0489 - Sie luden mich zum Morden ein
lieber, Mr. Ferguson«, meinte mein Kollege.
Dreißig Sekunden später begann offiziell der Fall Dealer.
Jim Dealer kam in das Arbeitszimmer des Anwalts.
»Hallo, Jim«, begrüßte ihn Ferguson. »Darf ich bekannt machen? Das ist Mr. Jim Dealer…«
»How are you?« fragte Steve höflich. »… und dies ist Mr. Dillaggio vom FBI New York!«
Jim Dealer wurde blaß. »Um Himmels willen«, stammelte er, »sie haben doch ausdrücklich gefordert…«
Er schlug die Hände vor das Gesicht und sprach nicht weiter.
»Ritchie?« fragte Rechtsanwalt Ferguson leise.
Jim Dealer nickte.
***
»Vorhersage: Fortdauer der spätsommerlich warmen Witterung. Trocken. Temperaturen in New York City bei 80 Grad Fahrenheit…«
Die Gäste der Snackbar schauten grinsend auf den Fernsehsprecher, der völlig ernst von fortdauerndem warmem und trockenem Wetter sprach, obwohl draußen eine wahre Sintflut in die Häuserschluchten Manhattans stürzte.
»Oh Boy, und dafür schießen sie unsere Steuern als Wettersatelliten in die Wolken«, jammerte ein Mann in einem karierten Sporthemd. »Habe ich nicht recht?«
Der autolose Charly Miller nickte nachdenklich vor sich hin. Er überlegte, was er tun sollte. Bei diesem Unwettejr war es unmöglich, zurück zum Parkplatz zu gehen. Andererseits erschien es ihm auch unsicher, ob der zweite G-man zu ihm kommen würde. Vielleicht hatte der heftige Gewitterregen sogar den Zettel von der Windschutzscheibe des Jaguar abgeschwemmt.
»Noch einen Whisky«, bestellte Miller bei dem Weißgekleideten hinter der Bar.
»Oh, Boy — wird es nicht zuviel? Was sagen denn deine Fahrgäste?« fragte der Mann im karierten Hemd.
»Heute habe ich keine Fahrgäste mehr«, ließ Miller wissen. »Ich habe keinen Wagen.«
»Unfall?«
»So kann man es nennen!« brummte Miller lustlos. »Möchte mal telefonieren«, sagte er dann zu dem Keeper, der ihm den Whisky hinstellte.
Der Weißgekleidete schüttelte den Kopf und deutete mit dem Daumen über die Schulter nach draußen.
»Was?« fragte Miller.
»Bei dem Gewitter wird bei mir nicht telefoniert«, sagte der Barkeeper entschieden. »Ich habe einmal erlebt, wie ein Mann am Telefon vom Blitz getroffen wurde…«
»Das war wohl bei dir zu Hause in Alabama, wo die Leitungen frei hängen, was?« fragte ein dicker Mann im dunkelgrauen Anzug.
»Kann doch heute nicht mehr passieren«, dröhnte einen, weitere Stimme dazwischen.
»Telefonleitungen liegen zehn Fuß tief unter der Erde, unter dem Pflaster«, meinte auch Miller.
»Von hier wird nicht telefoniert, solange es blitzt!« entschied der Weißgekleidete endgültig.
»Es ist aber wichtig!« beharrte der Yellow-Cab-Fahrer.
»Wichtig? Wartet vielleicht der Senator Kennedy darauf, daß du ihn abholst? Der geht bei diesem Wetter auch nicht vor die Tür«, brummte der Dicke.
Miller nuckelte an seinem Whisky.
»Wenn es so wichtig ist — drüben an der Ecke ist eine Telefonkabine. Die ist bestimmt jetzt frei. Kannst du schwimmen?« sagte der Karierte.
»Shut up!« zischte Miller. Er schaute auf die Uhr. Es war viertel nach sieben. Eine Dreiviertelstunde saß er jetzt schon hier und wartete auf den zweiten G-man. Langsam wurde es ihm unbehaglich.
Hätte es nicht in Strömen geregnet, wäre er sofort losgerannt. So aber blieb er sitzen, trank seinen Whisky aus, stellte sein Glas hart auf die Theke und forderte einen neuen Drink.
***
»Trinken Sie noch einen Whisky, Mister?« fragte die süße Rothaarige und lächelte Phil verführerisch an.
Phil lächelte zurück. »Ihretwegen und mit Ihnen würde ich jetzt noch eine ganze Flasche leermachen!«
»Welche Marke?« fragte sie.
Phil winkte sie mit einem Fingerzeig ganz dicht an sich heran. Sie kam und lehnte sich fast an ihn.
»Die Rechnung bitte«, flüsterte Phil. Sie war durchaus nicht beleidigt. »Machen Sie es immer so spannend?« Er nickte ganz ernst. »Mein Großvater hat mir mal gesagt, daß man aufhören soll, wenn es am Schönsten ist. Schöner als jetzt kann es kaum noch werden.«
»Wer weiß?« versprach sie. »Außerdem kann es auf jeden Fall draußen wieder schöner werden. Oder waren Sie bei der Marineinfanterie, daß Sie Einsätze im Wasser so lieben?«
»Ich war bei der Nachrichtenabteilung«, erzählte Phil. »Deshalb benutze ich jetzt das Telefon und bestelle mir ein Cab hier in die Tiefgarage.«
»Keine schlechte Idee«, räumte sie ein. »Trotzdem scheinen Sie eiserne Grundsätze zu haben. Bei dem Wetter werden Sie nichts
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