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0489 - Sie luden mich zum Morden ein

0489 - Sie luden mich zum Morden ein

Titel: 0489 - Sie luden mich zum Morden ein Kostenlos Bücher Online Lesen
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gehört schon Humor!«
    »Du hast gut reden«, schnaufte Mousline ärgerlich. »Dir kann doch kaum was passieren. Ich habe schließlich den Jungen aus dem Kindergarten weggeholt und du…«
    »Ich bin der Boß«, bemerkte Jellow. »Wenn die Geschichte schiefgeht, bin ich dran. Du wirst dann ebensowenig deinen Mund halten, wie es der Rotkopf tun wird. Die Bullen werden schnell herausfinden, wer die ganze Sache geplant und geleitet hat.«
    »Schwacher Trost«, murmelte Mousline.
    »Richtig«, bestätigte Jellow. »Wenn sie uns schnappen, dann machen wir zusammen einen gemeinsamen Ausflug. Das wird eine einmalige Angelegenheit!«
    Mousline schaute seinen Boß drohend an. Seine dichten schwarzen Augenbrauen schoben sich zusammen, und auf seiner niedrigen Stirn bildete sich eine tiefe Falte. »Wie meinst du denn das?« erkundigte er sich und wischte eines seiner fetten schwarzen Haare vom Aufschlag des korrekten Anzuges.
    »Ganz einfach«, entgegnete Jellow. »Es kommt verdammt selten vor, daß ein Verurteilter zweimal den Hinrichr tungsraum in Sing-Sing betritt. Nach dem ersten Mal reicht es ihm sowieso. Der Elektrische Stuhl ist nämlich eine verdammt ungesunde Sitzgelegenheit.«
    »Mensch«, sagte Mousline, »wollen wir nicht lieber doch noch die ganze Sache abblasen?«
    Jellow antwortete nicht gleich. Er erhob sich aus dem modernen Schalensessel und ging langsam durch den Wohnraum bis zum Fenster. Nachdenklich schaute er hinaus auf die Gärten, die sich schon herbstlich zu färben begannen. »Bleiben lassen?« fragte er über die Schulter zurück.
    »Ja«, sagte Mousline.
    »Zu spät, Bear. Bei Kidnapping wird der Versuch wie die vollendete Tat bestraft. Was wir gemacht haben, ist aber schon gar kein Versuch mehr. Wir haben den Jungen entführt. Außerdem haben wir die Eltern gezwungen, den Tatbestand vor den zuständigen Behörden…«
    Bear Mousline sprang auf und hielt sich die Ohren zu. »Aufhören!« brüllte er. »Du redest wie ein Staatsanwalt!« Jellow grinste. »Ich glaube, ich wäre auch ein guter Staatsanwalt geworden. Mindestens ein guter Rechtsanwalt! Der Staat ist selbst daran schuld, wenn ich statt dessen ein erstklassiger Kidnapper geworden bin!«
    »Wieso?«
    »Vor einem Jahr war ich noch auf der Universität. Ich studierte Rechtswissenschaften. Eines Tages wollte ich mal wissen, wie es ist, wenn man etwas tut, das nicht erlaubt ist. Ich brachte ein paar Marihuana-Zigaretten mit. Es war herrlich, mal so richtig den Bösewicht zu spielen. Leider haben sie mich erwischt und gefeuert.«
    »Mensch«, stammelte Mousline. »Du hast tatsächlich studiert? Rechtsanwalt wolltest du werden?«
    »Ja. Wie der alte Jellow«, sagte Clark Jellow. Er blickte aus dem Fenster, und die Spitze seines rechten Zeigefingers zeichnete unsichtbare Figuren auf die Scheibe.
    »Was, dein Alter ist auch Anwalt?«
    »Er war es«, korrigierte Jellow. »Bis zu dem Tag, an dem ich von der Universität flog, weil ich Rauschgift verteilt hatte. An diesem Tag schlug er mir ins Gesicht!«
    »Deshalb ist er jetzt kein Anwalt mehr?« staunte Mousline.
    Wieder machte Jellow eine kleine Pause. Als er weitersprach, hatte seine Stimme die Schärfe eines Rasiermessers. Selbst seinem Komplicen lief ein kalter Schauer über den Rücken. »Am gleichen Tag hatte er nämlich einen tödlichen Unfall mit seinem Wagen. Vermutlich war an der Steuerung etwas nicht in Ordnung.«
    »Du hast deinen Alten…«
    »Halt das Maul!« schrie Jellow. Von einer Sekunde zur anderen war er völlig verwandelt. Er stand vor Mousline — drahtig, kalt und brutal. Mousline wich unwillkürlich einen Schritt zurück und hielt eine Hand wie schützend vor seinen Hals.
    »Ich sage ja nichts«, würgte er heraus.
    »Unsere Sache ist bombensicher«, verkündete Jellow überzeugt. »Sobald der Rotkopf zurück ist, werde ich euch meinen Plan erklären. Es kann nichts schiefgehen!«
    ***
    Der Schreck lähmte meine Schritte.
    Fieberhaft suchte ich nach einem Ausweg. Was sollte ich machen? Mein Jaguar stand auf einem Parkplatz fünf Minuten von hier entfernt.
    Phil saß im Wagen. Er war dort zurückgeblieben, weil der Jaguar quer vor einer Reihe anderer Wagen geparkt war. Mein Freund wollte abwarten, bis ein regulärer Parkplatz frei würde. Im Notfall mußte er den Jaguar bewegen können, falls andere'Fahrzeuge behindert waren.
    Wir hatten eigentlich schon seit einer halben Stunde Feierabend. Ich hatte etwas besorgen müssen und bei dieser Gelegenheit telefonieren wollen.
    Aber

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