0489 - Sie luden mich zum Morden ein
gute Beziehungen zu diesem Gewittertief haben.
***
»Hallo«, sagte der G-man Steve Dillaggio. Sein Blick streifte wohlgefällig die Gestalt der Ferguson-Sekretärin Mara Landon. »Ich glaube, es war Ihr Chef, der bei uns angerufen hat. Wo brennt es denn?«
»Sie sind vom FBI?« vergewisserte sich Mara Landon. Sie erwiderte den wohlgefälligen Blick und zeigte sogar ein kleines Lächeln. Das war eine absolute Seltenheit bei ihr.
»Ja. Sagen Sie ihm, der Mann vom FBI ist da. Nennen Sie lieber keinen Namen. Das ist ein Zungenbrecher!«
»Riskieren Sie es«, schlug sie vor. »Dillaggio«, sagte mein Kollege lächelnd.
»Dillaggio«, wiederholte sie, ohne sich die Zunge zu zerbrechen. »Bill oder Steve?«
»Hoppla«, sagte er. »Sie sind gut. Steve stimmt!«
Lächelnd ging sie zur Tür zum Chefzimmer. »Mr. Steve Dillaggio vom Federal Bureau of Investigation!« verkündete sie, wobei sie mehr unseren Kollegen als ihren Chef anschaute.
Der Anwalt stand schnell auf und ging Steve entgegen. »Ich hoffe, daß ich Sie umsonst bemüht habe, Mr. ...«
»Dillaggio!« warf Mara Landon schnell ein.
»Haben Sie mal Baseball gespielt?« fragte der Anwalt. »Sind Sie etwa jener Dillaggio, der in dem Spiel gegen die Uniteds…«
»Ja«, sagte Steve bescheiden.
»Oh«, sagte Mara Landon bewundernd. Dann hatte sie keine andere Wahl mehr. Sie mußte die Tür hinter dem Besucher schließen.
Ferguson bot Steve einen Besuchersessel an. Er schob ihm den goldenen Zigarettenkasten und das elektrische Feuerzeug über den Tisch, zündete sich selbst eine Zigarre an und holte dann tief Luft.
»Kennen Sie Dealers Snackbars, Mr. Dillaggio?«
»Ja, freilich«, antwortete unser Kollege, der jetzt alles andere erwartet hatte.
»Jim Dealer ist mein Mandant. Darüber hinaus bin ich mit der Familie Dealer eng befreundet. Bevor ich bei Ihnen anrief, telefonierte ich mit Jim Dealer. Das heißt, er rief mich an. Er braucht dringend 100 000 Dollar.«
»So?« sagte Steve Dillaggio interessiert.
»In bar. Heute noch. Innerhalb einer Stunde«, setzte der Anwalt hinzu.
»Das ist interessant«, meinte Steve. »Allerdings — ich kenne nicht die Interna der geschäftlichen Lage…«
»Dealers geschäftliche Lage ist über jeden Zweifel erhaben. Wenn er jetzt einen Scheck über eine Million Dollar ausschreibt, nehme ich ihn ohne jede Rückversicherung als bares Geld entgegen«, erklärte Ferguson bestimmt.
»Trotzdem geht es ihm um Hunderttausend?«
Ferguson nickte nachdenklich. »Zuerst erzählte er mir etwas von einem plötzlichen Grundstückskauf. Ich kenne seine geschäftlichen Gewohnheiten und nahm ihm das nicht ab. Dann kam er mit der Geschichte von einer peinlichen Dame, die ihn angeblich erpresse…«
»Oha!« bemerkte Steve und zog sein Notizbuch aus der Tasche.
Doch der Anwalt winkte ab. »Diese Erpressung ist auch erfunden von ihm. Ich kenne Jim zu gut, um zu wissen, daß er mir die Regelung dieser Angelegenheit überlassen hätte. Es ist etwas anderes.«
»Was?« fragte Steve.
»Dealer wird nach meiner Überzeugung tatsächlich erpreßt. Allerdings von Gangstern. Und es muß eine sehr schwerwiegende Sache sein, wenn er versucht, mir Märchen zu erzählen!«
»Hat er Ihnen gegenüber- noch irgendwelche anderen Andeutungen gemacht? Ist es früher schon einmal vorgekommen, daß…«
»Nein. Dealer wurde lediglich einmal von einem Rackett bedroht. Er setzte sich damals direkt mit Ihrer Dienststelle in Verbindung. Die Bande konnte unschädlich gemacht werden, ohne daß es jemals herauskam, daß Dealer den entscheidenden Tip gegeben hatte.«
»Welches Rackett war das?« wollte Steve wissen. »Ich frage deshalb, weil wir natürlich nachprüfen müssen, ob es sich möglicherweise um einen Racheakt handelt.«
»Es war die Connan-Gang«, erinnerte sich der Anwalt. »1956. Die Beteiligten wurden im Januar 1958 verurteilt.«
»Ich werde mich darum kümmern. Wie sind Sie mit Dealer verblieben?« Die Frage beantwortete sich gewissermaßen von selbst. Eine Lampe am Gegensprechgerät auf dem Schreibtisch des Anwalts leuchtete auf. Ein dezentes Summen machte sich bemerkbar.
»Ja, Mara?« meldete sich der Anwalt. »Mr. Dealer, Sir«, antwortete die Sekretärin.
»Einen Moment bitte noch!«
»Dealer kommt jetzt wegen der 100 000 Dollar. Es gibt zwei Möglichkeiten, Mr. Dillaggio. Entweder lasse ich Sie in der Rolle des Mannes auftreten, der das Bargeld zur Verfügung hat, oder wir schenken ihm reinen Wein ein!«
»Das zweite ist mir
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