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049 - Die Höhle der Untoten

049 - Die Höhle der Untoten

Titel: 049 - Die Höhle der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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einer völlig fremdartigen Umgebung befand. Vor sich sah er Stuefer, der mit gleichmäßigen Schwimmbewegungen nach unten tauchte. Dorian atmete tief und regelmäßig, blieb dicht hinter dem erfahrenen Taucher und merkte schon bald, dass sie es mit einer recht beachtlichen Strömung zu tun hatten. Nach einem engen Durchschlupf, durch den sie sich mit ihren Händen ziehen mussten, wurde die völlig unter Wasser stehende Höhle breiter. Dorian spürte den Druck auf seinen Trommelfellen, schluckte einige Male, bis es knackte, schloss dichter zu Stuefer auf und hob eine Hand. Für Stuefer war das das Zeichen, dass mit seinem Begleiter alles in Ordnung war.
    Dorian warf einen Blick auf seine Taucheruhr: Sie waren jetzt gut dreißig Meter tief. Der Wasserdruck machte sich stark bemerkbar. Die Uhr sagte ihm aber auch, dass sie bereits seit einer Viertelstunde unterwegs waren. Er hatte jedes Zeitgefühl verloren und war überaus heiter. War das bereits der gefährliche Tiefenrausch, von dem Stuefer gesprochen hatte? Er vergaß fast, warum er sich in dieses geheimnisvolle Gewässer begeben hatte. Er hätte sich am liebsten von Stuefer getrennt und wäre ziellos und grenzenlos neugierig herumgeschwommen. Seine Heiterkeit wurde zur Euphorie. Er erschrak, als Stuefer plötzlich dicht vor ihm auftauchte und nach seinem Arm griff.
    Stuefer griff sehr hart zu. Der Schmerz ernüchterte Dorian. Er nickte, als der Taucher in die Dunkelheit der Höhle hineinzeigte, doch er merkte nicht, dass Stuefer ihn angeseilt hatte. Dem Taucher war nicht entgangen, dass sein Begleiter ein wenig außer Kontrolle geraten war. Langsam stiegen sie auf. Dorian wurde ungeduldig, hätte sich am liebsten von dem Felsvorsprung abgedrückt, auf dem sie Halt gemacht hatten. Und wieder war es Stuefer, der das ahnte. Er schüttelte den Kopf, griff nach Dorian, schüttelte erneut den Kopf. Natürlich, die Dekompressionen!
    Dorian erinnerte sich der eindringlichen Warnungen. Wenn das Stickstoffgas erst einmal im Blut ausperlte, dann war es um ihn geschehen; dann konnte er noch von Glück reden, wenn er mit harmlosen Lungenrissen davonkam. Er rief sich zur Ordnung, bezwang seine Ungeduld, folgte Stuefer, der die nächste Etappe des Auftauchens einleitete. Und wieder mussten sie eine Wartepause einlegen, bis sie die letzte Etappe angehen konnten. Dann war es endlich soweit. Sie tauchten auf und befanden sich in einer riesig anmutenden Höhle, die zu einem Drittel mit Wasser gefüllt war. Rechts gab es eine breite Felsgalerie, auf die sie zuschwammen.
    »Hier muss die Sache mit Rolf passiert sein«, flüsterte Stuefer. »Nach meinen Berechnungen ist er bis hierher gekommen.«
    Dorian war wieder voll da. Er richtete den Schein der Helmscheinwerfer auf den lehmigen Boden und brauchte nicht lange zu suchen. Er entdeckte deutliche Blutspuren, die auf einen schmalen Felsspalt zuliefen. Der Boden zeigte, dass hier gekämpft worden war.
    »Lassen Sie mich jetzt vorgehen!«, sagte Dorian. »Spuren sind meine Spezialität.«
    Stuefer war einverstanden. Sie streiften sich die Schwimmflossen ab und stellten die Pressluftflaschen auf den Boden. Der Taucher prüfte den Vorrat in den Flaschen.
    »Damit kommen wir problemlos wieder zurück«, sagte er. »Sie haben sich prima gehalten.«
    »Hoffentlich bleibt das so«, murmelte Dorian. Er fieberte vor Erregung und Spannung, hatte keinen Blick für die bizarre Welt der Tropfsteingebilde. Er dachte nur an Coco und den Dreiäugigen. Hoffentlich war seine List nicht durchschaut worden. Er löste den Plastikbeutel vom Gürtel und schnürte ihn auf. Dann reichte er Stuefer die Schusswaffe, die Walter Dünhofen ihm mitgegeben hatte.
    »Für den Fall des Falles«, meinte er. »Ich werde auch ohne Waffe zurechtkommen.«
    Die Blutspuren auf dem Boden wurden schwächer und undeutlicher, je mehr der enge Höhlengang sich anhob. Doch die Abdrücke nackter, riesiger Füße waren einfach nicht zu übersehen. Dorian war fest davon überzeugt, dass sie von dem Ungeheuer stammten.

    Er führte sie an den Rand des breiten Brunnens und ließ sie hineinsehen. Coco leistete keinen Widerstand. Sie sah, ohne die Augen öffnen zu müssen, mit den Augen des Dreiäugigen, der triumphierend schmatzende Töne von sich gab. Der Brunnenschacht schien geradewegs in die Hölle hinunterzuführen. Die glatten Kalksteinwände glänzten magisch, zeigten das Gewirr von Schädeln und Knochen tief unten am Boden des Brunnens. Coco sah nicht nur mit den Augen des

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