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0489 - Gucky und der Verräter

Titel: 0489 - Gucky und der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Konverter funktioniert", sagte Tibora sachlich.
    Während Naschal die notwendigen Berechnungen vornahm, saß Remtaschatz gespannt vor den Orterschirmen und beobachtete die Verfolger. Seine Hände ruhten vor den Kontrollen, jederzeit bereit, eine schnelle Notschaltung vorzunehmen. Aber die drei Schiffe blieben in ihrer Formation und holten langsam, aber sicher auf. Der Funkempfänger blieb weiterhin stumm.
    Die Entfernung betrug noch knapp hunderttausend Kilometer.
    In diesem Augenblick blitzte am Bug des mittleren Verfolgers ein Energieschuß auf. Der violette Strahl fuhr dicht an der TSCHAR vorbei und verlor sich weiter vorn zwischen den Sternen in der Unendlichkeit. Ganz offensichtlich handelte es sich um einen Warnschuß.
    Remtaschatz’ Hand lag sofort auf den Kontrollen. Ohne sich umzudrehen, fragte er: „Naschal, wie weit sind Sie?"
    „Fertig, in einer Minute. Wollen wir warten?"
    „Ja. Sie sind zu drei Warnschüssen verpflichtet."
    Tibora sagte: „Nur dann, wenn es sich in der Tat um Schiffe der Patrouille handelt!"
    Sie sagte es mit einer seltsamen Betonung, so als bezweifelte sie diese Tatsache. Remtaschatz warf ihr einen forschenden Blick zu, während Naschal den Navigationsroboter für die Linearetappe vorbereitete.
    „Wer sollen sie sonst sein, Tibora?"
    „Piraten, Rem! Ihr ganzes Verhalten deutet darauf hin. Sie hätten uns längst angefunkt, wenn sie nicht selbst größten Wert darauf legten, ihren Standort geheimzuhalten. Patrouillenschiffe der Behörde sind sogar verpflichtet, ständig in Kontakt mit dem nächsten Stützpunkt zu bleiben, damit ihnen bei unvorhergesehenen Fällen sofort Unterstützung gewährt werden kann. Nein, mein lieber Rem, wir werden von Piraten verfolgt. die sich als Patrouille tarnen. Sie wollen uns und unsere Ladung."
    „So - jetzt fertig!" sagte Naschal und kam zu Remtaschatz. Er setzte sich. „Es kommt nur noch auf den Konverter an."
    „Blaustern programmiert?"
    „Eine Lichtstunde Entfernung - ja."
    „Gut!" Remtaschatz drehte den Sessel ein wenig, daß er die Automatik erreichen konnte. Mit einem Kippschalter setzte er die manuelle Bedienung außer Betrieb. „Dann haltet uns die Daumen..."
    Der zweite Warnschuß blitzte an der TSCHAR vorbei. diesmal bereits ein Stückchen näher.
    Remtaschatz zögerte nicht mehr länger. Hastig drückte er den Hebel nach unten und starrte gespannt auf Bildschirm und Bugfenster. Blaustern stand genau vor ihnen, zwei Lichtjahre entfernt.
    Und dann veränderte sich der Anblick des Weltalls, einige Sterne verschwanden, andere wurden in Sekundenschnelle größer oder kleiner. Das kam auf den Beobachtungswinkel zur Flugrichtung an Und darin flammte Blaustern vor ihnen.
    Sie hatten es geschafft!
    Die drei Patrouillenkreuzer waren verschwunden. Es war natürlich nicht, ausgeschlossen, daß sie den Kurs der TSCHAR nachträglich berechneten und ebenfalls eine Linearetappe versuchten. Aber wenn sie auf ein solches Ereignis nicht vorbereitet waren und fest mit einer Havarie gerechnet hatten, konnte es durchaus sein, daß sie ihre schon sicher geglaubte Beute verloren.
    „Der Konverter hat gehalten", stellte Tibora fest, fügte aber hinzu: „Wir müssen ihn so schnell wie möglich ersetzen, denn unser Ersatzkonverter ist auf die Dauer zu schwach."
    Remtaschatz flog mit einfacher Lichtgeschwindigkeit weiter und steuerte den zweiten Planeten an. Tief im Unterbewußtsein verspürte er ein dumpfes Gefühl der Gefahr, aber er hätte es nicht zu definieren vermocht. Er wußte nur, daß es nichts mit den verschwundenen Verfolgern zu tun hatte, sondern eine andere Ursache haben mußte. Ein paar Sekunden, bevor sie in den Linearraum gegangen waren, hatte er auf dem Bildschirm etwas bemerkt. Eine winzige Veränderung, die auch jetzt noch vorhanden war.
    Etwas fehlte, dafür war anderes da ...
    Eden kam in Sicht.
    „Merkwürdig", sagte Naschal plötzlich, als habe er Remtaschatz’ Gedanken erraten. „Mir war eben, als hätte ich eine Ansammlung von Sternen gesehen, die nicht vorhanden sein dürften. Nein, nicht in Flugrichtung, sondern neunzig Grad Süd. Dort etwa müßte Gruelfin sein, die Urheimat unserer Vorfahren - im Normaluniversum!"
    Jetzt wußte Remtaschatz. was ihn Sekunden vor der Transition gestört hatte.
    Obwohl die Kleingalaxis Morschaztas schon seit zweihunderttausend Jahren im Hyperraum eingebettet lag, gab es für den interessierten Raumfahrer oder Geschichtsforscher noch immer die Karten, die aus jener Zeit stammten, in der man

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