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049 - Die Horror-Maschine

049 - Die Horror-Maschine

Titel: 049 - Die Horror-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die Moleküle der DNS
angepiekt. DNS-Moleküle sind spiralförmig, und im menschlichen Körper gibt es
rund zwei Millionen davon. In jedem einzelnen Molekül sind mehrere tausend
Eigenschaften registriert, so daß man davon ausgehen kann, bei der Ausschöpfung
aller Möglichkeiten Veränderungen zu schaffen, die unvorstellbar und unzählbar
sein würden. Man käme auf eine Zahl, die mit mehr als fünfzig Nullen
geschrieben werden müßte!
    Wung hatte
den Bauplan der Moleküle vertauscht und verändert. Jedes Experiment war ein
anderes gewesen. Er war heute mit Recht überzeugt davon, daß der Mensch sich
wie ein Produkt in jeder Form herstellen ließ!
    Er konnte
Kreaturen schaffen, die keinerlei Ähnlichkeit mehr mit dem wirklichen Abbild
des Menschen hatten. Zehn verschiedene Abarten hatte er schon gezüchtet,
darunter Denker und Arbeitssklaven. Bisher immer nur einzelne Exemplare. Doch
das sollte schon in Kürze anders werden.
    Mit Kana I
war er nun zufrieden.
    Wung und sein
Assistent passierten den Vorraum und gelangten direkt in die große Kellerhalle.
An der Decke leuchteten lange Neonröhren das Innere des Raums fast taghell aus.
Die Größe der Halle war beachtlich. Sie war rund hundert Meter lang und etwa
dreißig Meter breit. Im Hintergrund stand eine gewaltige Maschine, davor
mannshohe Retorten. Es waren ungefähr hundert. In drei von ihnen standen
fremdartig anzusehende Menschen. Einer mit gewaltigen, stämmigen Beinen, vier
an der Zahl, die aus einem schmächtigen Körper herauswuchsen.
    Auf schmalen
Schultern saß ein vogelähnlicher, spitzer Kopf, in dem - allein von der
Ausdehnung her schon zu urteilen - unmöglich viel Gehirn vorhanden sein konnte.
Das zweite Modell stellte einen sogenannten Dschungelmenschen dar. Winzige,
geradezu verkümmerte, muskelschwache Beine, die einen schmalhüftigen, aber
schulterbreiten Körper trugen. Die muskelstarken Arme waren mehr als doppelt so
lang als bei einem normalen Menschen, und sie liefen in biegsamen, gummiartigen
Fingern aus, die sich bequem um jeden Ast, jeden Zweig legen und sich daran
Testklammern konnten. Auch hier war der Schädel extrem klein. Dunkle, blitzende
Augen starrten den Ankömmlingen unter dichten Augenbrauen entgegen. Die
Geschöpfe lebten!
    Das dritte
Modell aber war Kana. Schon vor Tagen vollendet, hatte er seine
Quarantänestation verlassen. In der zweiten Hälfte der riesigen Halle waren
links an der Wand mehrere kleine Zellen eingerichtet, die genau wie Käfige
aussahen.
    Vor jeder
Zelle war ein einfacher, klobiger Hocker, darauf einer der lammfrommen
Chinesen, die keine Aggression kannten, keinen Zorn, keinen Haß, die nur darauf
gedrillt waren, hier aufzupassen und zu verhindern, daß ein Experiment
schiefging. Eine Zelle war aufgebrochen. Wung hatte absichtlich die Tür schief
in den Angeln liegen lassen. Es war eine schwere, eiserne Tür, die von einem
Titanen aus dem Schloß gedrückt und etwas verborgen worden war.
    In dieser
Zelle war der erste Kana untergebracht gewesen. Doch
etwas hatte mit seinem Gehirn nicht gestimmt. Kana hatte selbständig gedacht.
Noch mal war die DNS-Struktur eingehend untersucht und der aufgetretene Fehler
beseitigt worden. Es war der Tag gekommen, daß Kana seine Retorte verlassen
konnte, in der die von der Maschine gesteuerte Umwandlung vollzogen worden war.
    „Ich habe
mich endgültig für ihn entschieden“, murmelte Wung. Sein fettes Gesicht
glänzte. In seinen kleinen Schweinsaugen funkelte Triumph. „Es gibt kein
besseres Modell. Die anderen lasse ich noch am Leben, vorerst. Sie sehen
merkwürdig aus, aber sie sind zahm. Der eine könnte in den Dschungeln von
Borneo ein ideales Zuhause finden, der andere vielleicht auf einem Planeten,
dessen Anziehungskraft größer ist als die der Erde.“ Er lachte. „Möglich, daß
wir die. Modelle irgendwann anbieten, zum Verkauf, Lon, na, wie wäre das?“ Der
junge Wissenschaftler sah den alternden an.
    Dann aber
richtete er seinen Blick wieder auf Kana I. Lon Tung hatte in der gemeinsamen
Arbeit mit Wung schon Erstaunliches und Erregendes erlebt. In diesen
Schreckenskammern konnte einem grausen, und Lon Tung war einiges gewöhnt. Aber
wenn er Kana sah, dann schauderte auch er noch.
    „Ist er
wirklich - ungefährlich? Für uns?“ fragte er matt.
    „Nach der
letzten Testliste auf jeden Fall“, sagte Wung.
    Kana I war
Wungs Meisterstück. Er war fast zweizwanzig groß, mit breiten, ausladenden
Schultern. Wung war es gelungen, mit einer besonderen

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