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0489 - Gucky und der Verräter

Titel: 0489 - Gucky und der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Grund. Bald werden wir erfahren, wie lange die TSCHAR noch fliegt."
    „Du hast gut reden, Tibora. Dir würde es nichts ausmachen, auch ohne Schiff auf dem bisherigen Kurs weiterzufliegen. In etlichen Jahren würdest du um Eden eine Kreisbahn einschlagen, und wie ich dich kenne, ist dir bis dahin eine Methode eingefallen, sicher zu landen. Aber ich bin kein Roboter. Ich werde verhungern und verdursten, bevor der verdammte Kahn landet."
    „Ich würde dich nie verlassen", versprach Tibora, und Remtaschatz war so, als zerdrücke sie einen Tropfen Öl zwischen den Facettenaugen.
     
    *
     
    Nach dem zweiten Sprung durch den Linearraum - einen regulären Linearflug konnte man das Stottern schon nicht mehr nennen - fiel der Konverter tatsächlich aus.
    Knapp mit Unterlichtgeschwindigkeit trieb die TSCHAR durch den Raum, genau auf Blaustern zu. der noch zwei Lichtjahre entfernt vor dem Bug flimmerte.
    Tibora und Dr. Naschal begaben sich in den Antriebsraum, um den Schaden zu besichtigen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Remtaschatz zog es vor, in der Zentrale zubleiben und die Gesellschaft Schalaks zu ertragen.
    „Jetzt sind wir aber restlos erledigt", meinte der Riese. „Ohne Antrieb brauchen wir mehr als zwei Jahre bis Eden. Solange reichen die Vorräte nicht."
    „Du frißt zuviel", knurrte Remtaschatz geistesabwesend. Er war mit einem ganz anderen Problem beschäftigt, wollte seinen Freund aber nicht beleidigen. „Wir müssen auf halbe Ration gehen, bis der Schaden behoben ist. Tibora schafft das schon."
    Schalak strahlte.
    „Ja, sie ist ein Prachtweib!"
    Remtaschatz bedachte ihn mit einem strafenden Blick.
    „Sie ist ein Prachtroboter, mein Lieber! Das scheinst du oft zu vergessen. Sie verfügt über keine weiblichen Gefühle. Du würdest dich wundern, wenn du auf die Idee kämst, echt mit ihr zu flirten."
    „Wieso?" Schalaks Phantasie reichte nicht soweit, sich die angedeuteten Konsequenzen auszudenken. „Wir verstehen uns gut."
    Der kosmische Abenteurer zuckte die Schultern.
    „Das bestreite ich auch nicht, aber du hast es sicherlich nur Tiboras Großmut zu verdanken, wenn sie dir deine plumpen Annäherungsversuche nicht verübelt. Denke nur nicht, ich sei eifersüchtig -das habe ich nicht nötig. Aber ich möchte dich vor einer Enttäuschung bewahren."
    Sie schwiegen und sahen aus dem Bugfenster, das den freien Ausblick in Flugrichtung gestattete. Jenseits der zahlreichen Sterne war das wesenlose Flimmern jener Grenzzone zwischen Normalraum und Hyperraum. die von dem Sextadim-Energieschirm gebildet wurde. Eine Grenze, die Morschaztas vom übrigen Universum trennte.
    Dr. Naschal stapfte in die Zentrale.
    „Sieht ein bißchen böse aus", erklärte er und setzte sich. „Ich denke aber, wir kommen ohne fremde Hilfe aus."
    Remtaschatz fuhr aus dem Sessel.
    „Fremde Hilfe! Sie haben wohl unsere Ladung vergessen, Doc?"
    „Natürlich nicht, aber wir haben alles ganz legal eingekauft, oder nicht? Niemand kann uns etwas nachweisen."
    „Darum geht es nicht. Wir sind schon deshalb verdächtig, weil wir allein auf einem unbewohnten Planeten hausen. Und dann vergessen Sie Tibora nicht! Schließlich habe ich sie, wenn man es vom streng juristischen Standpunkt aus betrachtet, gestohlen. Man würde sie ins Labor zurückbringen und uns alle ins Gefängnis stecken. Nein, es muß ohne fremde Hilfe gehen!"
    „Das sagte ich ja", erklärte Naschal. „Tibora ist auch daran interessiert, daß wir Eden mit eigener Kraft erreichen. Sie ist ein feiner Kerl."
    „Das ist sie", bestätigte Remtaschatz. Er wußte, daß er bei Naschal keine Erklärungen abgeben mußte. „Ich bin froh, daß wir sie haben."
    Naschal deutete auf das Bugfenster. Der Ausblick, den es bot, war naturgetreuer und gewaltiger als jener des Bildschirms daneben. Aber mit Hilfe des Bildschirms ließen sich entferntere Objekte vergrößern und so deutlicher machen.
    „Wie groß ist die Entfernung von Blaustern?"
    „Nur noch zwei Lichtjahre. Wir haben aber nicht genügend Vorräte, um uns eine so lange Reise ohne Überlichtantrieb zu erlauben. Was ist mit dem Konverter?"
    „Restlos ausgefallen. Der zweite allein genügt nicht."
    „,Überhaupt nicht?"
    Naschal machte eine unbestimmte Geste.
    „Betrachten wir das Problem einmal relativistisch. Natürlich würde der eine Konverter, der ja nur ein Ersatzgerät für den Notfall ist, vollauf genügen, uns in den Linearraum zu befördern, aber können Sie sich vorstellen, was passiert, wenn er ebenfalls ausfällt?

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