlichen Druck zu erleben, verstärkte sich weiter. Der kalte Schweiß brach ihr am gesamten Körper aus.
    Glenda schaute nach vorn, dann zur Seite. Waren die Leichen tatsächlich näher herangerückt?
    Sie konnte es nicht sagen, wollte auch nicht auf dem Fleck stehenbleiben und setzte ihren Weg fort.
    Die Schwärze besaß einen Namen - Angst!
    Glenda schaffte es nicht, das Gefühl zu unterdrücken. Es umklammerte sie, es war wie eine Krake mit zahlreichen Armen, die überall zudrückten. Obwohl sie ging, hörte sie ihre Schritte nicht.
    Dann legte sich etwas von hinten auf ihre Schulter. Glenda erstarrte. Sie spürte den Druck, konzentrierte sich darauf, zitterte, wußte, wer es war und drehte sich trotzdem um.
    Der Arm war wie ein bleicher, verdorrter Ast aus der Nische gestoßen, und eine Hand hatte sie berührt. Sie lag schwer auf der Schulter. Glenda schielte auf die Finger, die von einer dünnen Haut überzogen waren, und mußte mit ansehen, wie sich die Spitzen bewegten, als wollten sie auf der Schulter einen Rhythmus trommeln.
    Gleichzeitig erschien das Gesicht der Leiche. Ein blasser, ballonartiger Schädel, in dem der Mund schief stand, als hätte jemand einen Messerschnitt quer über die untere Gesichtshälfte geführt.
    Sekunden wurden für Glenda Perkins zu Ewigkeiten. Sie bekam kaum mit, wie sich der Körper wieder zurück in die Nische bewegte und die kalte Totenhand von ihrer Schulter abrutschte. Die Leiche pendelte wieder zurück. Lautlos schwang sie in die Nische, wo sie blieb.
    Glenda atmete aus. Sie hätte jetzt einen Stuhl gebraucht, um sich von dem erlebten Schrecken erholen zu können, aber es war noch nicht beendet. Die anderen Leichen zeigten sich ebenfalls. Sie drängten ihre Körper aus der Nische, die bleichen Gesichter bildeten Inseln wie Flecke. Auf den Lippen lag ein erstarrtes und wie festgefressenes Grinsen.
    Das war der absolute Schrecken…
    Und er bekam eine Akustik. Zuerst war es nur ein hohes, kicherndes Geräusch, ein leises Lachen, das sich immer mehr verstärkte und zu einem regelrechten Geschrei wurde: Die Toten schrieen…
    Sie spielten mit ihren geisterhaft hohen Stimmen, als wollten sie eine besondere Melodie intonieren.
    Aus Schreien und Lachen bestand sie. Dazwischen das schrille Flüstern, manchmal wie ein Versprechen klingend, dann leiser werdend.
    Dafür vernahm Glenda ein anderes, ihr mittlerweile bekanntes Geräusch.
    Schritte…
    Der Unheimliche kam zurück.
    Sie sah ihn noch nicht, die Dunkelheit verbarg ihn vor ihren Blicken. Aber er näherte sich ihr, denn seine Schritte nahmen an Lautstärke zu. Man konnte sie auch als dumpfes Trommeln bezeichnen, manchmal abgehackt, dann wieder verhallend.
    Unterschiedlich wie diese unheimliche Welt der Toten…
    Vor ihr verschwand die Dunkelheit. Inmitten der Schwärze entstand eine graue Insel, in die hinein sich eine Gestalt

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